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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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den Platz beschattenden Bäume in ein orangefarbenes Leuchten tauchte.
    Einige Minuten lang forschten die schwarz gewandeten und bemalten Gestalten mit ihren Augen unter den daliegenden Ashtrogs, bis sie mit einiger Gewissheit mutmaßten, dass deren Oberhaupt nicht an dieser Stelle weilte. Dies verwunderte sie nicht und würde die Umsetzung ihrer Vorhabung nur noch einfacher gestalten.
    Sie schlugen sich nun auf der südlichen, dem schlafenden Trupp entgegengesetzten Seite des Weges abermals ins Unterholz und begaben sich zur Erde nieder. Anschließend robbten sie auf ihren kräftigen Unterarmen zwischen dem sie vollständig verbergenden Dickicht hindurch. Dabei beschrieben sie sicherheitshalber eine Kehre, um möglichst weit fernab des Ruheplatzes ihrer Feinde zu verbleiben, hielten aber unablässig nach Norden zu demselben hin Ausschau.
    Bald hatten sie sich ein gutes Stück entfernt und stellten fest, dass von ihrer jetzigen Position aus kein Sichtkontakt mehr zu der Vielzahl der ruhenden Orks bestand. Eine Reihe eng beieinander stehender Nadelbäume schirmte deren Schlafstätte an deren östlichen Seite wie eine Hecke von dem sich anschließenden Bereich des Waldes ab. Dort wiederum erstreckte sich eine weitere vergleichsweise freie Fläche, auf der sie, nicht weit von ihnen entfernt, vier Krieger erkannten. Obgleich diese im Gegensatz zu den anderen Stammesangehörigen unter voller Bewaffnung standen, lagen sie dennoch auf Bäuchen und Rücken und hielten offensichtlich einen friedlichen Schlummer. Die Attentäter nahmen an, dass es sich bei ihnen um die Wachablösung handelte.
    Vielleicht zwanzig Schritte dahinter erblickten sie durch die Dunkelheit hindurch etwas Helles: zwei große, halb abgedeckte Laternen, die an zwei unweit voneinander entfernten Bäumen hingen und einen blassen Lichtkreis nach unten warfen. An einen der Stämme lehnten zwei lange Speere. Weitaus interessanter jedoch war für die nächtlichen Besucher, dass sich eben dort eine großzügige Lagerstätte befand, die neben der Beleuchtung aus zwei dicken Decken, mehreren Taschen mit Utensilien sowie einem aufgestellten Wasserkrug bestand.
    Nur eine einzige Person war es, die an dieser Stelle ruhte.
    Wenn die Zeichen nicht vollkommen trogen, musste dies der Platz des Häuptlings sein, und selbst aus der zwielichtigen Ferne war sich der Anführer der drei geschwärzten Individuen sicher, dass dies wahrhaftig der Fall war.
    Er grinste breit bei dieser Aussicht und kam auf seine Füße. Danach bewaffnete er seine beiden Hände mit Schwert und Dolch, und seine Untergebenen taten es ihm gleich. Gemeinsam traten sie langsam zwischen den niedrigen Büschen hindurch, wobei sie sehr darauf bedacht waren, kein mürbes Holz zu zertreten und damit Knirschgeräusche zu verursachen. Schließlich wollten sie sich nicht kurz, ehe sie ihr Ziel erreichten, überflüssigerweise verraten.
    Es sollte ihnen gelingen, und unbeachtet näherten sie sich immer weiter den vier Orks, die ihnen am nächsten waren. Weiterhin schienen diese in tiefe Träume versunken zu sein, sodass ihre Waffen ihnen nichts nutzen würden.
    Als die drei dann nah genug herangekommen waren, stürzten sie sich mit einem Male gleichzeitig zu Boden und richteten ein ebenso blutiges wie kurzes Massaker an, bei welchem sie ihren Opfern fürwahr keine Chance ließen. Im Gleichschritt jagten sie den ahnungslosen, daliegenden Ashtrogs ihre spitzen Klingen in Rücken, Brust oder Hals und pressten denselben sofort darauf die Münder zu. Da die Wachen zuvor bereits reichlich gurgelnde und schmatzende Schlaflaute von sich gegeben und ihre Umgebung folglich an ein gewisses Maß an Lärm gewöhnt hatten, wäre dies möglicherweise nicht einmal erforderlich gewesen.
    Nachdem das Mordwerk vollendet war, erhoben sich die Eindringlinge wieder, und nun lag auf ihren Gesichtern ein Schimmern wie von Gier, das jedoch Blutrausch und Selbstzufriedenheit ausdrückte. In ihren Augen loderten Flammen, deren Farbe dem flüssigen Rot, das derweil von ihren Waffen tropfte, annähernd gleichkam.
    Ohne sich weiter um Vorsicht und Deckungsmöglichkeiten zu kümmern, schritten sie auf das laternengekrönte Lager zu, und bereits aus einiger Weite erkannten sie mit Gewissheit, dass es sich bei dem dort befindlichen Ork wahrhaftig um Bullwai handelte. Er war allein, und erst in deutlicher Entfernung bewegte sich zwischen den überwiegend kahlstämmigen Föhren und den noch nicht in Frucht stehenden Kastanien mit ihren gezackten

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