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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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um zu prüfen, ob ich über all das Bescheid weiß.“
    „Und warum, wenn mir die Frage gestattet ist, beschriftet ihr die Flaschen und Körbe nicht? Wieso schreibt ihr nicht einfach die Namen der Mittel und Pflanzen auf, die sich darin befinden?“
    Hanna überlegte kurz, ob sich Meister Freisius wohl einen Spaß mit ihr erlauben wollte. „Macht Ihr Witze? Wer in unserem Dorf sollte wohl lesen und schreiben können? Es wird Euch geläufig sein, dass nur Priester und Mönche und vielleicht noch ein paar hochwohlgeborene Herren die Kunst beherrschen, totes Pergament zum Sprechen zu bringen.“
    Ein wenig irritiert beobachtete sie, wie Meister Freisius seinem Neffen fröhlich zuzwinkerte. Was war an ihrer Antwort so komisch? Allerdings schien auch Zacharias mit der Unterhaltung nicht viel anfangen zu können, wie sein ratloser Gesichtsausdruck verriet.
    „Du täuschst dich, Hanna.“
    Meister Freisius lächelte sie freundlich an.
    „Es mag schon sein, dass das Lesen und Schreiben nur in Klöstern und nur für die Geistlichkeit und vielleicht noch für höhere Stände gelehrt wird, sofern Letztere überhaupt an dieser Fertigkeit interessiert sind. Das heißt aber nicht, dass niemand sonst dazu in der Lage ist. Ich selbst zum Beispiel bin durchaus des Lesens mächtig und vermag auch die Feder recht ordentlich zu führen.“
    Er deutete auf Zacharias.
    „Auch mein junger Begleiter hier ist in dieser Kunst wohlgeübt. Er versteht sich fast besser darauf als ich selbst.“
    Hanna konnte es kaum fassen. Ein Junge, nicht älter als sie selbst, nicht von Adel und auch kein Klosterzögling – ein solcher Junge sollte lesen und schreiben können? Das konnte unmöglich ernst gemeint sein. Sie warf einen spöttischen Seitenblick auf Zacharias.
    „Wenn er tatsächlich lesen und schreiben kann, dann müsste es ihm doch ein Leichtes sein, mich in dieser Kunst zu unterrichten?“
    Sie war froh, den beiden gezeigt zu haben, dass man sich nicht so leicht über sie lustig machen konnte. Doch zu ihrem Erstaunen zeigte sich Meister Freisius völlig unbeeindruckt.
    „Das will ich wohl meinen. Es wird sogar leichter sein, als eine Mücke zu erschlagen.“
    Er wandte sich an Zacharias.
    „Was meinst du, Neffe? Willst du Hanna im Lesen und Schreiben unterrichten? Ich denke, es wäre ein guter Weg, ihr unseren Dank für ihre Hilfe zu bekunden.“
    „Na klar!“, rief Zacharias. Er sprang auf, brummelte noch etwas, das sich anhörte wie, „Warum bin ich da bloß selbst noch nicht darauf gekommen?“, rannte nach draußen und kehrte wenig später mit einer großen Handvoll sandiger Erde und einem kurzen Stock zurück, den er sich unter das Kinn geklemmt hatte.
    Hanna sah zu, wie er sich auf die Fersen hockte und die helle Erde in einer dünnen Schicht sorgsam vor sich auf dem dunklen Boden verteilte. Als er fertig war, forderte er sie auf, sich neben ihn zu setzen.
    Erst zögerte sie, weil sie sich immer noch nicht so ganz darüber im klaren war, ob Meister Freisius vielleicht doch nur seinen Schabernack mit ihr trieb. Aber dann fasste sie Mut und nahm neben Zach arias auf dem Lehmboden Platz. Und ganz plötzlich spürte sie dieselbe freudige, atemlose Spannung wie damals, als ihre Mutter ihr gesagt hatte, dass sie eines Tages eine Heilerin sein würde. Es war wie ein Wunder. Sie würde tatsächlich die Geheimnisse der Schrift erkunden!
    Voller Eifer stieß sie Zacharias mit dem Ellbogen an.
    „Ich bin bereit. Fang an.“
    Fasziniert verfolgte sie, wie er den Stock in die rechte Hand nahm und mit ihm die ersten Buchstaben in die lose Erde zeichnete. Laut las er Hanna die einzelnen Zeichen vor.
    „H-A-N-N-A. Siehst du, das sind die Buchstaben, aus denen dein Name besteht. Ein H und ein A zu Beginn, dann zweimal das N und am Ende folgt noch einmal ein A.“
    „H-A-N-N-A“, wiederholte Hanna andächtig. „Ja, das ist mein Name.“
    Sie malte die Buchstaben mit der Spitze ihres Zeigefingers ebenfalls in die Erde und betrachtete ihr Werk. Verglichen mit den Buchstaben, die Zacharias gezeichnet hatte, wirkten sie krumm und ungelenk, aber sie wusste schon jetzt, das sie in jedem freien Augenblick üben würde, bis ihr das Schreiben ebenso leicht von der Hand ging wie ihm.
    „Alle Buchstaben zusammengenommen nennt man das Alphabet. Du musst jeden einzelnen Buchstaben genau kennen. Alle Worte setzen sich aus ihnen zusammen.“
    Zacharias wischte Hannas Namen mit der flachen Hand fort, glättete die Erde erneut und begann mit Hilfe des

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