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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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müssen! Wir werden dich daher in unseren Gewahrsam nehmen in dieser Feste, die ich einst von den Kirin Dor übernahm und wieder bewohnbar machte! Ghuls und einige Crefilim werden außerdem hier verbleiben, den Befehlen Imalras gehorchen und ein wachsames Auge auf Rhodrim werfen, das von nun an geschont werden wird! Zur Zeit der Wintersonnwende, wenn es kalt und dunkel ist und von Norden her starke Stürme wehen, wird Pír Cirven jedoch von einer schwarzen Flut hinweggespült werden! Kheron und alle, die dem alten Heuchler die Treue halten, werden an diesem Tag ihren Tod finden! Ebenso werden die Elben ihre gerechte Strafe bezahlen für ihren Hochmut und dafür, dass sie Sinalwa sterben ließen!
    Danach wird auf dem Kontinent eine neue Welt entstehen, eine Welt, in welcher alle Menschen freudig einem einzigen König gehorchen werden! Dann nämlich werde ich meine Maske als Schwarzer Gebieter ablegen und als Theron Goldklinge, der nimmer vergessene Held, wieder ans Licht treten! Rhodrim, Lemurier, Zwerge und Orks werden sich unter meinem Befehl zu einem gewaltigen Befreiungsheer vereinen und die Ausgeburten Utgorths in die Versenkung zurückschicken! Und dann ist es an dir, mein Enkelsohn, zu entscheiden, ob du an meiner Seite und an derjenigen deiner Mutter jenes neue Reich beherrschen willst! Merian, die Tochter des scheidenden Königs, werde ich eigens, da du sie begehrst, zuvor zu schonen wissen! Sie wird deine dich liebende Gemahlin und Prinzessin sein, wenn du die Vernunft und nicht die Torheit wählst!“
    Der Besitzer des Goldenen Schwertes bedeutete den beiden Crefilim, die noch immer bewegungslos im Rahmen der Pforte verharrten, tätig zu werden. Ganz offensichtlich waren sie der Gemeinsamen Sprache nicht mächtig, denn ansonsten hätte Theron sein Vorhaben, sie und ihre Artgenossen nach Erledigung der ihnen zugedachten Aufgabe zu verraten, wohl kaum so deutlich ausgesprochen. Voller Ungeduld stapften die beiden hochaufgeschossenen, grauhäutigen Gestalten mit ungelenken Bewegungen nach vorne, wobei sie eigentümliche, zischelnde Geräusche von sich gaben. Mit ihren sechsgliedrigen, feinbehaarten Pranken ergriffen sie anschließend Arnhelm, der sich nicht wehrte, bei den Schultern und begannen, ihn mit gehöriger Kraft in Richtung des Ausgangs des Raumes zu zerren und zu stoßen.
    „Einen Großvater hatte ich noch niemals in meinem Leben, und nun habe ich neben meinem Vater auch noch meine Mutter eingebüßt“, sagte der Fürstensohn mit schicksalsschwerer Stimme, während er auf seinem Marsch ein letztes Mal den Kopf drehte und zu seiner Mutter hinblickte. Die Augen Imalras wirkten daraufhin glasig, so als würden sie unterspült von Schmerz und Trauer, die ansonsten kein anderes Ventil besaßen.
    Vorne und hinten geleitet von einer Handvoll rhodrimischer Soldaten, die respektvoll Abstand hielten, führten die beiden übergroßen Ghuls den Gefangenen in Richtung des Verlieses des Palastbautes. Hierzu schritten sie zunächst über eine vor langer Zeit aus dem Stein gehauene Treppe weit in die Tiefe hinab, wo es ausgesprochen kühl war und stark nach süßlichem Moder roch. Die Stiefel der Männer klapperten auf den sehr schmalen Stufen, während die ledrigen Füße der schwarzen Kreaturen saugnapfartige Laute verursachten und ihnen auf dem Untergrund einen sicheren Halt verschafften.
    Erst als sie weit unter der Oberfläche Dirath Lums angelangt waren, schloss sich eine Reihe eben verlaufender Korridore an, die sich in verschiedene Richtungen streckten. Die Decke hing wie ein verdunkelter Gewitterhimmel niedrig über den Gängen, die durch die wenigen mitgeführten Fackeln nur mäßig erhellt wurden, sodass beinahe alle Mitglieder der Marschgruppe mehr oder weniger geduckt laufen mussten. Nach einer überaus lange erscheinenden Zeitspanne öffnete sich der schmale Schacht, den sie zuletzt nach Osten hin gingen, zu einer großen, eindrucksvollen Räumlichkeit. Die Wände jener Höhle kletterten so weit nach oben, dass ihr Ende aufgrund der dort herrschenden Dunkelheit nur erahnt werden konnte. Allein eine einzige kleine Öffnung, nicht viel größer als ein durchschnittliches, von einem Specht in Baumholz getriebenes Astloch, war in schwindelerregender Höhe in einer der geriffelten Mauern auszumachen. Dort fiel ein schwaches Schimmern von außen herein, welches wohl auf das gedämpfte Licht des Mondes zurückzuführen war.
    In der geräumigen Kammer befanden sich drei großen Zellen, die mit soliden,

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