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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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berührte, zuckte er zusammen. Seine Zähne knirschten, und Hanna spürte, wie er die Luft anhielt, um seine Qual nicht laut hinauszuschreien. Vorsichtig säuberte sie die geröteten, stark geschwollenen Wundränder. Nachdem sie das verkrustete Blut und den Schmutz fortgewaschen hatte, erkannte sie, dass die Wunde nicht ganz so groß war, wie sie zunächst gedacht hatte. Das erleichterte die spätere Behandlung, änderte aber nichts daran, dass sie zunächst die gebrochenen Knochen in die richtige Lage bringen musste.
    „Ich werde dein Bein jetzt richten“, sagte sie. „Es wird sehr wehtun. Bist du bereit?“
    Geralds Gesicht schien ihr noch bleicher als zuvor. In seinen matten Augen sah sie die Furcht vor dem, was kommen würde. Doch dann, fast unmerklich, nickte er wortlos. Hanna hockte sich so neben das Bein, dass ihre Knie den verletzten Oberschenkel fast berührten.
    „Gut. Ich brauche drei Männer.“
    Sie deutete auf den Riesen und auf Willem.
    „Ihr zwei haltet ihn an den Schultern fest. Er wird versuchen, sich aufzubäumen, wenn ich den Knochen richte und ihr müsst ihn tüchtig niederdrücken, damit er trotzdem so still wie möglich liegt.“
    Sie musterte die Männer und Frauen, die um sie herum standen. Ihr Blick fiel auf einen gedrungenen, kräftig wirkenden Mann, dessen zerschlagene, von blauen Adern durchzogene Nase so schief in seinem Gesicht stand, das ihre zerklüftete Spitze fast zur Seite zeigte.
    „Du da. Komm her. Wenn ich beginne, hältst du seine Füße fest. Hast du verstanden?“
    Der Mann neigte den Kopf, trat näher und kniete sich vor Geralds Füße.
    Hanna winkte einen kleinen Jungen herbei. „Bevor wir anfangen, müssen wir deinem Anführer ein Holz in den Mund schieben. Die Zähne könnten ihm sonst splittern, wenn er sie vor Schmerz zu fest zusammenbeißt.“
    Der Junge rannte los und kehrte einen Augenblick später mit einem kurzen Holzstück zurück. Hanna warf einen forschenden Blick darauf.
    „Das wird reichen. Steck es ihm zwischen die Zähne!“
    Der Junge tat, wie ihm geheißen. Fest biss Gerald auf das Holz. Dann schloss er schicksalsergeben die Augen.
    Willem und der Riese knieten sich rechts und links neben den Kopf des Verletzten. Sie fassten seine Schultern und pressten sie auf den Boden. Der Mann mit der schiefen Nase hielt mit beiden Händen die Fußknöchel. Hanna war zufrieden. Sie holte tief Luft und sagte zu Gerald: „Ich werde es so schnell wie möglich machen. Haltet aus.“
    Dann, in einer einzigen schnellen, präzisen Bewegung fasste sie die hervorstehenden Bruchstellen mit den Fingerspitzen und stieß sie so in die Wunde zurück, dass die Knochen genau aufeinander zu liegen kamen. Ein gurgelndes Gebrüll, so voller Qual, wie es selbst Hanna kaum erwartet hatte, ließ die Zuschauer entsetzt zurückweichen. Sie spürte, wie sich Geralds Körper unter ihren Händen verkrampfte, seine Muskeln spannten sich an, doch es gab kein Entrinnen. Die drei Männer hielten ihn eisern fest.
    Erleichtert, dass sie diesen ersten Schritt hinter sich gebracht hatte, hob sie den Kopf. Der Riese war ganz bleich geworden, doch Willem und der Mann mit der schiefen Nase schienen sich im Griff zu haben. Hoffentlich machten die Kerle jetzt nicht schlapp, schließlich musste das Bein noch gestreckt werden, um es für das Schienen vorzubereiten. Wie recht hatte Mutter doch mit ihrem Spott über die Wide rstandskraft des ach so starken, männlichen Geschlechts: Die Menschheit wäre längst ausgestorben, sagte sie immer, wenn nicht die Frauen, sondern Männer die Kinder auf die Welt bringen müssten.
    Hanna wies den Schiefnasigen an, leicht an dem Fußknöchel des verletzten Gliedes zu ziehen. Wieder stöhnte Gerald auf, und als sie den Schenkel zum letzten Mal streckte, um ihn endgültig in die richtige Lage zu bringen, hielt das Holz in Geralds Mund dem Druck seiner Zähne nicht länger stand, es splitterte und er schrie, schrie so laut, dass es sie nicht verwundert hätte, wenn man ihn noch in Sonningen gehört hätte. Doch dann lag er still, mit geschlossenen Augen, nur seine Lippen bebten und auf seinem Gesicht erschien ein seltsamer Ausdruck, als könne er nicht glauben, was ihm gerade widerfahren war. Sie spürte das geschundene Bein unter ihren Händen zucken, aber sie wusste, dass das Schlimmste überstanden war.
    „Das reicht“, sagte sie, mehr zu sich selbst. Sie winkte dem Jungen, der schon das Beißholz gebracht hatte. „Hol mir zwei möglichst gerade Stöcke, die so

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