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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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mehr als meinem«, murmelte er wie zu sich selbst. Dann hob er den Kopf. »Stan, ich weiß, wie sehr dich die Sache mit Kendra aufgewühlt hat, aber ich kann dir nicht helfen. Ich bin Maddox. Erinnerst du dich an die Nacht in Sri Lanka? Wie du mit einem Full House dieses Feen-Prachtstück mit dem Ringelschwänzchen von mir gewonnen hast?«
    »Wir werden Coulter aus der Stillen Kiste holen«, erklärte Opa. »Wenn seine Geschichte nicht zu deiner passt, werde ich dafür sorgen, dass es dir sehr leidtut, zusätzliche Zeit verschwendet zu haben.«
    »Spar dir die Mühe«, zischte der Stechbulbus und funkelte Vanessa an. »Das wird Konsequenzen haben«, sagte er drohend.
    »Ich war noch nie ein großer Fan von faulem Obst«, bemerkte sie gelassen.
    »Deine Mission ist vorüber«, grollte Opa. »Was hast du uns mitzuteilen?«
    »Es gibt nicht viel zu sagen«, erwiderte der Stechbulbus.
    »Durchforsche deine Erinnerungen«, forderte Opa ihn auf. »Du weißt, dass Tanu mit seinen Tränken so manches Wunder wirken kann. Oder ich könnte dich mit einem Gespenst bekanntmachen. Hinter der Tür, vor der du sitzt, befindet sich eins. Bist du jemals einem Gespenst begegnet, mein Freund?«
    »Du missverstehst mich«, erwiderte der Stechbulbus. »Ich weiß nur sehr wenig. Glaubst du, sie würden es riskieren, mich mit einem Kopf voll heikler Informationen hierherzuschicken? Ich weiß nur über Dinge Bescheid, die mit meinem Auftrag zu tun haben, mehr nicht. Die Gesellschaft weiß von dem geheimen Raum am Ende der Halle des Grauens. Sie wollen, dass ich verschlüsselte Nachrichten von Patton Burgess über die Verstecke bestimmter Artefakte beschaffe. Sie haben mir erklärt, wo Vanessa eingekerkert ist und wie die Stille Kiste funktioniert. Sie haben mir gesagt, ich könnte mich auf Vanessas Unterstützung verlassen. Ich bin im Haupthaus in Rio Branco zum Leben erwacht, neben der Wanne, durch die ich hierherkam. Die Erinnerungen von Maddox in Rio Branco, über die ich verfüge, drehen sich größtenteils um ein Versteck in einer Höhle, ganz ähnlich wie ich es beschrieben habe, bis er gefangen wurde. Sie haben ihn in Gewahrsam genommen. Mit meiner Zustimmung haben sie mir zusätzliche Verletzungen zugefügt, damit es echter aussah. Sonst weiß ich nichts.«
    »Das könnte wahr sein«, meinte Vanessa. »Sie würden nicht riskieren, dass ein Stechbulbus ihre Pläne verrät.«
    Tanu rollte den Stechbulbus auf den Bauch, bog ihm die Hände auf den Rücken und ließ die Handschellen zuschnappen. Als Tanu wegtrat, rührte der Bulbus sich nicht mehr.
    »Haben sie das Artefakt?«, fragte Opa.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete der Stechbulbus. »Aber ich habe ihnen erzählt, wo es versteckt ist. So viel wusste Maddox.«
    »Was jetzt?«, fragte Opa Vanessa.
    »Wir könnten ihn in die Stille Kiste stecken«, schlug Vanessa vor. »Und Coulter dort rausholen.«
    »Ich habe befürchtet, dass du das sagen würdest«, entgegnete Opa. »Da du die meisten von uns gebissen hast, kannst du uns im Schlaf kontrollieren. Die Stille Kiste ist der einzige Ort, an dem du keine Macht über uns hast.«
    »Habe ich mir denn gar kein bisschen Glaubwürdigkeit zurückverdient?«, fragte Vanessa.
    »Doch, ohne Zweifel«, meinte Opa. »Aber du könntest uns trotzdem an der Nase herumführen und bereits deinen nächsten Verrat planen. Wir dürfen dich niemals an die Informationen hinter der Halle des Grauens heranlassen.«
    »Verstehe«, gab Vanessa zurück. »Was schert mich schon irgendein Stechbulbus? Dass ich ihn euch ausliefere, könnte eine List sein, um euer Vertrauen zu gewinnen. Nur dass ich, wenn ich wirklich vorgehabt hätte, euch zu verraten, nicht so vorgegangen wäre. Ich hätte mich an den Plan gehalten, den der Stechbulbus mir übermittelt hat. Es war eine einmalige Gelegenheit gewesen. Coulter war bereits aus dem Spiel. Mit den Schlüsseln zum Kerker und der Hilfe des Stechbulbus wäre es nicht schwierig gewesen, auch den Rest von euch gefangen zu nehmen. Dann hätte ich in aller Ruhe nach den gewünschten Informationen suchen können.«
    »Und sie hätte uns nichts von der Lektoblix in Monmouth erzählt«, ergänzte Seth.
    »Ihr braucht gar nicht euer volles Vertrauen in mich zu setzen«, sprach Vanessa weiter, die Hände in die Hüften gestemmt. »Behaltet eure Geheimnisse ruhig für euch. Lasst mich euch einfach helfen. Ich weiß so manches. Und ich habe in meinem Leben viele Leute gebissen, darunter auch einige Mitglieder der Gesellschaft.

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