Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zusammenkunft

Die Zusammenkunft

Titel: Die Zusammenkunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
sank das volle, bleiche Rund am dunklen Himmel, zog schneller seine Bahn, als es normal gewesen wäre, bis es aussah, als sitze es auf dem Querstein des mächtigsten Trilithen.
    Unverändert hielt Gabriel die Hand ausgestreckt, während er mit der anderen eine kreisförmige Bewegung vollführte, die auf unfaßbare Weise jeden Stein der Kreise berührte - und ihm etwas nahm.
    Blutrot strömte es durch Gabriels Finger, entlang seines Armes, durch seine Brust, um in den ausgestreckten anderen Arm geleitet zu werden und wiederum in dessen Finger, die nach dem Mond gereckt waren.
    Magie nutzte Licht, um Distanz zu überbrücken.
    Für die Dauer weniger Augenblicke existierte etwas wie eine Brücke zwischen Stonehenge und dem Mond.
    Und als sie zerbrach -
    - verhüllte der Mond sein bleiches Antlitz in blutiger Röte.
    Sein Licht erhellte die Welt nicht länger, verdunkelte sie, durchwob die Nacht mit blutfarbenen Schatten, die wie lebend überall nisteten und krochen - und ihre Adressaten fanden, überall auf der Welt.
    Gabriel ließ den Arm sinken.
    Tief befriedigt lauschte er in die Nacht, das Wimmern seiner Opfer dort draußen ignorierend.
    Selbst ihm mußte es unmöglich sein, und doch glaubte er, es zu hören - - ein fernes Heulen, in das andere einfielen, bis ein Chor entstanden war, der die Welt erzittern ließ.
    Wolfsheulen .
    ENDE

Böses Erwachen
    Leserstory von Britta Trachternach
    Es war dunkel, als ich erwachte, und ich konnte mich an nichts erinnern. Das Einzige, was mir sofort auffiel, war, daß ich einen unheimlichen Hunger verspürte. Dazu kam eine seltsame Dunkelheit, die irgendwie ... hell zu sein schien. Und als mein Blick zur Seite auf die andere Betthälfte fiel, schrak ich zusammen. Anstelle meines Mannes lag dort ein wildfremder Kerl!
    Als ich meinen Schock überwunden hatte, sah ich ihn mir noch einmal genauer an. Irgendwo in meinem Unterbewußtsein versuchte eine Erinnerung an die Oberfläche durchzubrechen - vergebens.
    Plötzlich drehte sich der Fremde um und sah mir in die Augen. Ein kalter Schauer rann über meinen Rücken. Dann verzog er seine Lippen und grinste mich an. Meine Nackenhärchen stellten sich auf, und aus meinem Mund drang ein gequältes Stöhnen. Seine Eckzähne waren unübersehbar: sehr lang und sehr spitz. Natürlich wußte ich sofort, was da neben mir im Bett lag. Mit einem Schlag war auch die Erinnerung wieder da; als hätte jemand eisiges Wasser über mein Gehirn ausgeschüttet.
    Ich war im Park spazieren gegangen, als plötzlich ein attraktiver Mann mich ansprach. In dem Moment, als sein Blick den meinigen traf, passierte es dann: Ich konnte mich seiner starken Ausstrahlung nicht widersetzen und lud ihn zu mir nach Hause ein. Mein Mann war ausgerechnet dieses Wochenende mit seinem Bruder seine Eltern besuchen gefahren, und ich hatte nicht mitkommen wollen.
    Bei der einfachen Einladung blieb es aufgrund seines hypnotischen Einflusses natürlich nicht. Ich erschrak über mich selbst, als die Erinnerung daran zurückkehrte, wie ich über den Vampir herge-fallen war und welche Lust er in mir entfacht hatte. Obwohl das »Liebesspiel« sehr rauh war, genoß ich es in vollen Zügen. Und als ich in völliger Ekstase zum Höhepunkt kam, spürte ich seine Lippen an meinem Hals.
    Dann kam der Biß. Der Schmerz war kurz, dann merkte ich ein gieriges Saugen, das ich aber als angenehm empfand. Nach kurzer Zeit spürte ich bleierne Müdigkeit. Dennoch dauerte es noch Minuten, bis mir klar wurde, was wirklich mit mir geschah. Zur Gegenwehr blieb natürlich keine Chance mehr.
    Mein letzter Gedanke galt meinem Mann. Ich würde ihn nie mehr wiedersehen. Das schlechte Gewissen, ihn kurz vor meinem Tod noch betrogen zu haben, blieb mir erspart. Den Tod selbst bekam ich gar nicht mehr mit. Auch nicht, daß etwas völlig anderes in mir erwachte: ein neues Geschöpf der Nacht, dem das Geschenk ewigen Lebens zuteil wurde .
    Der Schock verging. Ich sah mein Gegenüber immer noch an und begann ebenfalls zu lächeln. Nun merkte ich auch meine körperliche Veränderung. Meine Eckzähne waren ebenfalls lang und sehr spitz geworden. Und jetzt war mir auch endlich klar, worauf ich Hunger hatte.
    Zusammen verließen wir das Haus und begaben uns auf die Jagd. Anfangs sträubte ich mich noch dagegen, doch als ich dann im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt hatte, konnte ich mich kaum bezähmen. Am Morgen trennten wir uns mit dem Versprechen, in der nächsten Nacht wieder auf gemeinsame Jagd zu

Weitere Kostenlose Bücher