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Die Zitadelle des Autarchen

Die Zitadelle des Autarchen

Titel: Die Zitadelle des Autarchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gene Wolfe
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Gesicht, aber nickte schließlich.
    »Wir sind umzingelt von aufrührerischen Untertanen des Autarchen, die somit Feinde des Autarchen und der Gruppe der Siebzehn sind. Guasacht, unser Anführer, hat einen Plan ersonnen, wodurch wir alle frei werden und am Leben bleiben können.«
    »Die Diener der Gruppe der Siebzehn dürfen nicht grundlos geopfert werden.«
    »Richtig. Das ist unser Plan. Wir spannen ein paar unserer Streitrosse vor die stählerne Kutsche – so viele wie nötig, um sie herauszuziehn. Du und deine Leute, ihr müßt dabei ebenfalls helfen. Wenn sie wieder frei ist, geben wir euch die Waffen zurück und helfen euch, aus diesem Kessel auszubrechen. Deine Soldaten und die unsrigen gehen nordwärts, und ihr könnt die Kutsche und das Geld darin behalten und euren Vorgesetzten bringen – das hattet ihr ja vor, als ihr sie erbeutet habt.«
    »Das Licht des rechten Geistes durchdringt alle Finsternis.«
    »Nein, wir sind nicht zur Gruppe der Siebzehn übergelaufen. Ihr müßt uns im Gegenzug helfen. Zuerst einmal helfen, die Kutsche aus dem Schlamm zu wuchten. Zum zweiten helfen, aus dem Kessel auszubrechen. Und zum dritten helfen, indem ihr uns Geleitschutz gewährt, so daß wir durch eure Truppen und zurück hinter unsere Linien kommen.«
    Der ascische Offizier warf einen flüchtigen Blick auf die glänzende Kutsche. »Kein Versagen ist ständiges Versagen. Aber Erfolg mag zwangsläufig neue Pläne und größere Anstrengungen erfordern.«
    »Also willigst du in den neuen Plan ein?« Ich hatte nicht gemerkt, daß ich schwitzte, aber nun lief mir der Schweiß brennend in die Augen. Ich wischte mir mit dem Saum meines Mantels über die Stirn, wie es Meister Gurloes zu tun pflegte.
    Der ascische Offizier nickte. »Die Erforschung des rechten Geistes enthüllt schließlich den Weg zum Erfolg.«
    »Ja«, sagte ich. »Hinter unserem Trachten sei unser Trachten zu finden.«
    Als ich zur Kutsche zurückkehrte, erschien derselbe Tier-Mensch, den ich vorhin gesehen hatte, wieder am Fenster – diesmal nicht mehr so feindselig. Ich sagte: »Die Ascier sind bereit, daß wir noch einmal versuchen, dieses Gefährt aus dem Schlamm zu ziehn. Wir müssen es entladen.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Wenn nicht, wird uns das Gold mit der Sonne verloren sein. Ich verlange nicht, daß ihr es ausliefert – sondern es lediglich unter Bewachung herausnehmt. Ihr habt eure Waffen, und falls irgendein bewaffneter Mensch sich euch nähert, könnt ihr ihn töten. Ich bleibe bei euch – unbewaffnet. Ihr könnt auch mich töten.«
    Es bedurfte noch einigen Zuredens, bis sie endlich bereit waren. Ich veranlaßte die Versehrten, welche die Ascier bewacht hatten, ihre Conti niederzulegen und acht unsrer Streitrosse vor die Kutsche zu spannen, und stellte die Ascier so auf, daß sie am Geschirr ziehen und sich gegen die Räder stemmen konnten. Dann öffnete sich die Tür an der Seite der stählernen Kutsche, und die Tier-Menschen trugen kleine Metallschatullen heraus, wobei zwei von ihnen arbeiteten, während derjenige, mit dem ich verhandelt hatte, Wache stand. Sie waren größer, als ich erwartet hatte, und führten Musketen und zusätzlich Pistolen bei sich, die im Bauchgurt steckten. Das waren die ersten Pistolen, die ich gesehen hatte, seitdem die Hierodulen im Garten des Hauses Absolut damit den blindwütig angreifenden Baldanders zurückgeschlagen hatten.
    Nachdem alle Schatullen draußen waren und die drei Tier-Menschen mit schußbereiten Waffen davor Aufstellung genommen hatten, rief ich das Kommando. Die Versehrten Reiter trieben mit Peitschen alle Streitrosse im neuen Gespann an, und die Ascier legten sich ins Zeug, daß die Augen ihnen fast aus dem Kopf quollen … und als wir alle schon glaubten, es ginge nicht, glitt die stählerne Kutsche aus dem Schlamm und rollte eine halbe Kette weit, ehe die Versehrten sie zum Stillstand bringen konnten. Guasacht hätte uns beiden fast den Tod gebracht, indem er, meinen Contus schwingend, von den äußeren Stellungen zu uns lief, aber die Tier-Menschen erkannten zum Glück, daß er lediglich aufgeregt und nicht gefährlich war.
    Noch viel aufgeregter wurde er, als er mit ansehen mußte, wie die Tier-Menschen das Gold wieder in die Kutsche schafften, und erfuhr, was ich den Asciern versprochen hatte. Ich erinnerte ihn daran, daß er mich bevollmächtigt hatte, in seinem Namen zu handeln.
    »Wenn ich handle«, erklärte er, »dann um zu gewinnen.«
    Ich räumte ein, mir fehle seine

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