Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
Aufregung und Wachsamkeit nur allzu verständlich.
    „Nennt Euren Namen und Euer Begehr, Fremde!“, schallte es von oben herab, als die Reiter dicht genug an die Wehranlage herangenaht waren.
    „Wir sind Abgesandte aus Rhodrim und keine Orks!“, rief Arnhelm zurück, und alle seine Begleiter grinsten und richteten sich in ihren Sätteln zu ihrer ganzen Größe auf. „Wir sind verabredet zu einer Unterredung mit Eurem König, also öffnet das Tor, denn die Zeit drängt!“
    „Er ist nicht nur unser König, sondern derjenige aller Menschen Mundas!“, erwiderte der Mann auf dem Turm in trotzigem Tonfall. War er, von unten her, hinter der hohen Balustrade zuvor nur undeutlich erkennbar gewesen, so verschwand er nun gänzlich.
    Einige Augenblicke später begannen schabende Geräusche zu ertönen, die offensichtlich daher rührten, dass die schweren Sicherungsplanken hinter der Pforte entfernt wurden. Kaum dass die Riegel nicht mehr vorhanden waren, begannen auch schon die beiden Flügel, sich in Bewegung zu setzen. Das tiefe Knarren der Angeln war ebenso zu vernehmen wie das grollende Schleifen von Metall auf dem Erdboden, und begleitet wurde das Ganze vom ausgiebigen Ächzen mehrerer Männer. Als die beiden Teile des Tores langsam nach außen hin aufschnappten, sahen die Ankömmlinge, dass jeweils vier Soldaten unter einer erheblichen Kraftanstrengung einen der Flügel vor sich her drückten.
    „Jetzt hab’ ich doch bei der ganzen Aufregung glatt vergessen, rechtzeitig abzusteigen und mich auf die Erde zu stellen, wo meine beiden Beine hingehören“, grummelte die kleingewachsenePerson, welche die ganze Zeit über vor Arnhelm gesessen hatte. Anschließend sprang sie vom Rücken des Pferdes mit einem unbeholfenen Satz zum Boden hinab.
    Drei Männer auf Rössern kamen von innerhalb der Mauern plötzlich um die Ecke gejagt und bremsten ihre Tiere unmittelbar hinter der Torschwelle ab.
    „Willkommen in Lemuria, Arnhelm von Rhodrim, Fürstensohn!“, sprach der vordere und eindeutig ranghöchste der Reiter. „Wenn ich auch zugeben muss, dass wir im Grunde deine ehrenhafte Mutter, Fürstin Imalra, erwartet haben.“
    „Sei gegrüßt auch du, Falmir, Heeresmeister! Wie du siehst, hat sie mich an ihrer Stelle geschickt, und ich hoffe, dass Ihr mich und meine Männer nun endlich hereinbittet, denn wir haben bereits eine anstrengende Reise hinter uns und wollen schon morgen Pír Cirven erreichen“, sagte der blondhaarige Rhodrim.
    „Verzeiht“, erwiderte der lemurische Offizier. „Tretet ein und seid unser Gast! Wir wurden eigens von unserem Oberkommandierenden Beregil geschickt, um Euch zu eskortieren.“
    „Wir hätten den Weg auch allein gefunden“, sagte Marcius, einer der Gesandten aus Rhodrim, während diese durch die Pforte hindurch trabten, ein wenig zu keck und zu laut. Arnhelm und Kogan straften ihn augenblicklich mit einem missbilligenden Blick, woraufhin der noch junge Mann verstummte.
    „Wer beim Westmeer ist das?“, fragte Falmir plötzlich und wies auf die Gestalt, die zwischen den Pferden zu Fuß dahinging und die er aufgrund ihrer geringen Größe zuvor übersehen
    hatte.
    „Wenn Ihr gestattet, ich bin Dwari, Angehöriger des Volkes der Zwerge, der Kirin Dor * in der Sprache der Elben, und Vetter von König Bragi Stahlhammer, von dem ich Euch hiermit die allerbesten Grüße übermittle!“, sprach die Person. In ihrer brummigen Stimme schwang unüberhörbar ein beträchtliches Maß an althergebrachter Größe und Stolz mit. Dennoch wirkte ihre Art gleichzeitig unverblümter und zwangloser, als es üblicherweise den Umgangsformen der Menschen entsprach.
    Dwari reichte mit der Spitze seines üppig gewachsenen Kopfhaares einem normal gewachsenen Mann bestenfalls bis an das obere Ende des Brustkorbs. Dies sollte jedoch keinesfalls dazu führen, seine Kampfkraft zu unterschätzen, denn seine Statur war gedrungen und stämmig, seine Beine waren strotzend vor Kraft, und sein Bauch erschien gleichermaßen muskulös trotz dessen leichter Wölbung. Vor allem aber waren seine Arme, den anstrengenden körperlichen Tätigkeiten, denen sich Zwerge bevorzugt hingaben, entsprechend, überaus stark und umfangreich in ihrem Ausmaß, wozu passend auch Hände und Finger von ausgeprägt robuster, abgehärteter Natur waren.
    Zwischen der wuscheligen, kastanienbraunen Haarpracht schimmerten die Augen des Zwerges unter buschigen Augenbrauen hervor. Sein Mund hingegen war trotz markanter Lippen nur in Ansätzen

Weitere Kostenlose Bücher