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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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ihre so überaus schwierige, ja kaum lösbar erscheinende Mission.
    „Wir wollen nicht von Abschied sprechen“, sagte er weiterhin zu allen, die er nunmehr verlassen würde, gemeinsam, „denn auch wenn wir vorübergehend andere Pfade einschlagen, so werden sich diese doch bald wieder kreuzen und vereinen, insbesondere dann, wenn der Tag des großen Gefechts, das wir erwarten, gekommen sein mag. Dann nämlich werden wir, die wir das Werk Aldus und das Wohl aller Völker und Wesen, die in Frieden und Freiheit mit ihren Nachbarn leben mögen, zu verteidigen berufen sind, auf die Hilfe von jedwedem verfügbaren Schwertarm angewiesen sein, ganz gleich ob er einem Menschen, Elben, Zwerg oder Ork gehört.
    Auf bald, meine Gefährten, ich bin sicher, dass ihr mich alten Kerl nicht brauchen werdet, um Euch in dem fremden Land, in das Eure Reise Euch führt, zurechtzufinden! Außerdem hoffe ich, dass Ihr, wenn Ihr genügend Zeit dafür findet, untereinander gute Freunde werdet außerdem!“
    Die beiden jungen Rhodrim und die Elben erwiderten die Worte durch ein wohlwollendes Nicken und ein Lächeln auf den Lippen, welches ehrlich gemeint war und aus offenen Herzen sprach, denn zwischenzeitlich hatten sich die dichten Schatten, die ihr Gemüt verdüsterten, immerhin ein wenig aufgehellt.
    Dwari schnalzte ein wenig verlegen mit den Lippen und sagte nichts, und doch wirkte er von allen Anwesenden vielleicht am meisten ergriffen.
    „Ich hätte Euch auch gerne begleitet, denn meines Wissens hat seit ewigen Zeiten kein Zwerg mehr das Orkland betreten und seine Geheimnisse erkundet“, sagte er schließlich zu den beiden Rhodrim. „Doch wenn ich ehrlich bin, drängt es mich jetzt am meisten, mein Reich und meine Leute wiederzusehen, denn ich werde ihnen viel zu berichten haben, so von dem Krieg, in welchem ich Zwergenauen vertrat, aber vor allen Dingen von den freundlichen und hilfsbereiten Menschen, die mir während meiner Reise begegnet sind. Ich hoffe sehr, dass Ihr beiden das nächste Mal, wenn ich von hier aus nach Osten aufbreche, an meiner Seite weilt, denn mein Volk ist inzwischen bereit zu glauben, dass viele Menschen so sind wie mein guter Freund Rotbart und mit uns aufrichtig Freund sein können.“
    „Wir werden spätestens dann sehen, was Bragi Stahlhammer von dem alten Braccas hält, wenn wir ihm unseren Plan eröffnen, mein lieber Dwari“, gab der rotbärtige Mensch schmunzelnd zurück und lenkte damit die Aufmerksamkeit wieder auf Ernst und Pflicht. „Führt uns nun, damit wir diese für uns gefährlich gewordene Stadt verlassen können und Ihr zu dem guten Jabbath zurückkehren könnt!“, sagte er danach zu den beiden Gaunergesellen.
    „Dann folgt mir, wenn ihr soweit seid“, sagte der Kerl, der den Namen Servath trug. „Verliert mich nicht aus den Augen, denn ich werde schnell reiten, aber klebt auch nicht zu dicht auf mir, damit es nicht so aussieht, als ob wir uns gegenseitig verfolgen oder uns eine Art irrsinnigesRennen leisten! Nun auf, schon bald werdet Ihr die trockene Luft des Steppenlandes schmecken, nach der es Euch so verzehrt!“
    Braccas hatte aus irgendeinem Grund kein gutes Gefühl, während er mit seinem zwergischen Freund, der vor ihm auf dem Rücken ihres Pferdes saß, jenem zwielichten Mitglied der Bande des Gaunerkönigs folgte. Der Mann hatte nicht zu unrecht angekündigt, dass er geschwind reiten würde, denn ohne Rücksicht auf den Verkehr, der dichter wurde, je weiter sie in den östlichen Teil der Stadt gelangten, jagte er über die mehr oder weniger gut ausgebauten Wege hinweg.
    Zunächst waren sie für eine längere Zeit der breiten Straße gefolgt, die eine der Hauptadern des Südviertels darstellte. Irgendwann überquerte ihr stadtkundiger Führer dieselbe dann in einem halsbrecherischen Manöver und bog in eine Art Park ein. Dieser bestand aus einer größeren, steinigen und mit ungepflegtem Gras überwucherten Fläche, die von einer hohen, ungestutzten Hecke eingefriedet war und durch die ein schmutziger Bach rann, der von einer Holzbrücke überspannt wurde. Die beiden Pferde passierten den morsch erscheinenden, unter dem Gewicht knarrenden Übergang und gelangten auf diese Weise in den nördlichen Teil der Anlage, der durch den ungezügelten Wuchs von Büschen und Bäumen trotz des anhaltenden Tageslichts geradezu bedrückend dunkel wirkte. Müll lagerte in vielen Ecken und Winkeln, und Obdachlose und ähnliche Vagabunden, die ihnen neidische und gierige Blicke zuwarfen,

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