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Die Zusammenkunft

Die Zusammenkunft

Titel: Die Zusammenkunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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spüren.
    »Ausziehen!«
    Ohne zu zögern zog er seine Jacke aus und wollte sie auf den Boden werfen.
    »Nein, nicht auf den Boden, alles hier auf die Moto rhaube, alles!« Nach der Jacke folgten das T-Shirt, dann die Hose, die Schuhe und die Socken.
    »Weiter!«
    Seine Kiefermuskeln verrieten, dass er die Zähne zusammenbiss, und er zog auch noch seine Shorts aus und warf sie auf die Haube.
    Sirona blickte ihn eine Weile an. Er war schön, leicht gebräunte Haut, die Haut eines Indianers. »Umdrehen!«
    Taamin gehorchte.
    »Stopp!« Sie ging zu ihm hinüber und strich ihm über die Tätowierung. »Was bedeuten diese Worte?«, fragte sie ihn jetzt noch einmal.
    »Es sind wirklich Worte in einer alten Sprache. Sie bedeuten wahrscheinlich so viel wie: ›Der Träger dieses Zeichens sei im Kampf durch die Hand des heiligen Schwertes geschützt und nicht allein‹, genau weiß ich es wirklich nicht.«
    »Das sind eindrucksvolle Worte, fühlen Sie sich jetzt allein?«
    »Nein!«
    »Dann können Sie sich jetzt wieder umdrehen«, sagte Sirona. Sie ging zur Motorhaube und begann, seine Shorts abzutasten, dann das Shirt und alle anderen Kleidungsstücke. Sie fand in der Hose ein Handy und ein Messer, im Schuhschaft war noch ein weiteres, kleineres, mit einer rasiermesserscharfen Klinge. Aus der Jacke förderte sie ein zweites Handy, eine Geldbörse mit Kleingeld und Kreditkarten zu Tage. Die Kreditkarten waren ausnahmslos platinfarben und von allen größeren Kreditprovidern, Mastercard, American Express und Visa, er hatte sogar eine stinknormale Eurocheque-Karte.
    Sie warf ihm seine Kleidungsstücke zu. »Ziehen Sie sich wieder an!«
    Er zögerte.
    »Was ist, haben Sie gedacht, ich schlag e Ihnen den Kopf ab? Warum sollte ich das tun? Wenn ich Sie tot sehen wollte, dann hätte ich Darken nicht aufhalten müssen!« Sie drehte sich wieder zum Auto um.
    Taamin bewegte sich nicht .
    Sie drehte sich wieder zu ihm um. »… oder haben Sie gedacht, ich will Sie ficken?«
    Sie war so wütend ! Ihr Blick verfinsterte sich, aber Taamin wich ihr nicht aus. »Seien Sie vorsichtig mit Ihren Gedanken, Taamin – allein diese Unterstellung könnte Sie das Leben kosten!«
    Sie wartete, bis er sich angezogen hatte, dann warf sie ihm die Geldbörse zu. »Ich habe gerade entschieden, dass Sie es sind, der zahlen wird.«
    Als er auf sie zukam, gab sie ihm die Messer zurück, ohne ihn dabei anzusehen. »Sie fahren!« Mit diesen Worten warf sie seine Handys zu Boden, griff nach dem Schwert auf der Rückbank, spießte beide Geräte damit auf, warf sie in den kleinen Bach, der am Rand der Büsche dahinplätscherte, und ließ das Schwert zurück auf die hinteren Sitze fallen.
    Bevor Taamin in den Wagen stieg, nahm er es gelassen von der Rückbank und legte es in den Kofferraum. Er hatte keine Miene verzogen, als sie ihm mit der Zerstörung seiner Handys jede Möglichkeit genommen hatte, mit Darken in Kontakt zu treten. Er startete den Wagen. »Wohin?«
    »Nach Rom. Sie haben mir versprochen, dass ich den Vatikan zu sehen bekomme.«

S irona war durch die Aufregung und die Überraschung über sich selbst so erschöpft, dass sie sofort einschlief und erst Stunden später wieder die Augen aufschlug, als Taamin in eine bewachte Tiefgarage einfuhr. Sie war doch tatsächlich eingeschlafen! Jeder normale Mensch hätte nach diesen Ereignissen noch Tage später einen Adrenalinspiegel gehabt, der ihn unter Hochspannung gehalten hätte, und was tat sie ? Sie machte ein Nickerchen!
    »Wo sind wir?«, fragte sie schläfrig. Taamin schien tatsächlich zu lächeln. Die Atmosphäre war entspannt und vertraut, beinahe wie zu dem Zeitpunkt, als sie in Lippstadt losgefahren waren. Aber nur beinahe und nur so lange, wie er sich an die Spielregeln hielt. Spielregeln, die Sirona nicht weiter erläutern würde.
    »Wir sind in einer Tiefgarage der Firma. Wie haben in allen größeren Städten und an Flughäfen solche abges icherten Garagen. Es könnte sich als ein wenig schwierig erweisen, das Schwert in das Flugzeug oder durch den Zoll zu bekommen, immerhin ist es schon ein paar tausend Jahre alt. Ebenso möchtet Ihr doch sicher nicht, dass der Wagen aufgebrochen wird und das Schwert irgendwelchen Freaks in die Hände fällt, die damit womöglich Unfug anstellen.«
    Sirona nickte. »Ja, Sie haben Recht und ich bin Ihnen dankbar, dass ich mir um solche organisatorischen Dinge keine Gedanken machen muss.«
    Taamin fragte: »Dürfte ich Euer Handy benutzen? Ich möchte uns

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