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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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sagte Seth und blinzelte gegen die peinlichen Tränen an. »Wir hatten dich schon beerdigt.«
    »Ich hab’s gehört. Komisches Gefühl zu wissen, dass ich einen eigenen Grabstein habe.«
    »Wenn es meiner wäre, würde ich ihn in meinem Zimmer aufbewahren«, meinte Seth. »Vielleicht als Kopfende von meinem Bett. Kannst du dir das vorstellen? ›Hier ruht Seth Sørensen‹.«
    »Ich habe gehört, bei euch gibt es eine Stechbulbus-Kopie von Maddox«, wechselte Kendra das Thema.
    »Ja. Der falsche Maddox redet nicht mehr mit uns, seit wir ihn überführt haben. Vanessa meint, wenn wir ihn aus der Stillen Kiste rauslassen, wird er ziemlich schnell sterben. Seinesgleichen hält sich nicht lange«, erklärte Seth.
    »Wie bitte? Vanessa ist nicht mehr in der Stillen Kiste?«
    »Sie hat uns geholfen, dich zu finden. Mittels ihrer Kräfte hat sie herausbekommen, dass dir jemand zur Flucht verhelfen würde, und zwar letzte Nacht. Deshalb haben alle die ganze Nacht auf den Straßen patrouilliert.«
    »Einen Moment mal«, unterbrach Kendra. »Vanessa hat ihnen den Tipp gegeben, dass ich fliehen würde? Wer hat ihr das erzählt?«
    »Sie will nicht viel verraten. Sie hat nur erklärt, dass die Person, von der sie die Nachricht hat, insgeheim auf unserer Seite ist und unbekannt bleiben muss. Mit Bestimmtheit wissen wir nur, dass sich Vanessa in einen Schlafenden an irgendeinem Ort versetzt hat und so an die Information gekommen ist. Muss jemand gewesen sein, der wusste, dass du diesen Rucksack erhalten würdest.«
    »Trask hat mich gefunden. Ich kannte ihn nicht, also hatte ich ganz schön Panik. Warren sagte, sie wären nicht sicher gewesen, wo genau ich gefangen gehalten wurde.«
    »Vanessa hat gemeint, dass sie den genauen Ort nicht kennt«, erklärte Seth. »Sie wusste, dass sich Torina in Monmouth aufhält, und sie hatte einen Tipp erhalten, dass ein Verräter dir bei der Flucht helfen würde. Sie wollte uns nicht sagen, von wem sie den Tipp hat. Kann ich mir deinen Rucksack mal ansehen?«
    »Wie viel weißt du über den Rucksack?«
    »Eine ganze Menge. Heute Morgen konnten wir über nichts anderes als über deine Flucht reden!«
    Kendra nahm den Rucksack von der Schulter.
    »Da hast du zusammen mit einem alten Knacker reingepasst?«, wunderte sich Seth.
    »Cody ist in Wirklichkeit erst zweiunddreißig. Aber er sieht mindestens wie siebzig aus. Torina hat ihm die Jugend ausgesaugt. Sie ist eine Lektoblix. Ich glaube, er will Rache. Er ist mit Trask dortgeblieben.« Sie öffnete die Klappe des Rucksacks, und Seth spähte hinein.
    »Unmöglich! Wie kommt es, dass du immer die coolsten Sachen erlebst? Das ist die ultimative Notfallausrüstung!«
    »Es überrascht mich, dass sich jemand von einem so wertvollen Gegenstand trennt«, bemerkte Coulter, der hinter sie getreten war. »Die Kunst, extradimensionale Aufbewahrungsorte zu schaffen, ist verlorengegangen. Der Rucksack ist ein seltenes und wertvolles Objekt. Irgendjemand hat sich große Mühe gegeben, dich zu befreien.«
    »Hi, Coulter«, begrüßte ihn Kendra, und er umarmte sie.
    »Wir werden seinen gesamten Inhalt untersuchen müssen für den Fall, dass dein unbekannter Gönner den Hintergedanken hatte, unerwünschte Gäste nach Fabelheim zu schmuggeln. Du weißt nicht zufällig, wer ihn dir gegeben hat, oder?«
    »Keine Ahnung.«
    Oma, Opa, Dale und Tanu hatten sich bis jetzt zurückgehalten, um Kendra Zeit mit Seth zu geben, aber nun drängten sie heran, hießen sie willkommen und sagten, wie erleichtert sie waren, Kendra wieder bei sich zu haben.
    Oma führte Kendra in die Küche und bot ihr alles Mögliche zu essen an. Kendra wollte nur heiße Schokolade, also stellte Dale einen Topf mit Milch auf den Herd.
    »Was werden wir mit Vanessa machen?«, fragte Kendra, die jetzt am Tisch saß.
    »Da hast du gleich mein Lieblingsthema angesprochen«, meinte Oma mürrisch. »Ich bin mir sicher, dass sie ihre eigenen Gründe hatte, uns zu helfen. Man kann dieser Frau nicht trauen. Sie hat uns aus tiefstem Herzen belogen und uns so schnöde verraten, dass ich nicht verstehe, wie Stan ihr auch nur das kleinste bisschen Freiheit einräumen kann. Wir sollten sie direkt wieder in die Stille Kiste zurückstecken.«
    »Sie hat uns vor dem falschen Maddox beschützt, obwohl sie weit mehr Kapital aus der Situation hätte schlagen können«, rief Opa seiner Frau ins Gedächtnis. »Und sie hat uns geholfen, Kendra zu finden. Wenn wir vorsichtig sind, kann sie uns vielleicht von Nutzen

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