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Die Zusammenkunft

Die Zusammenkunft

Titel: Die Zusammenkunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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Mal. Taamin fiel nicht nur durch seine Schönheit auf, die er zweifellos der Herkunft seiner Mutter zu verdanken hatte, auch seine Beobachtungsgabe war ungewöhnlich. Es dauerte nicht lange, bis Taamin erkannte, wer der Gastdozent der Sch ule war, und ihn, Darken, direkt darauf ansprach.
    Darken und Taamin verbrachten viel Zeit miteinander und sieben Jahre später, am 8. Mai 1945, als der Zweite Weltkrieg offiziell beendet wurde, ernannte Darken Ta amin zum Ordensbruder und machte ihn damit unsterblich … Taamin, den er geliebt hatte wie einen eigenen Sohn, den er nun fast getötet hätte … der Einzige, der wusste, wo Sirona war, und der sich von seinem Ziehvater losgesagt hatte. Darken fragte sich, wie weit Freddie über den jetzigen Verbleib Taamins informiert war und wie weit er seiner Loyalität Darken gegenüber vertrauen konnte, wenn er dafür seinen Sohn Taamin opfern sollte.
    Die Tage bis zum Wochenende schleppten sich dahin. Darken schlief lange und viel, allein durch die Wunde auf seiner Brust war er noch nicht wieder in der Lage, sein Trainingsprogramm aufzunehmen. Er begnügte sich daher damit, seine Kondition durch lange Spaziergänge ein igermaßen aufrecht zu halten. Dieser Umstand verbesserte natürlich nicht seine Laune, die von Tag zu Tag schlechter wurde. Zwischendurch hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden. Einmal, am Montag, hätte er sogar schwören können, dass sie hinter ihm am Fenster gestanden hatte. Immer wieder empfand er unerklärliche Angstzustände, die er nach außen hin kaschierte.
    Es war bereits Freitag . Er wusste, dass die Busse aus den einzelnen Ländern anreisten und er in spätestens 24 Stunden die Tore von Castello Del Guardiano Della Spada öffnen musste.
    Der Gedanke, so viele Sterbliche in seiner Nähe zu h aben, gefiel ihm nicht. Dies alles lag auf seinem Gemüt, und die Aura um ihn herum wurde dunkel und bedrohlich.

T aamin hatte für sie bewusst nicht das Hotel Suitess gewählt, sondern das Radisson Blu Gewandhaus, circa einen Kilometer vom Suitess entfernt. Ein Aufeinandertreffen der Gäste war daher unwahrscheinlich. Das Radisson Blu war zwar nicht so luxuriös und stilvoll, aber es ließ trotzdem keine Wünsche offen. Sie trafen am frühen Abend ein.
    Seit der Landung fühlte Sirona sich verspannt, eine gewisse Unruhe war einfach nicht zu verleugnen. Sie bezog die Prinz-Phillippe-Suite, Taamin ein angrenzendes, jedoch nicht mit der Suite verbundenes Einzelzimmer.
    Die Reise war nicht besonders lang und strapaziös g ewesen, und trotzdem fühlte sich Sirona völlig erschöpft. Ihr Verstand sagte ihr, sie sollte auf der Hut sein, vorsichtig bleiben und sich nicht zu sicher fühlen. Müde und erschöpft ging sie, eingewickelt in einen flauschigen Bademantel, ins Bett und fiel in einen langen und erholsamen Schlaf. Sie hatte keine schweren Gedanken beim Einschlafen, keine Träume, die neue Rätsel aufwarfen. Da war nur der süße Schlaf, der ihre Seele streichelte und sie am nächsten Morgen durch den Duft von frischem Kaffee in der Nase mit dem Gefühl erwachen ließ, frisch geboren worden zu sein.
    Sie blinzelte etwas irritiert und sah Taamin gegenüber ihrem Bett in einem bequemen Sessel sitzen. In seinen Händen hielt er eine Tasse heißen Kaffee, aus der er, als sie die Augen öffnete, gerade einen Schluck genommen hatte.
    »Schleichst du dich immer in die Schlafzimmer holder Jungfrauen?«, krächzte sie ihn mit hochgezogenen Augenbrauen überzogen pikiert an.
    Er grinste. »Als dein Schutzengel gibt es für mich kaum ein Geheimnis, was dich betrifft, und es ist meine Verpflichtung, meinem Schützling den Puls zu fühlen, wenn er um dreizehn Uhr mittags immer noch reglos im Bett liegt und keine Anstalten macht, die Augen zu öffnen, obwohl heute doch der große Tag ist.«
    »Dreizehn Uhr!« Sirona fiel fast aus dem Bett, als sie aufsprang. »Oh Gott!«
    »Ich dachte, du möchtest vorher noch einen Kaffee trinken.«
    Sie streckte ihm die Hand entgegen, um nach einer Tasse Kaffee zu betteln. Sirona trank ihn und spürte, wie er in ihrem Magen ankam und sich ausbreitete. Sie war sich ziemlich sicher, dass die plötzliche Übelkeit, die sie überfiel, nicht vom dem schwarzen Gebräu herrührte, sondern etwas mit ihrer Nervosität zu tun hatte, die sie schlagartig übermannte, wenn sie an den heutigen Tag dachte.
    Sie ging ins Bad und stellte sich so lange unter die D usche, bis sich ihr Magen beruhigte. Sie dachte an Darkens Augen, die neben Stärke auch so viel

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