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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Berrigan angeheuert.«
    Die Anzugträger fuhren auf. Aha – dass sie die Identität der Bewaffneten kannte, war ihnen neu.
    Mirkovic rauchte ungerührt weiter.
    »Sie sind hinter dem Geld aus dem Überfall auf den Geronimo-Transporter her. Sie meinen, ich kann Ihnen helfen, es zu finden. Sie meinen, wenn Sie mich als Köder an einen Haken hängen, können Sie meinen Onkel zwingen, es Ihnen zu geben.«
    Mirkovic starrte sie durch den Zigarettendunst an. »Wer hat dir erzählt?«
    »Niemand. Bin von allein draufgekommen. Und ich bin nicht die Einzige, die Bescheid weiß. Bestimmt nicht.«
    »Ist okay. Du erzählst Freunden auf Facebook. Na und? Niemand glaubt dir. Niemand weiß, dass ich bin hier und genieße deine Gastfreundschaft.« Achtlos schnippte er die Zigarette auf den Boden. »Und jetzt halt Maul.«
    Der zweite Gorilla streckte den Fuß vor und trat die Zigarette auf dem Holzparkett aus.
    Mirkovic kam zur Sache. »Wo ist das Geld?«
    »Weiß ich nicht.«
    Er hob den Zeigefinger. Der Regenwurm hinter ihr verdrehte Rory die Hand.
    Sie ächzte. »Ich weiß es nicht.«
    »Du weißt. Ganzes Leben lang.«
    Sie schüttelte den Kopf. Der Regenwurm zerrte noch brutaler an ihrer Hand. Sie beugte sich vor, um sich seinem Griff zu entwinden, doch er hielt sie fest. Ihr Mund öffnete sich vor Schmerz.
    Mirkovics Miene blieb reglos. »Wo ist dein Onkel Lee?«
    »In Mexiko«, hechelte sie. »Als ich zuletzt von ihm gehört habe.«
    »Wo in Mexiko?«
    »Am Strand. Yucatán.«
    »Nicht witzig«, knurrte er.
    »Ich habe schon seit Jahren kein Lebenszeichen mehr von ihm bekommen. Keine Ahnung, wie ich Kontakt zu ihm aufnehmen kann.«
    »Ist okay. Macht anderer.«
    Sie hatte das Gefühl, jemand würde ihr einen Nagel in die Hand schlagen. » Niemand weiß, wo Lee ist. Er hat sich seit zwanzig Jahren nicht mehr gemeldet.«
    »Du glaubst, ich bin gierig? Bist du die, die nicht verraten will, wo ist Geld, obwohl es könnte dein Leben retten. Das ist so gierig, ist es verrückt.«
    Sie beugte sich so weit wie möglich nach vorn, um den fast unerträglichen Schmerz im Arm zu lindern. »Ich weiß es nicht.«
    Rory neigte nicht zum Beten. Doch in diesem Augenblick bat sie alle Gottheiten um die Gabe des Vergessens. Sie sollten das Wissen auslöschen, dass ihr Vater jederzeit in der Lage war, sie zu der Stelle zu führen, wo die Millionen begraben lagen. Die stechenden Schmerzen, die ihr der Regenwurm zufügte, waren nicht von Dauer. Und schon jetzt hatte sie Angst. Wenn er nach einer Zange oder dem Einwegfeuerzeug in ihrer Tasche griff, konnte sie für nichts mehr garantieren. Vergessen. Vergessen.
    »Natürlich weißt du«, sagte er. »Hast du deine Fingerabdrücke hinterlassen.«
    Sie drehte den Kopf in seine Richtung. »Was für Fingerabdrücke?«
    »Muss das sein?«
    »Was für Fingerabdrücke?« Neben dem Schmerz, den der Regenwurm mit seinem Griff verursachte, spürte sie plötzlich ein anderes Bohren in der Hand. Eine … Erinnerung. Damals, in der Nacht.
    »An dem Lieferwagen.« Mirkovic setzte sich anders hin, wie um zu bekunden, dass es mit seiner Geduld und Nachsicht bald vorbei war. »Viele Jahre waren es unbekannte Abdrücke. Bloß haben wir jetzt Untersuchung von ungeklärten Fällen und AFIS . Die Polizei kann alte Spuren prüfen und vergleichen mit neuen Abdrücken aus letzten Jahren.«
    Boone meldete sich zum ersten Mal zu Wort. »Hast dich bei einer Demo festnehmen lassen.« Er lachte hämisch. »Das hat man davon, wenn man für Friede, Freude, Eierkuchen protestiert.«
    Sie hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Und sie klammerte sich an einen Gedanken: Sie wissen nicht, wo und wie. Ich darf nichts verraten. Komme, was wolle, sie musste ihre Eltern aus der Sache heraushalten.
    Schließlich sagte sie: »Vielleicht habe ich den Lieferwagen schon ein paar Wochen vorher angefasst. Irgendwo in einer Garage, als ich bei meinem Onkel war.«
    »Nicht möglich.«
    »Ich bin nicht zu dem verdammten Raub mitgefahren.«
    »Bist du zufällig dazugekommen. Oder hast gehört, wo das Geld versteckt ist. Oder hat dein lieber Onkel Lee dir verraten.« Mit einer schwungvollen Bewegung fegte Mirkovic alle Einwände beiseite. »Genug. Ist Geschäft. Bin ich Geschäftsmann. Wenn Geld ist nicht im Umlauf, behindert es Wirtschaft. Schädlich für Geschäft wie Kreditklemme. Ist es ein Verbrechen. Und so viel altes, gebrauchtes Bargeld, dient es meinen Interessen perfekt. Mache ich Geschäfte in Mexiko, und dort

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