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Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)

Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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Schultern rollte, um sie zu entspannen.
    Erk verkorkte die Flasche. »Ich werde das für deinen nächsten Besuch aufbewahren, vorausgesetzt, er erfolgt früh genug.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen.« Er nahm die Flasche und streckte die Hand nach dem Ohrgeläut aus, hielt aber dann einen Moment inne, als wäre ihm gerade etwas wieder eingefallen. »Eine letzte Sache noch; es wäre mir lieb, wenn du davon absehen würdest, je wieder solch ein dummes Gesindel in deinem Schlepptau hier hereinzulocken. Es behagt mir nicht, in solch einer Form einschreiten zu müssen.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, entgegnete ich.
    Dann erhob ich mich und ging zum Tresen. Dabei hielt ich mein leeres Glas vor mich, als wollte ich mir Nachschub holen. Das führte mich direkt auf das Trio aus Kadesh zu. Die Söldner sahen recht erfreut aus und fingen ach so dezent an, nach ihren Waffen zu greifen und die Stühle zurückzuschieben. Außerdem führte mich der Weg in einem Abstand von zehn Fuß an der Tür vorbei. Als ich den Punkt erreicht hatte, an dem ich dem Ausgang am nächsten war, schoss ich hinaus in die Nacht und in einen leichten Nieselregen.
    In dem Moment, in dem ich die Straße betrat, waren sie keine drei Meter hinter mir und hatten ihre Waffen bereits gezogen, mussten aber kurz innehalten, um die kleine Magierlampe zu öffnen, die ihr Anführer bei sich trug. Hätte ich es gewollt, ich hätte sie immer noch abhängen können. In der Dunkelheit und dem Regen hätte ich nicht einmal Triss’ Hilfe dazu gebraucht, aber ich wollte Devin eine Botschaft zukommen lassen, geschrieben in Blut. Außerdem wollte ich nicht wieder die Flucht ergreifen und mich verstecken, und sei es auch nur für eine Nacht. Ich lief die Straße gerade weit genug hinunter, um einen Höflichkeitsabstand zum Propellerfisch herauszuarbeiten, ehe ich herumwirbelte, um meine Angreifer zu stellen und meine Dolche zu ziehen.
    Als ich das tat, drückte Triss mich fragend, um mir einen Schattenschleier oder auch eine direktere Form der Unterstützung bei der Eliminierung der Angreifer anzubieten, aber ich schüttelte den Kopf. Ich zog es vor, gewisse Eigenarten meiner Person nicht vor den Augen Dritter zu offenbaren, soweit ich nicht dazu gezwungen war. Würde ich mich in Schatten hüllen oder einen an meiner Stelle töten lassen, so könnte ich auch gleich meine Visitenkarte hinterlassen.
    Dann waren sie schon über mir. Und sie waren tatsächlich recht gut, griffen alle gemeinsam in einem geordneten Vorstoß an. Der Axtmann, der auch die Laterne hielt, stürmte frontalauf mich zu, während die beiden anderen zu seiner Linken und Rechten ausschritten, um sich von der Seite auf mich zu stürzen. Eine gute Taktik und ein Zeichen dafür, dass sie gut ausgebildet und kampferprobt waren.
    Irgendjemand würde diese Jungs schmerzlich vermissen.
    Ich wartete darauf, dass der Axtmann seine Waffe über den Kopf hob, um zum Schlag auszuholen, um seine Deckung zu unterwandern und seinen herabsausenden Arm mit meinem zu blocken. Zugleich rammte ich den Dolch in meiner Rechten unter sein Kinn und durch seinen Gaumen tief hinein in sein Gehirn. Als sich der kupferne Geruch seines Blutes in der Luft ausbreitete, spürte ich etwas, das an die überraschende elektrische Entladung eines magischen Blitzes erinnerte.
    Das war einer.
    Im Sterben ließ er die Laterne fallen, doch sie blieb offen, was wirklich zu schade war, da ich keine Zeit hatte, mich in irgendeiner Weise direkt damit zu befassen. Den eingebetteten Dolch benutzte ich dazu, mich abzustoßen und abwärts zu befördern. Auf dem Weg nach unten ließ ich das Heft los, balancierte auf dem rechten Fußballen und den Fingerknöcheln der linken Faust, wirbelte herum und trat zu. Der Schwertkämpfer zur Linken des Toten war exakt da, wo ich ihn hatte haben wollen, und meine kreisende Wade erwischte ihn direkt auf dem Schienbein. Er ging zu Boden, während die Leiche des Anführers mich vor dem Bewaffneten zur Rechten abschirmte.
    Womit ich erneut außer Reichweite war.
    Als ich wieder auf die Beine kam, reichte eine kurze Bewegung aus dem Handgelenk, um das viel kleinere Messer, das ich in einer Scheide am Unterarm trug, in meine Hand zu befördern. Der rechte Kämpfer drehte sich um, doch sein Kumpan hatte sich gerade erst auf Hände und Knie stemmen können, vermutlich durch die feuchten und somit schlüpfrigen Pflastersteine behindert. Ich versenkte beide Klingen tief in seinemRückgrat, eine über dem Brustharnisch,

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