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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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Freisings Nachtlager stand.
    Zacharias klatschte in die Hände. „Aufstehen, Meister! Wir ziehen Richtung Sonningen!“
    „Ja, ja“, brummte der Professor und schwenkte mit einem unterdrückten Stöhnen seine Beine über die Kante des Bettgestells. „Darf ich wenigstens noch aufstehen, oder wollt ihr mich wie einen alten Käselaib in die Stadt rollen?“
    Bei diesen Worten musste sogar Hanna lächeln.
    Für Zacharias und den Professor gab es nicht viel zu packen, eigentlich gar nichts, wenn man es genau nahm. Zacharias schnürte das Leder, das ihm als Schuhwerk diente, und aß noch etwas von dem Hafer, den Hanna gemahlen und mit Wasser angerührt hatte. Es schmeckte ziemlich scheußlich, und er erinnerte sich wehmütig an die Cornflakes mit Milch und Zucker, die es zu Hause vor der Schule zum Frühstück gab. Aber er war hungrig und freute sich, vor dem langen Fußmarsch überhaupt noch etwas zu bekommen. Und so langte er gemeinsam mit Hanna und dem Professor in die hölzerne Schüssel, bis nichts mehr übrig war.
    Als sie sich die Umhänge übergeworfen hatten, sagte der Professor: „Wenn wir in Sonningen sind, werden wir irgendwo übernachten müssen. Ich fürchte, das wird nicht ganz einfach sein.“
    Hanna zuckte mit den Schultern. „In Sonningen gibt es Herbergen.“
    „Daran zweifle ich nicht. Aber wie sollen wir die Zeche zahlen? Mein Neffe und ich haben jedenfalls kein Geld.“
    Daran hatte Zacharias noch gar nicht gedacht. Aber der Professor hatte recht. Irgendwo würden sie schlafen müssen. Und auch das Essen würde Geld kosten. Geld, das sie nicht hatten.
    Statt zu antworten, ging Hanna hinüber zu der hölzernen Truhe mit dem Hausrat und öffnete den Deckel. Sie zog ein schmales Ledersäckchen hervor, schnürte es auf und ließ ein abgegriffenes, aber silbern funkelndes Geldstück auf ihre Handfläche rollen.
    „Das dürfte für ein paar Tage reichen.“
    Sie lachte bitter und drehte die Münze zwischen den Fingern. „Der Marktvorsteher von Sonningen hat meiner Mutter die Münze gegeben. Derselbe, dem sie jetzt den Kerker zu verdanken hat. Es war der Lohn für den Hebammendienst.“
    Sie ließ das Geldstück in eine Tasche ihres Gewandes gleiten. „Es scheint, als ob der Marktvorsteher nicht immer der Meinung war, dass meine Mutter eine Hexe ist.“
     
    
     
    Als sie aufbrachen, dämmerte es bereits. Es war wieder kälter geworden und die Luft roch nach Schnee. Das gefrorene Gras knisterte unter ihren Füßen. An der Weggabelung hinter dem Dorf schaute Hanna sehnsüchtig in die Richtung, wo die Gerberei lag und f ast hätte Zacharias vermutet, dass sie sich noch einmal von ihrem Bruder verabschieden wollte. Doch sie verharrte nicht lange, sondern schlug ohne ein Wort den Weg nach Sonningen ein.
    Sie wanderten nicht allzu weit vom Rande des Waldes entfernt und ließen den ersten Hügel rasch hinter sich. Tief hing der Nebel über den Wiesen, und Zacharias fröstelte trotz seines dicken Umhangs. Der feuchte, graue Dunst ließ sie die Landschaft um sich herum nur erahnen. Ein feiner, kalter Nieselregen, versetzt mit Schneeflocken, nahm ihnen jede Lust an einer Unterhaltung und so setzten sie schweigend einen Fuß vor den anderen, die Köpfe tief auf die Brust gesenkt, um dem auffrischenden schneidenden Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
    Nach einer Weile bog der Weg in den Wald ab, wurde schmaler, und kaum hatten sie die ersten Bäume hinter sich gelassen, war es, als würde das spärliche Licht des frühen Morgens von dem undurchdringlichen Gebüsch verschluckt, das mannshoch zu beiden Seiten der engen Schneise wucherte. Hoch über ihnen spannten sich die Zweige wie ein Dach über den Pfad, und obwohl die Eichen und Buchen ohne Laub waren, ließen die Äste kaum etwas von dem blassgrauen Himmel sehen. Langsam wichen das knorrige Holz der kahlen Bäume und das dichte Gebüsch nicht minder dichten Tannen, deren weit ausladende Zweige die stummen Wanderer immer wieder mit ihren spitzen Nadeln streiften.
    Zacharias lief als Letzter hinter Professor Freising. Wenn ihn die Tannenzweige berührten, kam es ihm vor, als griffen die Bäume wie mit gierigen Fingern nach ihm. Dieser Wald hatte etwas Unheimliches, Bedrohliches, und es fiel ihm schwer, dem Verlangen zu w iderstehen, sich ein ums andere Mal umzusehen. Obwohl er es natürlich niemals zugegeben hätte, wäre er viel lieber in der Mitte gegangen und hätte den Professor hinter sich gewusst. Plötzlich hörte er ein leises Knacken

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