Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)
Zuneigung, die du in ihm entfacht hast, die Eheschließung und deine Machtübernahme nach seinem Verscheiden, du hast ihn und mich in all diesen Dingen belogen.“
„Ich hätte ihm nicht mehr sagen können, ohne Unglück auch über ihn zu bringen. Er lebte und starb als ein sehr glücklicher, erfüllter Mann, abgesehen vom schrecklichen Tod unserer Tochter, die ich selbst mit meinem elbischen Wissen nicht retten konnte. Mein Vater und ich haben mit dem Vorantreiben unserer Vorhabungen geduldig gewartet, bis Tarabunt friedlich seine letzte Ruhestätte gefunden hatte. Und um dich ins Vertrauen zu ziehen, war es noch zu früh, wir mussten damit solange warten, bis die Zeit gereift war.“
„Aber die Kriege, die vielen Toten, wie konntest du nur ...?“, fragte der Sohn Imalras.
„Dies alles war unvermeidlich, um die Zustände, die bereits viel zu lange bestanden, zu erschüttern und einer neuen Ordnung den Weg zu bereiten“, sagte Theron nun wiederum. Wie er da in gerader Haltung stand und mit ernster, würdevoller Miene seine Worte sprach, umgab ihn eine Aura der Stärke und Gelassenheit, die magnetische Ausstrahlung eines Menschen, der in sich selbst ruht. „Kheron ist nicht besser als diejenigen, die einst gegen mich intrigierten, er ist selbstgefällig, verachtet alles, was außerhalb Lemurias liegt und ihm nicht gehorcht, und handelt einzig im Sinne des Wohlergehens seiner eigenen Familie. Niemals hat er akzeptiert, dass sich Rhodrim von dem Land, das er unrechtmäßig regiert, lossagte. Wäre die Entwicklung weiterhin so gediehen wie bislang, wäre es zwangsläufig irgendwann zum Krieg zwischen den verschiedenen menschlichen Reichen gekommen. Vielleicht hätte Aidan, wenn er denn nicht zu Tode gekommen wäre, diesen Krieg begonnen, ganz bestimmt aber hätte es ein anderer der Nachfolger seines Vaters getan. Nun aber haben die Dinge eine Wendung genommen, und die falschen Herren des Wolkenturmes werden bald ihre letzte Stunde gekommen sehen.“
„Doch du und deine Orks haben die Schlacht um Lemuria verloren, und deine Armee wurde vernichtet und hat sich in alle Winde zerstreut“, sagte der Fürstensohn. Bei seinen Worten überkamen ihn Gefühle der Erleichterung und Befriedigung.
„Die Orks haben mich niemals interessiert“, sagte der Träger Auronas. Zum ersten Mal huschte ein schwach angedeutetes Lächeln über seine Lippen. „Zarr Mudah, der orkische Schamane, der mich vor einiger Zeit aufsuchte und mir bei meiner Rache seine Dienste anbot, brachte mich überhaupt erst auf die Idee, sie für eine Weile für unsere Zwecke zu gebrauchen. Hätten wir die Schlacht, von der du sprichst, gewonnen, hätten wir anschließend Isandretta besetzt und von dort aus den Süden des Landes in Schach gehalten. Für eine Erstürmung Pír Cirvens jedoch wären unsere Kräfte auf keinen Fall ausreichend gewesen.
Weitaus wichtiger war mir vielmehr, dass du, Arnhelm, mir das Goldene Schwert brachtest! Ich wusste, dass du dich mit Braccas, einem seiner Zwergenfreunde und einigen guten Männern auf die Suche danach machen und es schließlich finden würdest. Dass des Königs Sohn dabei getötet wurde, hatte ich nicht vorhergesehen, doch stellt dies eine angenehme Begleiterscheinung dar. Außerdem wurde die Welt der Menschen nachhaltig erschüttert und in Furcht versetzt, und das Vertrauen in die eigene Stärke und die bisherige Obrigkeit ist dahingegangen.
Übrigens war es nicht meine Absicht, dich bei unserem Zweikampf mehr als nur leicht zu verwunden, doch dieses schwarze Elbenschwert ist eine teuflische Waffe und verfolgt nur allzu leicht einen eigenen Willen. Immerhin war ich mir absolut sicher, dass du dich von der Wunde erholen und dich schon bald wieder bester Gesundheit erfreuen würdest.“
„Und woher willst du nun diese Streitkräfte nehmen, welche so stark sein sollen, dass du dir mit ihrer Hilfe den endgültigen Sieg versprichst?“, fragte Arnhelm, der nicht auf die Geschichteseiner Verwundung und den Verlust Auronas eingehen und schon gar nicht irgendeine Art von Entschuldigung annehmen wollte.
„Neben den bekannten Völkern der Menschen, Elben, Zwergen, Ogern und Orks gibt es noch eine weitere Form von Lebewesen, die äußerst zahlreich sind und damit eine Bedrohung darstellen, der auf Dauer keine Macht Arthiliens und Orgards gewachsen ist. Ich spreche von den grausigen Kreaturen, die im Dunkel des Höllenschlunds Utgorth geboren werden und zu dem einzigen Zweck entstehen, die Welt, die der Eine
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