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Die Zusammenkunft

Die Zusammenkunft

Titel: Die Zusammenkunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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aufgehoben waren - niemand, der es nicht wußte, hätte es auch nur erahnen können!
    Ich wußte es, dachte Landru, und was hat es mir eingebracht?
    Er versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren.
    Das Siegel zehrte wie eine gigantische Zecke an ihm. Eine Zecke, die sich nicht mit seinem Blut begnügte, sondern den ganzen Körper wollte!
    Landru mobilisierte seine Hüterfähigkeiten. Seine Magie, die einst von gleicher Art gewesen war wie die Magie des Siegels, nur mächtiger, viel, viel mächtiger .
    Einst!
    Er zuckte innerlich zurück, als er entdeckte, was sich an dem Siegel verändert hatte. Als er das besondere Fluidum spürte, das auch ... Gabriel auszeichnete!
    Gabriel?
    Landru merkte, wie seine Gedanken zerfaserten. Wie der Schock der Erkenntnis ihn lähmte und dem Untergang einen riesigen Sprung näherbrachte!
    Gabriel hatte nicht zufällig ihn ausgesandt, um die Archonten zu sammeln! Der Teufel überließ nichts dem Zufall!
    In einer Lage, wie sie mißlicher kaum sein konnte, dämmerte Landru, daß er Gabriel noch ärger auf den Leim gegangen war, als er bislang glaubte.
    Falls es die Archonten noch gab, dann waren sie hier - hier unter dem Siegel, das Gabriel gewiß schon selbst zu brechen versucht, es aber nicht vermocht hatte!
    Statt dessen hatte die Manipulation des Satans es entarten und nun auch zur Gefahr für solche werden lassen, denen es eigentlich nichts hätte anhaben dürfen .!
    Gabriel, du Teufel!
    Wie oft würde dieser Fluch noch durch sein Hirn kriechen?
    Nie wieder? Weil sein Hirn mit allem, was dazu gehörte, hier verenden würde?
    Aber dann hast du nichts gewonnen, mein Feind! dachte Landru so emotional, als bedeutete dies noch wirklichen Triumph für ihn.
    Noch einmal lehnte er sich gegen den drohenden Untergang auf, stemmte er sich gegen den magischen Moloch, der begonnen hatte, ihn wie ein gigantischer Magen zu »verdauen« .
    Alles in ihm sträubte sich bei dem Gedanken, daß Gabriel weiterleben, er selbst aber hier krepieren sollte!
    Nein!
    NEIN!
    NEIN!
    Er hatte kein Gefühl mehr für seinen Körper. Vielleicht gab es ihn schon nicht mehr. Vielleicht war seine Seele das Einzige, was noch existierte. Und vielleicht - war diese Seele dazu verdammt, ewig in dem Siegel gefangen zu bleiben - bei vollem Bewußtsein! Umgeben von Dunkelheit. Und Stille.
    Neeeeiiiiinnnnn!
    Als ihm endlich die Sinne schwanden, hoffte er inständig, nie wieder zu erwachen, nur um festzustellen, daß seine Vision ewiger Gefangenschaft Wirklichkeit geworden war .
    * 
    Augen, so düster und rot wie Fenster in Luzifers Reich, blickten auf ihn herab, und Landrus erster Gedanke war: Was für ein elendes Gespenst ist das ...?
    Bis zu diesem Moment war die Beschreibung, die Gabriel ihm von seinen Jüngern gegeben hatte, rein abstrakt geblieben. Jada hatte so nicht ausgesehen - sie hatte sich untrügliche Merkmale eines Individuums einpflanzen lassen. Kennzeichen, die sie - zumindest äußerlich - von den wahren Archonten abgrenzten .
    Das Wesen, das seinen Blick in Landrus Augen gesenkt hatte, entsprach noch ganz dem ursprünglichen Erscheinungsbild.
    Es ist ein Archont, dachte Landru und versuchte, sich aufzurichten, um herauszufinden, was passiert war. Warum er wieder unter freiem Himmel lag und am Horizont die Sonne auf- und nicht unterging.
    Sanft drückte ihn die kahlköpfige, bleiche Frau wieder zu Boden. »Komm erst zu Kräften. Ruh dich aus.« Sie trug eine Kutte wie ein Mönch. Und nachdem sie einen Blick in Richtung der aufgehenden Sonnen geworfen hatte, stülpte sie die Kapuze über ihr Haupt, so daß auch das Gesicht beschattet wurde.
    »Wer - bist du?«
    »Zoe.«
    Landru streifte ihre Hand ab und setzte sich auf. Der Gedanke an Schonung war absurd. Unmittelbar neben ihm begann die Treppe, die noch für keinen Menschen sichtbar gewesen war. Das Tarnfeld aus Magie war verschwunden. Das entartete Siegel .
    »Was ist passiert?« murmelte Landru. »Weißt du, was passiert ist?«
    Zoe machte eine bejahende Geste. Ihre Häßlichkeit beeindruckte Landru nicht. Er dachte nur: So würde auch Jada aussehen, hätte sie nichts dagegen unternommen. Er brachte Verständnis auf, daß sie unter diesem Äußeren gelitten hatte.
    »Dann sag es mir!«
    »Wir sahen dich blitzeumzuckt in der Luft schweben. Dort, wo aller Weg seit damals endet. Aber irgendwann wurden die Entladungen schwächer. Es sah aus, als würde dein Körper der Umgebung die Kraft entziehen .«
    Landru hatte es genau umgekehrt in Erinnerung. Aber er sagte

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