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Die Zombie-Jäger

Die Zombie-Jäger

Titel: Die Zombie-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit ihm aufzunehmen.«
    »Du kannst ihn ja rufen wie Rapunzel.«
    Ich kümmerte mich nicht um seine Worte. Bill war etwas angeschlagen, kein Wunder nach dem Film. Zudem hielten wir uns noch an dem Ort auf, an dem das Schreckliche passiert war.
    Ich ging dorthin, wo einmal der Sitz gestanden hatte. Jetzt mußte ich über die Reste hinwegsteigen, aber ich hatte das Kreuz frei liegen und spürte auch seine Erwärmung.
    Er war also in der Nähe. Er lauerte hier irgendwo. Möglicherweise wartete er sogar auf mich, und wieder spürte ich das Kribbeln auf meiner Haut.
    Der Hochsitz hatte dicht am Waldrand gestanden. Genau dort blieb ich stehen und schaute in dieses dämmrige Gebiet hinein. Mandragoro war ein Dämon, der nicht in einer bestimmten Gestalt erschien. Er konnte sich wunderbar tarnen und verließ sich dabei auf die Deckung der Natur.
    Ich hatte ihn schon in Bäumen und Wurzeln gesehen, die sich dann zu einem uralten Gesicht verformt und verzogen hatten. Manchmal war seine Stimme wie das Wispern des Windes gewesen, aber hier war es windstill. Selbst das Wasser bewegte sich nicht.
    Ich wartete.
    Ich suchte den Kontakt.
    Eine halbe Minute verstrich, dann eine Minute. Suko und Bill warteten am Ufer. Sie griffen nicht mehr ein und ließen mich in Ruhe. Im Wald selbst erlebte ich keine Veränderung. Die Starre blieb wie ein gemaltes Bild. Kein Rascheln, kein Laub, das über den Boden fuhr, und es tauchte auch der Killer nicht auf.
    Und doch war er da.
    Er hatte auf mich gewartet, ich spürte ihn. Es war keine Windbö, es war eine Stimme aus dem Wald hervor. Ein Rascheln, ein Flüstern, ein Raunen – Geräusche, die gemeinsam die Stimme ergaben und wiederum Wörter formten.
    »Wir haben uns lange nicht gesehen, John Sinclair. Aber ich wußte immer, daß es dich noch gibt.«
    »Ja, wie du siehst«, flüsterte ich zurück.
    »Warum bist du gekommen? Weshalb hast du dich eingemischt? Es ist nicht deine Sache. Denk daran, daß wir einen Frieden oder Kompromiß geschlossen haben.«
    »Das habe ich nicht vergessen. Ich habe ihn auch mit dir geschlossen, aber nicht mit einem Kannibalen oder einem Zombie. Ich glaube daran, daß er nicht nur aus eigenem Antrieb gehandelt und einen Menschen auf so fürchterliche Weise getötet hat. Ich habe geahnt, daß mehr dahintersteckt, und ich habe mich nicht getäuscht. Du bist es, der ihn leitet. Du allein, Mandragoro.«
    »Ja, da hast du recht.«
    »Warum? Warum hast du wieder zu diesen Mitteln gegriffen? Warum der Mord?«
    »Kein Mord, John Sinclair.«
    »Was dann?«
    »Es ist eine Rache!«
    Beinahe hätte ich gelacht. »Wirklich eine Rache an diesem einen Menschen? Was hat er dir getan?«
    »Es wird nicht bei dem einen bleiben. Es gibt noch drei andere, die in meine Welt eingedrungen sind. Sie werde ich mir ebenfalls noch holen.«
    »Was haben sie denn so Schlimmes getan, daß du sie töten willst?«
    »Sie waren Feinde der Natur.«
    »Weil sie gejagt haben?«
    »Ja, weil sie jagten. Weil sie keine Rücksicht nahmen. Sie drangen in meine Welt ein. Sie schossen. Sie töteten Tiere. Sie nahmen keine Rücksicht. Sie haben auch Bäume fällen lassen, die nicht krank waren. Ich höre die Schreie der Bäume noch in meinen Ohren gellen, aber sie kannten keine Gnade. Deshalb habe ich mich entschlossen, sie ebenfalls zu töten.«
    »Durch einen Helfer.«
    »Er steht mir zur Seite.«
    »Ein Kannibale. Woher kommt er? Hast du einen Toten erwecken können?«
    »Nein, aber er ist mein Geschöpf. Ich habe ihn menschenähnlich werden lassen. Er ist jemand gewesen, der aus seiner anderen Welt in meine hinein floh. In diesen Wald, in dem er sich versteckt gehalten hat, damit er nicht gefunden wurde.«
    »Wer hat ihn denn gesucht?«
    »Deine Freunde und Kollegen.«
    »Die Polizei also. Bestimmt nicht ohne Grund?«
    »Er war ein entflohener Sträfling, wie er mir gegenüber eingestanden hat. Er wollte auch nie mehr zurück, und deshalb habe ich ihn bei mir aufgenommen. Ich habe ihm erklärt, daß der Mensch und die Natur eins sind. Daß man nur den entsprechenden Weg zu finden braucht, um daraus eine echte Einheit zu machen.«
    »Wie hast du das geschafft?«
    »Es ist mein Geheimnis, aber du weißt selbst, daß ich in der Lage bin, vieles in der Natur zu bewegen. So ist er einer meiner Diener geworden. In seinen Adern fließt noch menschliches Blut, aber auch der Saft der Natur, der die Pflanzen, Blumen und Bäume immer wieder zu neuem Leben erweckt. Er ist das Wesen, wie ich es mir vorstelle. Er ist

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