Die Zuckerbäckerin

half.
    Wieviel interessanter klangen da die Rezepte, die sie sich heimlich zu ihrem eigenen Vergnügen ausdachte! Sie würde Äpfel mit Rosinen füllen, in Rotwein kochen und dann mit einem dunkelroten Johannisbeergelee glasieren. Oder die zarten Blätter einer neu erblühten Rose in Zuckerwasser stärken und daraus hauchdünne Plätzchen backen. Oder …
    Ist Ihnen beim Lesen dieser Textpassage das Wasser im Mund zusammengelaufen? Dann haben Sie vielleicht Lust auf …

    Bavesen
    Zutaten pro Person:
    2 Scheiben Weißbrot
    Apfel- oder Zwetschgenmus
    etwas leicht gesüßte Milch
    1 Ei
    etwas Zimt und Zucker
    Schmalz zum Backen
    Die Weißbrotscheiben werden in die leicht gesüßte Milch getaucht. Zwischen je zwei Schnitten geben Sie das Fruchtmus, nach Belieben können Sie auch Marmelade nehmen. Das Ei mit Zimt und Zucker leicht süßen undverquirlen. Darin wälzen Sie dann die beiden zusammengesetzten Brothälften. Anschließend werden sie in heißem Schmalz ausgebacken und mit Zimt und Zucker bestreut und sofort serviert.

Einfache Rezepte perfekt zubereitet
    J a, manchmal kam selbst bei Königs solch ein einfaches Mahl auf den Tisch! Eine kulinarische Herausforderung stellte dies für einen ambitionierten Koch natürlich nicht dar. Kein Wunder, daß Eleonore von eigenen Rezepten träumte …
    Was die sogenannte »einfache« Küche jedoch unbedingt erfordert, sind Produkte allererster Güte. Wenn ein Rezept wie das obengenannte aus nur wenigen Produkten besteht, müssen diese geschmacklich gut sein. Das Brot kann zwar einige Tage alt, sollte aber nicht industriell hergestellt sein. Das Ei muß superfrisch sein, zum Anbraten würde ich nur bestes Butterschmalz verwenden. Dem Gaumen steht hier kein Ablenkungsmanöver durch beispielsweise Sahne, Gewürze oder andere Geschmacksträger zur Verfügung – er schmeckt den feinen Buttergeschmack und mit Liebe gekochtes Zwetschgenmus genauso heraus wie billiges Industriefett und billige Marmelade.
    Zwischen einem qualitativ hochwertigen Hefezopf aus eigener Herstellung und einem Supermarktprodukt liegen Welten! Ich frage mich daher, warum der Ehrgeiz vieler Köche zwar in Richtung technisch sehr aufwendiger Rezepte und wertvoller Produkte geht, sie die gute alte Hausmannskost aber gerne links liegenlassen. Solche einfachenRezepte perfekt zuzubereiten ist meiner Ansicht nach eine Kunst für sich! Und gerade heutzutage, wo uns Gaumenfreuden aus aller Herren Länder – jederzeit, überall – zur Verfügung stehen, freuen sich auch verwöhnte Gäste über einfache, aber schmackhafte Gerichte um so mehr. Es muß nicht immer eine aufwendige Torte sein, auch ein selbstgebackener, saftiger Rührkuchen kann Ihre Kaffeegäste beglücken. Probieren Sie es einfach aus!

Selbst Rezepte erfinden
    A bwechslung ist der beste Koch – täglich nur Hausmannskost wäre bald langweilig, manchmal darf es ruhig auch etwas gewagter und ausgefallener sein!
    Wer gerne kocht und bäckt, kommt irgendwann wie Eleonore an den Punkt, an dem die Rezepte anderer Köche nur noch bedingt reizen, an dem man selbst ausprobieren will. Eleonore träumte von in Rotwein gekochten Äpfeln, das Rezept dafür könnte wie folgt aussehen:

    Ã„pfel in Rotwein
    Zutaten
    für 4 Personen:
    4 Äpfel
    2 EL gehackte Walnüsse
    2 EL entsteinte, gehackte Datteln
    2 EL Rosinen
    4 kandierte, gehackte Kirschen
    20 g Orangeat
    1 EL Puderzucker
    1/4 l Rotwein
    10 cl Rum
    Eine runde, feuerfeste Form, in der die Äpfel anschließend am Tisch serviert werden können, gut einfetten.
    Die Rosinen in lauwarmem Wasser einweichen.
    Die Äpfel waschen und schälen. Mit einem Apfelausstecher das Kerngehäuse entfernen und mit Hilfe eines Teelöffels die Öffnung vergrößern.
    Die Rosinen ausdrücken und in eine Schüssel geben. Die Walnüsse, die Datteln, den Puderzucker, die Kirschen und das Orangeat hinzufügen und das Ganze gut vermengen.
    Die Äpfel mit der Mischung füllen und den Rest der Frucht-Mischung um die Äpfel herum in die Form streuen. Den Rotwein darübergießen und alles bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten garen, bis der Wein vollständig verkocht ist.
    Den Rum erhitzen und über die Äpfel gießen und zum Servieren mit einem Streichholz anzünden. Die Form mit den brennenden