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Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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starrten gebannt auf den Türknauf, während Ricki Sue von außen den Schlüssel ins Schloß schob.
    Â»Hey, Rotschopf!«
    Der Ruf ertönte von der Straße her.

    Hilfesuchend sah Matt seinen Vater an, als könnte der ihm die unerwartete Wendung der Ereignisse erklären. Gibb schielte zwischen den Jalousien hinaus und mühte sich zu erkennen, was Ricki Sue abgelenkt hatte.
    Â»Hey, was?« Sie ließ den Schlüssel stecken und sah sich um, wer da nach ihr gerufen hatte.
    Â»Wir suchen die Sunset Street. Weiß du, wo die ist?«
    Â»Vielleicht, vielleicht auch nicht«, antwortete sie mürrisch.
    Â»Könntest du herkommen und sie uns zeigen?«
    Gibbs Miene verzerrte sich vor Zorn. Mit einem wütenden Wink bedeutete er Matt, ebenfalls nach draußen zu schauen. Ein alter Camaro hatte am Straßenrand gehalten. Im Wagen saßen Henry und Luther Crook.
    Â»Was haben die hier zu suchen?« flüsterte Gibb.
    Ricki Sue war zum Auto geschlendert und dabei, den beiden, halb ins Fahrerfenster gebeugt, den Weg zur Sunset Street zu beschreiben. Sie begann zu flirten, und ganz offensichtlich waren die Zwillinge von ihrer Üppigkeit durchaus eingenommen.
    Â»Sie haben bestimmt das gleiche im Sinn wie wir«, erkannte Gibb nach einem Moment. »Sie versuchen, Kendall zu finden, wegen Billy Joe, geben ihr die Schuld an seinem bedauerlichen Unfall.« Er lachte leise.
    Â»Wenn sie sich an Kendall rächen wollen, müssen sie sie vor der Polizei finden.« Er sah Matt an. »Genau wie wir. Nur daß ihnen im Gegensatz zu uns nicht der Herr persönlich zur Seite steht. Wahrscheinlich waren es diese beiden, die dem FBI im Haus von Kendalls Großmutter in die Falle getappt sind. Die Zeitungen hatten uns im Verdacht. Als wären wir so naiv!«
    Matt hörte schweigend zu und nickte mechanisch.
    Ricki Sue erklärte den Zwillingen mit ausufernden Gesten, wie sie in die Sunset Street gelangten.
    Gibb trat zu Matt und legte ihm die Hand auf die Schulter.
»Gehen wir. Offenbar hat der Herr es sich anders überlegt. Es ist ein schlechter Zeitpunkt. Er wird uns wissen lassen, wann wir drankommen. Nimm die Schachtel mit.«
    Gibb zog los in Richtung Schlafzimmer und zu dem Fenster auf der Rückseite des Hauses, durch das sie eingebrochen waren. Matt folgte ihm stumm.

38. Kapitel
    Der Ortspolizist trat in Pepperdynes provisorisches Büro. »Da ist jemand für Sie am Apparat, Sir. Sie wollte mit keinem anderen sprechen. Leitung drei.«
    Â»Sie?« Mrs. Burnwood? Pepperdyne spürte Hoffnung aufkeimen, als er den Hörer nahm und den blinkenden Knopf drückte. »Pepperdyne am Apparat.«
    Â»Sie Drecksack!«
    Â»Verzeihung?«
    Â»Sie haben ganz richtig verstanden, Sie verlogener, hinterfotziger Drecksack! Und das ist erst der Anfang. Wenn ich mit den englischen Schimpfworten durch bin, dann werde ich einfach so lange alle fremdsprachigen nehmen, bis Sie eine ungefähre Ahnung davon bekommen, wie widerwärtig ich Sie finde.«
    Pepperdyne seufzte. »Ich kann es mir schon jetzt vorstellen, Miß Robb. Möchten Sie mir vielleicht erklären, was Sie zu diesem obszönen Anruf getrieben hat?«
    Â»Sie wissen ganz genau, warum ich anrufe, Sie elender Schwanzlutscher!«
    Sie brüllte so laut, daß die anderen Beamten im Raum mithören konnten. Sie hielten in ihrer Arbeit inne und sahen verstohlen zu Pepperdyne hinüber. Die meisten wünschten sich vermutlich, sie hätten Ricki Sue Robbs Nerven.
    Â»Diese Mistschweine haben mein Haus auseinandergenommen«, gellte sie.
    Â»Was für Mistschweine?«
    Â»Ihre Mistschweine! Sie haben meine Schubladen umgegraben. Meine Unterwäsche liegt überall am Boden...«

    Â»Einen Moment.« Pepperdyne schoß in seinem Stuhl vor, bis er halb über dem Schreibtisch lag. »Ihr Haus wurde verwüstet?«
    Â»Gut erkannt, Sherlock.«
    Â»Und Sie glauben, das waren meine Leute?«
    Â»Verkaufen Sie mich nicht für blöd, Sie...«
    Â»Bin schon unterwegs.« Er legte einfach auf. Noch während er sein Sakko von der Garderobe riß und zum nächsten Ausgang rannte, blaffte er zwei seiner Leute an, mitzukommen.
    Fünf Minuten später stand er Ricki Sue an ihrer Haustür gegenüber. Sie war so aufgebracht, daß die Haarskulptur unter ihrem Zornesbeben zu zerfallen drohte.
    Â»Man sollte Ihnen mal Manieren beibringen beim FBI, und zwar

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