Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
Teile der äußeren, hölzernen Palisade standen noch immer weit mehr als mannshoch und boten Passierenden, auch wenn sich diese zu Pferde fortbewegten, einen guten Sichtschutz. Dennoch hatten sie es vorgezogen, ihre Reittiere in sicherer Entfernung zurückzulassen, da allein deren Geräusche sie in der stillen Nacht wohl verraten hätten. Folglich hatten sie diese in der Nähe des Bleichsteinsees an Bäumen festgemacht, um sie dort nach der erfolgreichen Erledigung ihres Auftrags und ihrer anschließenden Flucht wieder abzuholen.
    Schließlich erreichten die leise dahinpirschenden Gestalten das südöstliche Ende der einstigen Umfriedung, von wo aus es nicht mehr weit bis zum Fuß der bewaldeten Hochebene war. Mit einem flinken Antritt konnten sie die südwestlichen Steilhänge binnen kurzer Zeit erreichen und anschließend im Dickicht der Bäume verschwinden. Von da an würden sie in Sicherheit sein und selbst von wachsamen Augen kaum noch entdeckt werden können, bis sie an den Ort gelangen würde, an dem sie ihre zugegeben heimtückische Mission zu verrichten gedachten.
    Hinter einem Haufen aus zertrümmerten Planken verborgen, betrachteten die drei Orks noch einmal den Weg, der nunmehr vor ihnen lag, und trafen flüsternd einige knappe Absprachen. Die Klingen ihrer Waffen hatten sie mit nasser Holzkohle geschwärzt, damit sie im Licht des hochstehenden Mondes nicht funkelten. In ihre Gesichter hatten sie, wie es in ihrem Stamm ohnehin Tradition war, Streifen aus Ruß gemalt, was diese noch grimmiger und kriegerischer machte, als es ohnehin bereits der Fall war. Weiterhin hatten sie auf Schmuck und helle oder bunte Kleidungsstücke verzichtet und sich stattdessen mit demjenigen schwarzen, uniformartigen Rüstzeug ausstaffiert, das einige ihrer Kampfgenossen die ganze Zeit über trugen.
    Auf das Signal ihres Anführers hin, welches aus einem Winken mit dessen starken rechten Arm bestand, rannten die Krieger dann in geduckter Haltung los. Das satte Gras dämpfte den Klang ihrer Schritte, sodass diese kaum hörbar waren, und ihr dunkles Antlitz verwandelte sie in graue Schatten in einem düsteren Land.
    Die aufmerksamen Wachen der Ashtrogs sahen zu diesem Zeitpunkt ohnehin in gänzlich andere Richtungen, doch selbst wenn sie nach Südwesten hin Ausschau gehalten hätten, wären die Augen eines Elben nötig gewesen, um die kaum wahrnehmbare, nahende Gefahr zu erspähen.
    Nachdem die sich gleichermaßen rasch wie heimlich bewegenden Gestalten von den ersten Bäumen des großen Waldgebiets in Empfang genommen wurden und keine lauten Geräusche oder Ausrufe von oberhalb ihrer Position zu vernehmen waren, waren sie sich recht sicher, dass sie nicht entdeckt worden waren. Dennoch nahmen sie ihre Schwerter und Dolche nunmehr in die Hände, da sie von nun an jederzeit mit einer plötzlichen Auseinandersetzung rechnen mussten. Überdies konnten sie die Waffen gut zum Durchschneiden des reichlich vorhandenen Dickichts gebrauchen, denn absichtlich wählten sie Pfade, die von Büschen und Bäumen eng bestanden waren und sie vor suchenden Blicken von den Gipfeln herab möglichst gut bewahrte.
    So begannen die Eindringlinge mit dem Erklimmen der Böschung, wobei sie zunächst weiterhin in einer umständlich erscheinenden, gebeugten Haltung gingen und sich schließlich, als sie sich dem Grat deutlich genähert hatten, sogar auf den Boden begaben und in ein Kriechen übergingen.
    Plötzlich, als sie gerade an einem umfangreichen, rundförmigen Gestrüpp vorüber robben wollten, vernahmen sie die knackenden Geräusche trockener Zweige, die offensichtlich durch stampfende Füße zertreten wurden.
    Sie rollten sich hinter das vor ihnen befindliche Knäuel aus Dornengewächsen und Zweigen, die von den nahen Baumkronen heruntergefallen waren, und erkannten, nicht weit vor ihnen, zwei Angehörige ihrer Rasse, die nichtsahnend Streife gingen und einen hellen Punkt mit sich herumschleppten. Es handelte sich dabei um eine Laterne, in dessen Gehäuse eine kleine Kerze flackerte. Die Schwerter der Wachposten steckten hingegen in ihren Scheiden. Darüber hinaus waren keine weiteren Angehörigen des Ashtrog-Clans in Sicht.
    Die beiden Wachen blieben ausgerechnet an dieser Stelle stehen und unterhielten sich leise über belanglose Dinge. Sie schauten derweil geradewegs in diejenige Richtung, in der sich das Versteck der Attentäter befand, doch sahen sie über das Unterholz hinweg, da sie dort nichts Bedeutsames vermuteten, und ihre Blicke

Weitere Kostenlose Bücher