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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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nicht ganz durch war und wir vielleicht Botanismus haben.«
    Botulismus , dachte Dana. Wenn ihr mich schon belügt, dann benutzt wenigstens das richtige Wort .
    Â»Es ist Zeit, ins Bett zu gehen«, sagte sie ruhig.
    Â»Mom …«, flüsterte Morgan.
    Â»Schlafenszeit«, sagte Dana entschieden.
    Die Mädchen huschten zurück in Morgans Zimmer. Dana stand noch einen Moment im Flur, horchte, wie sie in ihre Schlafsäcke schlüpften, und fragte sich, ob sie das wohl richtig angepackt hatte. Und während sie in ihr Schlafzimmer trottete, kam sie zu der kläglichen Erkenntnis, dass sie noch die ganze Nacht vor sich hatte, um sich da hineinzusteigern.
    Letztlich doch nicht die ganze Nacht. Irgendwann vor Tagesanbruch schwebte Morgan schemenhaft ins Zimmer und schlüpfte leise unter ihre Decke. Sie berührte Dana nicht, wie sie es normalerweise tat, wenn sie zu ihr ins Bett kroch, zupfte sie nicht sanft an den Haaren oder an der Haut des Ellbogens. Sie lag einfach da, kleinlaut darauf wartend, dass sie einen Fetzen von der Aufmerksamkeit ihrer Mutter hingeworfen bekam.
    Â»Hast du überhaupt geschlafen?«, murmelte Dana.
    Â»Nein.«
    Â»Belastet dich etwas?«
    Ein leises Schnaufen vom Kissen nebenan und ein leichtes Beben der Matratze sagten Dana, dass ihre Tochter weinte. »Morgan«, flüsterte sie und strich dem Mädchen sanft über den verkrampften Unterarm. »Morgan, Liebes.« Stück für Stück ließ Morgan die Hand nach unten wandern, sodass Dana ihren Arm bis hinauf zur Schulter streicheln konnte. Dann rutschte das Mädchen plötzlich ganz nah zu seiner Mutter und drückte sich in die Rundung ihres Körpers. Dana schlang die Arme um sie und atmete den immer noch kindhaften Geruch von Morgans vorpubertärer Haut ein. Morgan tat ihr unendlich leid – wegen des Kummers durch die Scheidung, des Drucks, perfekt zu sein, und der Sorge, die sie Nacht für Nacht wach hielt.
    Das Weinen verebbte langsam. »Ich hab nicht gelogen«, schniefte Morgan.
    Â»In Bezug worauf?«
    Â»Ich hatte wirklich lange aufgehört«, beharrte sie. »Bestimmt wochenlang.«
    Â»Wann hast du denn wieder angefangen?«
    Â»Als wir angefangen haben, diese ganzen Kekse und Brownies und das Zeug zu essen.«
    Â»Mit Kimmi.« Morgan reagierte nicht, und Dana vermutete, dass sie ihre neue beste Freundin nicht hineinziehen wollte. »Wie wär’s, wenn ihr aufhören würdet zu backen und etwas anderes macht, wenn ihr zusammen seid?«
    Â»Das hab ich ja vorgeschlagen«, sagte Morgan. »Aber Kimmi macht es einfach so gerne.«
    Â»Verstehe. Da haben wir wieder das Gastgeberinnenproblem. Nur dass du dich auch jetzt wieder nach ihr gerichtet hast, obwohl du doch hier die Gastgeberin bist.«
    Â»Es ist so schwer, Mom, du hast ja keine Ahnung, wie schwer! Manche Leute sind einfach … Bestimmer , egal, wo sie sind.«
    Dana dämmerte, wie recht sie hatte. Diese Beschreibung schien auf so viele Menschen in ihrem eigenen Leben zuzutreffen. »Das ist richtig«, sagte sie. »Und ich weiß genau, wie schwierig das ist. Manche Leute scheinen einfach ihren Kopf durchzusetzen, egal was du machst, stimmt’s?«
    Â»Ja! Wie Devynne! Es ist wie eine Supermacht oder so.«
    Dana unterdrückte den Drang zu erfahren, zu welcher Art von schlechtem Benehmen Devynne sie angestiftet hatte. »Ich kenne sie nicht«, sagte sie in der Hoffnung, nicht allzu neugierig zu klingen. »Wie ist sie denn?«
    Â»Sie ist so beliebt – wie Kimmi, weißt du? –, aber sie hat vor nichts Angst. Sie probiert alles Mögliche. Sie hat zwei große Brüder, und die sind in der Highschool, das heißt, sie kennt sich da aus.«
    Dana bemühte sich um eine gleichmäßige Atmung und einen beiläufigen Ton. »Mit … Gras oder Alkohol? So’n Zeug?«
    Â»Ja!« Morgan war ganz aufgeregt, halb entsetzt und halb begeistert, dass sie die Geschichte jetzt erzählen konnte. »Ihre Brüder waren high, als wir an Halloween zu ihr rüber sind. Sie haben dauernd über unsere Kostüme gelacht, als ob sie sich eine saukomische Sendung anguckten! Und sie haben gesagt, wir könnten es mal ausprobieren, und Devynne hat’s gemacht, aber dann fing sie richtig heftig an zu husten, und da haben die Jungs noch lauter gelacht!«
    Danas Herz begann wütend zu pochen. Ihrer Morgan, ihrem Baby , hatte man Drogen

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