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Die Zeitwanderer

Die Zeitwanderer

Titel: Die Zeitwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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führt zur Verifikation und Duplizierung, welche letzten Endes zum Wissen führt.«
    Er hielt inne, um den höflichen Applaus vereinzelter Zuhörer zuzulassen, der durch das Auditorium plätscherte.
    »Schlussendlich bitte ich um die Einwilligung dieser Gesellschaft, mir die Erlaubnis zu erteilen, die zentrale Prämisse meiner Vorlesung am heutigen Abend zu wiederholen, als da wäre: dass eine Forschungsreise durchgeführt werden soll, um das Experiment vorzunehmen, welches in Eurer Anhörung an diesem Abend dargestellt worden ist. Das Experiment wird beginnen, sobald das Expeditionskorps ausgewählt worden ist - dem nicht weniger als fünf und nicht mehr als acht angesehene Mitglieder der Royal Society angehören sollen - und sobald angemessene Vorbereitungen für die Reise, Beherbergung und damit einhergehende Angelegenheiten durchgeführt werden können. Aus diesem Grunde sehe ich freudig - und mit größter gespannter Erwartung - der Tatsache entgegen, dass ich in der nahen Zukunft noch einmal das Wort an diese erlauchte Versammlung richten werde, um die Ergebnisse des zuvor genannten Experiments bekanntzumachen.«
    Es gab laute Rufe: »Hört! Hört!«
    Der Redner ging ein paar Schritte zur anderen Seite des Podiums und sprach seine Schlussworte. »Meine Freunde, geschätzte Kollegen, edle Gönner und verehrte Gäste - ich möchte Euch mit folgender Botschaft zurücklassen: Wenn Ihr das nächste Mal Eure Augen zu den unermesslichen Weiten des Himmels erhebt, dann wäret Ihr, Gentlemen, wohlberaten, Euch zu erinnern, dass er nicht nur um ein vieles prachtvoller ist, als der menschliche Geist zu begreifen vermag, sondern auch viel subtiler. Das gesamte Universum und seine Bestandteile werden durchdrungen, aufrechterhalten, zusammengefügt, vereinigt, umgeben und umfasst von dem elementaren Äther, welchen wir als ein alles durchziehendes, reagierendes und intelligentes Kraftfeld erkennen, das ewig und unerschöpflich ist. Es ist nicht weniger als der Grund für unser aller Sein und die Quelle unserer Existenz - es ist das, was in vergangenen Epochen und in der Jetztzeit die Menschheit als Gott zu bezeichnen gefallen hat.«
    Enthusiastischer Applaus beendete die Rede. Der Mann auf dem Podium verneigte sich tief und empfing die Anerkennung seiner Kollegen. Ein anderer Mann gesellte sich zu ihm auf dem Podium und sprach eine kurze Ankündigung, von der Kit kein einziges Wort verstand. Anschließend stand das Publikum auf, drängte sich in die Gänge und bewegte sich auf die Türen zu.
    »Hier entlang!«, sagte Cosimo und zwängte sich in den Gang. Er schritt in Richtung Podium vor, wobei er gegen den Strom der hinausdrängenden Besucher ankämpfen musste, und zog Kit hinter sich her.
    »Sir Henry!«, schrie Cosimo und winkte mit dem Arm. »Sir Henry!«
    »Mister Livingstone!«, rief der große, schlaksige Mann zurück und kämpfte sich anschließend durch das Menschengewühl auf sie zu. Dabei benutzte er seinen langen schwarzen Spazierstock, um sich vorsichtig einen Durchgang zu verschaffen. »Willkommen, teurer Freund!«, begrüßte er Cosimo mit lauter Stimme und ergriff dessen Hand. »Ich will hoffen, dass es Euch so gut geht, wir Ihr ausseht.«
    »Es ging niemals besser. Wie gut, Euch zu sehen, Sir Henry. Ich muss gestehen, das letzte Mal liegt schon viel zu lange zurück.«
    »Ich begann schon zu befürchten, Ihr hättet unsere Verabredung vergessen«, sagte Sir Henry. »Ich bin hocherfreut zu entdecken, dass meine Ängste vollständig unbegründet waren.«
    »Selbst wilde Pferde hätten mich nicht davon abhalten können«, erwiderte Cosimo und drehte sich zu dem jungen Mann an seiner Seite. »Sir Henry, ich freue mich sehr, Ihnen meinen Urenkel Christopher vorstellen zu können.«
    Der Edelmann wandte seine Aufmerksamkeit Kit zu, der in keiner Weise darauf vorbereitet war, Gegenstand eines Interesses zu sein, das eine geradezu schmerzhafte Intensität aufwies. Ein Blick in diese messerscharfen Augen genügte, und Kit hatte den Eindruck, man hätte ihn bis auf die Haut entkleidet und sein Innerstes bloßgelegt.
    »Es ist mir ein Vergnügen, Sir!«, rief Sir Henry, ergriff Kits Hand und drückte sie kräftig. »Ein pures Vergnügen.«
    »Gleichfalls«, murmelte Kit.
    »Kit«, sagte Cosimo, »ich möchte dich meinem teuren Freund und Kollegen bekannt machen: Sir Henry Fayth, Lord Castlemain. Auf vielen Gebieten ist er ein Mann von außergewöhnlichen Fähigkeiten - in der Astronomie, Chemie, Geologie und Technik,

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