Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zeitwanderer

Die Zeitwanderer

Titel: Die Zeitwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
Vom Netzwerk:
indigoblauen Symbole - »steht für einen bestimmten Ort, den ich bereist habe.« Er hielt inne und dachte erwartungsvoll darüber nach, wie sie wohl die nächste Enthüllung aufnehmen würde. »Xian-Li, ich bin kein Geschäftsmann, wie Ihr annehmt. Ich bin ein Abenteurer und Forschungsreisender.«
    Xian-Li biss sich auf die Lippe, sagte jedoch kein Wort.
    »Hört mir gewissenhaft zu«, bat er und senkte seine Stimme noch mehr. »Die Orte, zu denen ich reise, sind nicht von dieser Welt.«
    »Arthur, nein ...«
    »Es ist wahr«, beharrte er. »Auch wenn man es noch so schwer glauben kann - es ist wahr. Das Universum ist nicht nur größer, als wir es uns vorstellen, es ist auch viel seltsamer. Es gibt Dimensionen, die für die große Masse der Menschen unbekannt sind und die sie selbst in ihren kühnsten Träumen nicht erahnen. Und ich habe eine Möglichkeit entdeckt, durch sie zu reisen - hin zu Welten, die jenseits der unsrigen liegen. Jeder Ort, den ich besucht habe, befindet sich auf einer anderen Existenzebene.« Er berührte ein weiteres Tattoo. »Diese Markierungen repräsentieren meine Reisen. Sie sind Aufzeichnungen, die nicht nur festhalten, wo eine fremde Welt zu finden ist, sondern auch, wie man dorthingelangt. Es handelt sich um eine Karte, die in meine Haut gezeichnet ist, sodass sie niemals verloren gehen und niemals von mir genommen werden kann. Und mit ihrer Hilfe kann ich stets nach Hause zurückfinden - wo auch immer ich mich gerade aufhalte und wie weit ich durch das Universum gereist bin.«
    Xian-Li starrte ihn an.
    »Kommt mit mir, mein Liebling. Ich werde Euch Wunder zeigen, die Ihr selbst in Euren Träumen nicht für möglich halten würdet. Es existieren endlos viele neue Welten, die es zu erforschen gibt. Wir werden sie gemeinsam erkunden, Ihr und ich. Sagt ja, und lasst es uns in Angriff nehmen.«
    Er streckte ihr die Hand entgegen. Sie stand auf und trat zaghaft einen Schritt näher. Ihre Hand bewegte sich auf seinen nackten Rumpf zu, und ihre Finger zitterten dabei leicht. Vorsichtig fuhr sie mit ihnen über eines der blauen Zeichen und dann über ein weiteres.
    »Erneut frage ich Euch - und ich werde immer weiter fragen«, sagte er und legte ihre Hand in seine. »Wollt Ihr mich heiraten?«
    »Vorher war es schon unmöglich«, erwiderte sie zaghaft. »Und nun ist es sogar noch unmöglicher. Ich weiß nichts von diesem Leben, über das Ihr redet.«
    »Ihr werdet es lernen. Ich werde es Euch lehren.« Er lächelte. »Es wird das herrlichste Abenteuer sein, von dem Ihr je gewusst habt. Ich bitte Euch nicht, mir zu glauben, Xian-Li. Alles, worum ich Euch jetzt bitte - das ist, mir zu vertrauen. Könnt Ihr das, mein Liebling? Könnt Ihr mir vertrauen?«
    Sie sah ihn lange Zeit an, dann nickte sie.
    »Gut. Heiratet mich, und lasst uns einen Anfang machen.«
    Sie schwankte angesichts der Macht seines Drängens; doch schließlich zog sie sich zurück. »Ich muss nachdenken, Arthur«, erklärte sie. »Bitte, ich brauche ein wenig Zeit.«
    »Wenn es nach mir ginge, würde ich Euch alle Zeit geben, die Ihr benötigt«, erwiderte er leise. »Aber wir haben nur den morgigen Tag, und dann muss ich abreisen.«
    »Der morgige Tag wird Zeit genug sein«, erwiderte sie.
    »Dann bis morgen«, willigte er ein.
    Er nahm sich sein Hemd, zog es über, band die Schnüre wieder zu und steckte es sich in die Kniehose. Unterdessen wandte sich Xian-Li wieder der Küche zu, um mit der Zubereitung der Mahlzeit fortzufahren. Da Arthur ihr Zeit für sich selbst geben wollte, ging er hinaus in den hinteren Garten, um sich zu Wu Chen Hu zu gesellen, der inzwischen wach geworden war.
    Der ältere Mann lächelte, als er seinen Freund sah, und füllte seinen Becher wieder mit Reiswein aus dem kleinen Krug in seiner Hand. »Wie schön, zu sehen, dass Ihr wieder kräftig ausschaut«, sagte er und reichte seinem Gast den Becher.
    »Dank Euch, Chen Hu, und Eurer Tochter bin ich wieder gesund und munter.« Arthur hob den Becher - eine Ehrenbezeigung für seinen Gastgeber -, trank einen Schluck und gab das Trinkgefäß zurück. Dann setzte er sich nieder und lehnte seinen Rücken gegen den glatten Stamm des Pflaumenbaums.
    »Bald müsst Ihr uns verlassen.«
    »Ja, morgen. Sonst werden mich die Gongbú ins Gefängnis werfen.«
    »Diese Burschen können sehr nachtragend sein«, erklärte Wu Chen Hu mitfühlend. »Vielleicht werdet Ihr ja in der nächsten Saison für ein weiteres Tattoo zurückkehren.«
    »Das werde ich mit

Weitere Kostenlose Bücher