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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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werden uns sehen, wenn sie den Stall durchsuchen“, flüsterte Zacharias. In seiner Stimme hörte sie die gleiche Furcht, die auch sie wie eine kalte Faust im Genick spürte.
    „Nein, werden sie nicht.“
    Hanna griff unter die Stangen, auf denen gewöhnlich die Hühner saßen. Mit lautem Gackern flog ihr eines mitten ins Gesicht, und sie spürte die weichen Federn auf ihren Wangen. Sie nahm so viel Stroh, wie sie mit beiden Armen fassen konnte, und verteilte es gleichmäßig auf Zacharias und Meister Freisius.
    „Ihr dürft euch nicht bewegen. Sie werden denken, es ist nur ein Haufen Stroh.“
    Hastig breitete sie eine weitere Schicht über den beiden aus, bis sie überall nur noch die stechenden Halme fühlte. Auf allen vieren kroch sie aus dem Stall und verschloss die kleine Tür hinter sich. Als sie zurück zum Eingang der Hütte rannte, hörte sie das Stampfen vieler Pferdehufe, anschwellend wie ein Trommelwirbel.
    Drohend und unheilvoll klang das Geräusch. Hanna ahnte, dass es gleich nur noch ein kleiner Schritt vom Leben zum Tod sein würde.
     

Hexenjagd
    Die Halme kitzelten Zacharias an Nase und Hals, und die dumpfe, staubige Feuchtigkeit des muffigen Strohs legte sich schwer auf seine Lungen. Neben sich hörte er die keuchenden Atemzüge des Pr ofessors. Etwas Hartes drückte in seinen Rücken, wahrscheinlich ein Stein oder ein Lehmklumpen. Sein rechter Arm schlief langsam ein, so eng lag er an die Rückwand der Hütte gequetscht. Aber er wagte nicht, sich zu bewegen, aus Angst, seine schützende Tarnung könnte verrutschen.
    Vorsichtig öffnete er die Augen. Er hatte erwartet, nichts als Finsternis zu sehen, doch direkt neben seinem Kopf entdeckte er dicht über dem Erdboden zwischen den Balken der Hüttenwand eine schmale Ritze, nicht mehr als halb so breit wie sein kleiner Finger und auch nicht sehr lang. Durch den Spalt fiel ein schmaler Lichtstreifen. Er pustete ein paar Strohhalme beiseite und drehte den Kopf, um besser sehen zu können.
    „Verdammt, was machst du da?“, zischte der Professor. „Lieg gefälligst still, oder willst du, dass sie uns sofort finden?“
    „Hier ist ein Loch in der Wand. Ich glaube, ich kann in die Hütte sehen.“
    Er ignorierte das missbilligende Brummen des Professors und drehte den Hals, um sein Gesicht noch etwas näher an die Hüttenwand zu schieben. Als er gerade die richtige Lage gefunden hatte, vernahm er ein dumpfes Trommeln, das langsam lauter wurde. Plötzlich fühlte sich sein Herz wie ein Eisklumpen an. Nur zu gut kannte er dieses Geräusch. Genauso hatten sie sich angehört, die donnernden Hufe der Pferde, an jenem ersten Morgen auf der Waldlichtung. Die Reiter des Grafen waren wieder unterwegs!
    „Was ist das?“, flüsterte der Professor.
    „Sie kommen! Das sind die Reiter des Grafen!“
    Zacharias musste sich Mühe geben, dass ihm die Worte nicht im Halse stecken blieben. Das Stampfen der Pferdehufe kam schnell näher. Er versuchte wieder, durch die Ritze in die Hütte zu spähen und diesmal hatte er die richtige Lage erwischt. Wenn er seinen Kopf leicht anhob, konnte er mit dem linken Auge nahezu den gesamten Raum überblicken. Hanna, Herlinde und Arne hatten sich wieder an den Tisch gesetzt. Sie sprachen kein Wort, und er spürte ihre Angst. Der kleine Junge verbarg das Gesicht an der Schulter seiner Mutter, und sie strich ihm beruhigend über das Haar.
    Jetzt vernahm Zacharias laute Rufe, raues Lachen und Pferdewiehern, es war ganz nah, jetzt mussten sie direkt vor der Hütte sein. Die ungewohnte Lage war anstrengend, seine Halsmuskeln schmerzten und begannen zu zittern, doch er ließ den Kopf nicht sinken. Er sah die Tür mit lautem Krachen auffliegen, jemand musste ihr einen schweren Tritt verpasst haben. Es war soweit.
    Wilfried von der Gaag musste sich ein gutes Stück bücken, als er durch den niedrigen Eingang trat. Zwei Männer folgten ihm. Mit verächtlichem Blick sah sich der Burgvogt in dem kargen Raum um. Das lodernde Feuer der Kochstelle warf tanzende Schatten auf sein Gesicht mit der gebogenen, schnabelartigen Nase und der langen, hellen Narbe. Über seine Stirne zog sich die geschwollene, blutverkrustete Wunde, die ihn noch eine ganze Weile an den Stein erinnern würde, der ihn getroffen hatte.
    Was, wenn er Hanna erkannte? Nein, versuchte Zacharias sich zu beruhigen, er konnte sie nicht gesehen haben. Hanna hatte neben ihm im Gebüsch gestanden, als sie den Stein geschleudert hatte, und Wilfried von der Gaag hatte nicht zu

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