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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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Sie hatte ihn mit einer Kinderstimme nachgeäfft und es ein »leines Kissn« genannt, was bei Nora einen solchen Kicheranfall ausgelöst hatte, dass die Männer in der Fensternische zu ihnen herübergeschaut hatten.
    Â»Oh, dreht euch um«, hatte Nora geschimpft. »Oder habt ihr noch nie Leute lachen sehen?« Verdutzt hatten die Männer sofort weggeschaut, was die Frauen erneut hatte kichern lassen.
    Jetzt, wo Dana unter der Dusche stand und der heiße Wasserstrahl ihre Schwerfälligkeit wegspülte, erinnerte sie sich, dass gegen später ihr Handy zwei Mal geklingelt hatte – erst war es Kenneth gewesen, dann Jack. Beide Male hatte Dana nachgesehen, um sicher zu sein, dass der Anruf nicht von zu Hause kam, und dann, von Nora mit beifälligem Grinsen bedacht, das Klingeln demonstrativ abgestellt. Gestern Abend hatte sie sich damit unbekümmert und ausgelassen gefühlt. Jetzt fragte sie sich, weshalb die beiden angerufen hatten. Auf dem Weg zur Arbeit würde sie nach eingegangenen Nachrichten schauen.
    Als sie angezogen war, ging Dana nachsehen, ob die Kinder auf waren. Morgan saß mit vor Konzentration angespanntem Rücken über ein Schulbuch gebeugt an ihrem Schreibtisch und kritzelte auf einen Spiralblock, der rechts von ihr lag.
    Â»Hast du mir nicht gesagt, deine Hausaufgaben wären fertig, bevor ich dir gestern Abend die Erlaubnis zum Fernsehen gegeben habe?«
    Morgan blickte nicht auf. Ihre Hand fuhr weiter zuckend über die Seite des Blocks. »Sind sie. Das hier ist Gemeinschaftskunde. Da schreiben wir nächste Woche eine Arbeit.«
    Â»Ach so, gut, dann komm bald zum Frühstück runter – zu einem richtigen Frühstück und nicht nur Pflaumen, okay?«
    Grady schlief noch. Er lag auf dem Bauch und hatte den Mund geöffnet, sodass Spucke auf sein Kissen lief und einen dunkler werdenden Fleck hinterließ. Als sie seinen Namen rief, schlug er die Augen auf und grunzte: »Hä?«
    Â»Zeit aufzustehen, mein Spatz.«
    Grady rollte aus dem Bett und landete zusammengekauert auf dem Teppich. Dann stand er auf und kratzte sich an der Seite. »Hat Dad mit dir gesprochen? Kann ich gehen?«
    Â»Wohin?«
    Â»Zu ihm, Halloween-Streiche spielen.«
    Â»Ich dachte, du wolltest mit Farruk und Travis bei uns durchs Viertel ziehen!«
    Darauf stöhnte Grady und ließ sich auf sein Bett sinken. »Er sollte doch mit dir sprechen!«
    Â»Na ja, es kann sein, dass er angerufen hat, aber ich war gerade mitten in was drin und konnte nicht drangehen.«
    Â»In was mittendrin?« Argwöhnisch blinzelte Grady sie an.
    Â»Jetzt mal langsam«, sagte sie, ihm mit dem Finger drohend. »Was ist mit Farruk und Travis los? Du kannst ihnen doch nicht einfach absagen, ohne einen guten …«
    Â» Sie haben mir abgesagt!«
    Â»Was? Warum das denn?«
    Â»Weil sie ARSCHLÖCHER sind! Und ich hasse sie, und ich gehe zu DAD !« Grady ließ sich rückwärts aufs Bett plumpsen und zog sich die Star Wars -Bettdecke übers Gesicht, was seine verzweifelten Schluchzer dämpfte.
    Sie kniete sich neben sein Bett. »Okay«, besänftigte sie ihn, während sie seinen bloßen Bauch tätschelte. Er wich vor ihr zurück. »Grady, kannst du mal rauskommen, damit wir darüber reden können?«
    Â»Nein!«
    Â»Also, ich habe einen Plan, aber den kann ich ja wohl nicht einer Bettdecke erklären, oder? Ich spreche nicht mit einem Jedi über diesen Plan – darüber muss ich mit dir reden.«
    Er spähte unter der Decke hervor, Obi-Wan Kenobis Hand quer über der Wange. »Was?«
    Â»Pass auf. Während du in der Schule bist, spreche ich mit Dad, und wir regeln das Ganze, okay?«
    Â»Mit diesen Arschlöchern ziehe ich NICHT rum, glaub also nicht, dass du mich zwingen kannst!«
    Â»Grady, ich bin nicht gerade begeistert über das Wort, das du dauernd benutzt. Wenn du also willst, dass ich dir helfe, musst du auf andere Art und Weise sagen, dass du sie nicht magst.«
    Â»Ich HASSE sie!«
    Â»Was ist denn überhaupt los? Wie kommt’s, dass sie abgesagt haben?«
    Â»Ruf doch einfach Dad an«, brummte er, während er sich wieder aufsetzte. »Ihm hab ich schon alles erzählt.«
    Als Dana ihre Mailbox abfragte, stellte sie fest, dass Jack keine Nachricht hinterlassen hatte, und die von Kenneth abzuhören, machte sie sich nicht die Mühe. Sie hatte nur eine

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