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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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Foto heraus. »Das hier ist neueren Datums.« Sie hatten sich gegenseitig den Arm um die Schulter gelegt, Wind blies das kastanienbraune Haar der Größeren zur Seite. Sie lachte, den Mund geöffnet, die Zähne weiß hinter rotem Lippenstift. Die Kleinere grinste bescheiden. Ihre Haut hatte eine dunklere, olivenfarbene Nuance so wie Tonys, und ihr welliges schwarzes Haar hing ihr bis kurz unter die Ohren.
    »Abby hat das italienische Aussehen meiner Mutter geerbt«, sagte er, den Kopf nah zu Danas geneigt, um mit ihr das Foto zu betrachten. »Bis auf ihre dunkleren Haare schlägt Lizzie Ingrid nach. Mein Vater sagte immer: ›Und wo ist meine? Wo ist die japanische Enkelin?‹ Worauf meine Mutter antwortete: › Madonna! Sie tragen deinen Nachnamen – du hast sie beide! ‹ «
    »Sie sind hübsch«, sagte Dana. »Kein Wunder, dass Joe Cool Prinzesschen zurückhaben will.«
    Tony dankte ihr mit einem Kopfnicken, doch dann wurde seine Miene nachdenklich. »Warum sind Mädchen mit Idioten zusammen? Ganz ehrlich, das habe ich nie kapiert.«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt«, sagte Dana. Billy, der Kiffer, Kenneth, der Ehebrecher, Jack, der Zwölfjährige , sie hakte sie im Kopf ab. Was für eine Entschuldigung habe ich?
    Tony warf ihr einen flüchtigen Blick zu. »Ich hatte nicht vor …«
    »Nein, schon okay. Ich hab’s nie richtig hingekriegt.«
    »Dana …«
    Sie zuckte die Achseln, lächelte halbherzig. Im Eingangsbereich der Praxis klingelte ihr Handy, und sie stand auf, um dranzugehen.
    »Hier ist Maureen von COMFORT FOOD . Wir haben ein Problem, und ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
    Lieber Gott! , dachte Dana. Es war Dermott, garantiert.
    »Die McPhersons hatten eigentlich gehofft, über Thanksgiving zu Verwandten in New Jersey zu fahren, aber Mr McPherson ist für die Reise zu krank. Als ich angeboten habe, dass eine der Helferinnen ihnen einen Thanksgiving-Truthahn bringen könnte … da haben sie speziell nach Ihnen gefragt. Ich weiß, es ist ultra-kurzfristig …«
    »Aber natürlich!«, sagte Dana. »Mit Vergnügen.«
    »Polly ist vorbeigekommen.« Alder saß, über ihr Mathebuch gebeugt, am Küchentisch. Mit einer merkwürdig entschuldigenden Miene blinzelte sie zu Dana auf. »Connie hat sie abgefertigt.«
    Arme Polly , dachte Dana instinktiv. »Wie lief’s?«
    »Oje, richtig peinlich.«
    Dana seufzte besorgt. »Wie peinlich?«
    »Zeug wie ›miese Klatschtante von einer Freundin‹ und ›beweg deinen klapprigen Arsch hier raus‹.«
    »Wie hat Polly reagiert?«
    Ein verschmitztes Grinsen breitete sich auf Alders Gesicht aus. »Sie kann ganz schön austeilen. Hat Connie einen Hanf tragenden Freak genannt und sie gefragt, wo zum Teufel sie all die Monate war, als deine Ehe kaputtgegangen ist. Sie haben beide bekommen, was sie verdient haben.«
    Dana begann zu lächeln, doch irgendetwas bremste sie. Connie hat bekommen, was sie verdient hat? Dana war gar nicht in den Sinn gekommen, auf Connie sauer zu sein. Ja, im Grunde war sie vielleicht sogar erleichtert gewesen, dass Connie auf Distanz gegangen war. Connies Reizbarkeit hätte mehr Spannung erzeugt, als Dana hätte aushalten können, auch wenn sie sich auf Kenneth (und seinen Anwalt, seine Freundin, seinen Vermieter – jeden, der auch nur im Entferntesten mit ihm zu tun hatte, letztlich aber auch auf Dana selbst) richtete. Hatte Connie ihr ganz bewusst einen Gefallen getan, indem sie fortblieb? Sie setzte sich neben Alder an den Tisch. »Deine Mutter hat nichts Falsches getan.«
    Alder wurde schlagartig ernst. »Sie ist nicht hergekommen.«
    »Das ist etwas zwischen mir und ihr, Liebes. Ich muss entscheiden, ob sie mich im Stich gelassen hat, nicht du.«
    Alders Gesicht spannte sich ungläubig an. »Wie kannst du ihr das … einfach so durchgehen lassen?«
    Dana zuckte die Schultern. »Weil ich es kann. Es ist meine Entscheidung.« Und der Entschluss, von der besten Absicht auszugehen, war nicht immer eine solche Bürde, dachte sie, auch wenn Connie selbst sie beschuldigt hätte, sich permanent im Wolkenkuckucksheim aufzuhalten. »Alder, bist du deswegen so sauer auf sie? Weil du glaubst, sie hat nicht genug für mich getan, als Kenneth mich verlassen hat?«
    »Na ja …« Die Augenbrauen des Mädchens gingen in die Höhe. »Zum Teil schon.«
    »Oh, mein Schatz. Danke. Aber ich sage dir etwas – deine Dienste werden nicht mehr benötigt. Du kannst ruhig sauer auf sie sein. Aber wegen mir brauchst du es nicht mehr zu sein,

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