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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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dagehabt. Und warum hatte Morgan so hartnäckig auf ihrem Recht bestanden, die Gastgeberin zu sein, obwohl es Kimmi bei sich zu Hause offensichtlich lieber gewesen wäre? Dana lief ein leichter Schauer über den Rücken.
    Jetzt mal langsam , sagte sie sich. Was kann schon groß dahinterstecken? Meine Güte, sie sind zwölf!
    Morgan war recht behütet aufgewachsen (jedenfalls bis vor Kurzem, bis Kenneth ausgezogen war und das Behütetsein einen gewaltigen Knacks bekommen hatte), und diese Devynne klang etwas unabhängiger; womöglich war Morgan dadurch eingeschüchtert. Vielleicht war es auch Noras gelegentliche Schroffheit – sie hatte Kimmi wegen des Backens ziemlich zusammengestaucht und achtete offensichtlich sehr auf das Gewicht ihrer Tochter (obwohl das Mädchen dünn wie eine Bohnenstange war). Die Schlussfolgerung, die Morgan mit ihrem eher etwas rundlichen Bäuchlein daraus ziehen musste, genügte wahrscheinlich, um sie nervös zu machen.
    Sie ist verunsichert , beruhigte sich Dana, schaltete die Lichter aus und ging ins Bett.
    Am nächsten Tag verflogen ihre Bedenken wegen der SMS , da sie sich ganz darauf konzentrierte, sämtliche Notfälle zu durchdenken, die eintreten könnten, wenn sie am Dienstag die Kinder allein zu Hause ließ und zur Arbeit ging. Der Veteranentag gehörte zu den weniger strikt eingehaltenen Feiertagen, weshalb Cotters Rock Dental ganz normal geöffnet hatte. Alder würde zu Hause sein, und dennoch verspürte Dana eine gewisse Unruhe.
    Â»Kommen Sie etwas später, gehen Sie etwas früher«, schlug Tony vor. »Ich würde sogar auf das Vergnügen Ihrer Gesellschaft verzichten, wenn Sie in der Mittagspause heimgehen möchten. Machen Sie sich meinetwegen keine Gedanken – ich summe einfach vor mich hin und versuche nicht zu winseln«, neckte er.
    Â»Finden Sie nicht, dass ich eine leichtfertige Mutter bin, wenn ich sie allein zu Hause lasse?«
    Â»Nein, ich glaube, dass Sie Ihre Kinder über alles lieben und dass Sie einen leichten Hang zum Schwarzsehen haben, was meiner bescheidenen Meinung nach genau das richtige Rezept für eine hervorragende Mutter ist.«
    Dieser Mann ist einfach ein Schatz , dachte sie und ließ sich vorerst nur zu gern von ihm überzeugen.
    Der Junge, der Grady neulich vor der Schule umgeschubst hatte, kam an diesem Nachmittag zum Spielen. Er hieß Javier, »aber alle nennen mich Jav, das kommt von Javelot, weil ich wie ein Speer bin, der durch die Luft fliegt«, erklärte er Dana nüchtern.
    Â»Sie nennen dich so, weil du es so willst «, berichtigte ihn Grady.
    Â»Ja?«, sagte Jav.
    Sie jagten von einer Beschäftigung zur nächsten und hinterließen eine Spur aus verschwitzten Socken, Gummibändern, Yu-Gi-Oh!-Karten, schmutzverkrusteten Steinen und Monopolygeld. Um fünf Uhr rief Javs Mutter an, um zu fragen, wann sie ihn abholen solle. »Lassen Sie mich mit ihr reden, kann ich mit ihr reden, wenn Sie fertig sind, muss ich mit ihr reden«, rief Jav in einem fort, während beide Jungen ungeduldig zappelten. Eine Übernachtung bei Jav war rasch vereinbart. Dana fühlte sich nicht recht wohl dabei, Grady in einem fremden Haus übernachten zu lassen, aber die Verlockung, ihn am nächsten Tag, während sie arbeitete, unter Aufsicht von Erwachsenen zu wissen, verschleierte die Befürchtung, Javs Familie könnte einem Opferkult huldigen.
    Alder und Jet arbeiteten an einem Poster für den Wilderness Club. Genau genommen arbeitete Alder, deren Kopf dicht über dem Papier wippte, während sie Detail um Detail in die kunstvolle Landschaft einfügte. Jet aß Erdnussbutter aus dem Glas und gab Kommentare von sich wie: »Ungelogen, dieses Eichhörnchen sieht richtig boshaft aus.« Nach dem Abendessen gingen sie zu einem Spendenaktionstreffen beim Kassenwart des Clubs. »Wir müssen uns treffen , um über eine Spendenaktion zu reden«, erklärte Jet Dana ganz genau.
    Alder verdrehte die Augen. »Ich schlafe bei Jet«, sagte sie. »Bevor du zur Arbeit gehst, bin ich aber wieder da.«
    Morgan und Kimmi tauchten hin und wieder aus Morgans Zimmer auf, um sich einen Snack zu holen, an den Computer zu gehen, und ein Mal auch, um eine Runde um den Block zu drehen. »Ich ekele mich vor mir selbst, wenn ich mich nicht bewege«, hörte Dana Kimmi zu Morgan sagen, als sie sich die Stiefel anzogen. Nach dem

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