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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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ich brauche dich jetzt an meiner Seite!“
    Er hatte so schnell und mit solch entschiedener Stimme gesprochen, dass niemand dazu kam, irgendeine Frage zu stellen oder etwas zu entgegen. Als erster der Anwesenden hastete er anschließend nach Westen davon, und der Älteste der Orks musste sich beeilen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Panca stand noch einige Augenblicke ratsuchend da, ehe sie sich anschickte, die erteilten Anweisung schnellstmöglich umzusetzen. Irgendwie hatte sie dabei die Befürchtung, dass Bullwai eine größere Verrücktheit plante!
    Ohne Rücksicht darauf, dass Ogrey nicht mehr der allerschnellste auf den Beinen war – was er übrigens niemals zugegeben hätte –, schlug der Sohn Loktais ein beherztes Schritttempo an, sodass es nicht sehr lange dauerte, ehe sie die Nähe des westlichen Saums des hochliegenden Waldgebietes erreichten. Bleiche, beinahe so hell wie Mondlicht schimmernde Gesteine ragten hier entweder als kleine Zacken oder aber als gewaltige, überstehende Kolosse aus der Erde hervor, behütet und umwittert von einem dichten Gemisch aus Föhren, Buchen, Buschwerk, Flechten und Moos, welches sich über den ganzen Hang hinabzog.
    Bullwai sprang auf einen der größeren, aus Kalk bestehenden Felsvorsprünge, welcher eine der auffälligen Kanten des Höhenzuges bildete und jenseits dessen das Gelände steil abfiel. Unten, unweit entfernt der Baumgrenze, erblickte er die Reiterei, die soeben an jenem Punkteingetroffen war. Die Menschen hatten angehalten und sich lose gesammelt, während ihre Blicke auf die geschleiften Mauern und Häuser der Siedlung gerichtet waren. Vor ihren Füßen war die Erde verbrannt, und zahlreiche Teile von Waffen, Rüstungen und Kleidung lagen ebenso umher wie die Überreste von Pferdekadavern sowie der Leichen zweibeiniger Wesen.
    Hier hatte der Kampf der Horde gegen die Rhodrim bis zuletzt getobt.
    „Hör gut zu“, sagte Bullwai eindringlich zu dem väterlichen Freund an seiner Seite. „Auch wenn du mir niemals diesen Rat gegeben hättest und mich jeder anständige Ork für einen Wahnsinnigen oder sogar einen Verräter halten wird, werde ich jetzt versuchen, mit diesen Kriegern zu reden! Verständlicherweise verspüren sie einen großen Hass auf die Horde, und mit ihren Pferden wären sie wertvolle Verbündete für uns! Gemeinsam mit ihnen haben wir vielleicht eine kleine Chance, Glauroth und seine sauberen Freunde für ihren Mord an meinem Vater und den Attentatsversuch gegen unseren Stamm zur Rechenschaft zu ziehen!“
    „Du willst wirklich ...?“ Ogrey schüttelte den Kopf. „Du musst noch verrückter sein, als ich ohnehin bereits befürchtet habe! Was ist, wenn wir sie nicht überzeugen können und sie uns in ihrer Wut angreifen?“
    „Dann werden wir zuerst gegen sie kämpfen müssen und danach allein gegen die siebentausend Orks aus Durotar! Also ganz nach deinem Geschmack, alter Knabe!“ Bullwai deutete ein Grinsen an.
    „Ganz wie dein Vater, auch wenn der niemals gewagt hätte, mich als alten Knaben zu bezeichnen!“ Ogrey reagierte mit einem gutmütigen Schmunzeln. „Der gute Loktai sah auch in nichts ein unüberwindliches Problem, auch wenn seine Art oftmals eine vorsichtige war. Nun denn, dann lass es uns versuchen, obwohl das Ganze eigentlich so oder so nur schief gehen kann!“
    Bullwai dankte dem Älteren mit einem anerkennenden Kopfnicken und wandte sich anschließend nach vorne. Er faltete seine kräftigen Hände vor seinem Mund zu einem Trichter und versuchte, seine raue Stimme gleichermaßen laut, entschieden und freundlich klingen zu lassen.
    „Heh, Ihr Menschen und Pferdeherren! Ein Häuptling der Orks, der von den anderen seiner Art aus gutem Grund abtrünnig ist und Euch kein Ungemach will, grüßt Euch mit seinem Stamm von hier oben herab!“
    Hätte ein Engel vom Horizont aus zu den Menschen gesprochen, hätte ihr Erstaunen kaum größer sein können. Hastig rissen sie die Zügel ihrer Pferde herum und orientierten sich zu dem unweit ihrer Position beginnenden Hang hin, um sich über die Zahl der Fremden zu vergewissern. Einige von ihnen riefen derweil Befehle und Warnungen, und vereinzelt konnte man das Ziehen von Waffen vernehmen.
    Als die Reiter die erste Überraschung überwunden hatten, blickten sie gemeinschaftlich und grimmig in die Höhe nach Osten, um einen entschlossenen Eindruck darzubieten. Alles, was ihre Augen zunächst auszumachen vermochten, waren zwei grünhäutige Geschöpfe, die etwas kleiner und

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