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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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gehört mir, das sage ich euch gleich!“
    Ein unwilliges Gemurmel war von den zerlumpten Gestalten am Feuer zu hören.
    „Ich brauche auch einen neuen Umhang“, rief einer der Männer, die dort sitzen geblieben waren.
    „Ich auch“, meldete sich ein anderer.
    „Dann zieht los und sucht euch selbst einen“, antwortete Willem ungerührt. „Von diesem hier lasst jedenfalls eure Finger, wenn sie euch lieb sind“, fügte er warnend hinzu.
    „Na, mit fehlenden Fingern kennst du dich ja aus!“, kam es grölend vom Feuer zurück.
    Denk nach, denk nach, hämmerte es hinter Zacharias Stirn. Es musste doch einen Ausweg geben, irgendeinen Ausweg! Konzentriert ließ er seinen Blick über die Lichtung streifen. Auf dem moosigen, feuc hten Waldboden bemerkte er halbmeterhohe Wölbungen, die mit Laub und Tannenzweigen bedeckt waren. Es waren ziemlich viele, mindestens zehn oder zwölf. Sie sahen aus wie kleine Hügel, waren aber keinesfalls natürlichen Ursprungs. Er hatte keine Ahnung, welchem Zweck die Erhebungen dienten, aber im Moment interessierte ihn das auch nicht weiter.
    Ansonsten gab es nichts als Bäume und darunter undurchdringliches Dickicht, das sich nur zu dem schmalen Fußweg hin öffnete, auf dem sie gekommen waren. So sehr er auch ein Schlupfloch aus der Falle suchte, er fand es nicht. Es sah so aus, als wären sie diesmal wirklich verloren.
    Ein qualvoller, langgezogener Schrei, der gurgelnd verebbte, riss ihn aus seinen Gedanken. Lautstarke Verwünschungen folgten und wieder ein entsetzlicher Schrei, so laut, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief. So konnte nur jemand schreien, der furchtbare Schmerzen hatte. Aber seltsam, auf der Lichtung war doch niemand, der dafür in Frage kam, oder? Er runzelte die Stirn. Kein Zweifel, die Schreie mussten von hier gekommen sein. Als er sich umsah, fiel ihm auf, dass merkwürdigerweise niemand sonderlich beunruhigt zu sein schien. Nur Hanna und der Professor wirkten überrascht. Dem Alten indessen war kein Zeichen der Verwunderung anzumerken.
    „Haltet das Maul!“, raunzte er über die Schulter in Richtung des Lagerfeuers. „Wer die Beute bringt, kann als Erster aussuchen. Das ist das Gesetz!“
    Zur Bestätigung stampfte er mit der Krücke auf den Waldboden. Das Gelächter am Lagerfeuer verstummte. Der zahnlose Mund des Alten verzog sich zu einem boshaften Grinsen, als er sich wieder Zacharias und seinen Gefährten zuwandte. „Und nun wollen wir euch die Behandlung nicht länger vorenthalten, auf die ihr sicher schon sehnsüchtig wartet, hä?“
    Mit der Krücke winkte er Willem zu, der das Schwert mit der rostigen Klinge schon gezückt hatte. Eine Zentnerlast schien plötzlich auf Zacharias Schultern zu drücken und ihn in die Knie zu zwingen. Die Kerle würden sie umbringen und es gab nichts, was er dagegen tun konnte. Wie durch Watte hörte er Hannas Stimme, die sich vor dem Alten aufbaute und die Hände in die Hüften stemmte.
    „Was waren das für Schreie?“
    Missbilligend sah der Alte sie an. „Das geht dich nichts an, Täubchen. Also frag nicht, sondern spar dir die Luft. Du wirst sie bra uchen, wenn wir dich an einen dieser schönen Äste hängen.“
    Mit seinem knotigen Zeigefinger deutete er in die Wipfel der Bäume über ihnen und lachte sein meckerndes Lachen.
    „Das Schwert gibt es nämlich nur für Männer!“
    „Es geht mich also nichts an, meinst du?“, gab Hanna zurück. „Hier scheint es aber jemandem ziemlich schlecht zu gehen. Vielleicht könnte ich ihm ja helfen?“
    „Du willst helfen?“, schnarrte der Alte mit seiner brüchigen Stimme. „Was willst du schon tun, hä? Falls du deinen Spaß mit uns treiben willst, wird dein Tod noch etwas schmerzhafter sein, als es ohnehin der Fall ist. Das verspreche ich dir.“
    „Ich habe es nicht nötig, Späße zu treiben!“ Hanna warf stolz den Kopf in den Nacken, dass ihr die schwarzen Haare um die Schultern flogen. „Ich bin eine Heilerin!“
    „Eine Heilerin?“
    Der Alte hinkte näher und schob seinen dünnen, faltigen Hals so weit vor, dass seine Nase fast ihr Gesicht berührte. „Du siehst mir verdammt jung aus für eine Heilerin, hä?“
    Zacharias hielt den Atem an. Hanna setzte tatsächlich alles auf eine Karte. Aber würde der Alte ihr glauben?
    „Es stimmt“, ließ sich der Professor vernehmen. „Sie ist eine Heilerin. Ich selbst war schwer verwundet und sie hat mich gesund g epflegt.“
    Misstrauisch beäugte der Alte den Professor und rieb sich das hervorstehende

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