Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)
erhob und anschließend seinen muskulösen Körper mit Wasser aus einem der in dem Raum umherstehenden Eimer notdürftig wusch. Als kurz darauf die beiden Rhodrim aus dem Schlafzimmer kamen, schien es, dass sie sich bei bester Laune befanden. Und auch mit dem Grund für ihre nächtliche Unterhaltung hielten sie nicht lange zurück, denn sie erklärten ihrem Gastgeber, dass sie sich dazu entschlossen hatten, die bevorstehende Reise der Elben und deren beiden orkischen Führern gemeinsam mit diesen ebenfalls antreten zu wollen. Bullwai sprach den jungen Menschen seine ehrlich gemeinte Hochachtung aus, denn er wusste, dass es ihnen niemand verübelt hätte, wenn sie in ihre Heimat zurückgekehrt wären.
Als sich die Reisegesellschaft einige Zeit später am östlichen Ausgang des Dorfes versammelte, zeigte der klare, unbefleckte Himmel an, dass es wahrscheinlich ein hitziger, trockener Herbsttag werden sollte. Einige Wolken trieben dahin wie große Schiffe auf einer blauen See, doch blies kein strenger Wind, sodass die schneeweißen Gebilde nur mühselig vorankamen und ihre Zugrichtung hin und wieder änderten. Ugluk und Uchnoth schienen es auf jeden Fall zu begrüßen, dass die Menschen, die sie nun bereits länger kannten, sie begleiten würden, denn sie fühlten sich anscheinend unwohl, allein unter Elben zu weilen. Auch die beiden Lindar und derNolori zeigten ihre ehrliche Freude über die zusätzliche Unterstützung, die sie zu erwarten hatten, wenn auch Eldorin zu den Rhodrim warnende Worte sprach und ihnen versicherte, dass er auf keinen Fall wolle, dass sie sich für die Angelegenheiten der Elben ohne reifliche Überlegung in Gefahr begaben. Er bekräftigte, dass dies im Übrigen auch für die Orks galt, denn deren Aufgabe sollte lediglich darin bestehen, die Elben bis zu dem Vulkan, welcher den Aufenthaltsort Illidors markierte, zu geleiten.
Neben Bullwai waren zur Verabschiedung der Gäste und der beiden Befehlsgeber zu dieser frühen Stunde auch Ogrey, Panca und Tendarr erschienen. Außerdem säumten einige Dutzend Schaulustige den Weg, die es sich nicht nehmen lassen wollten, einen letzten Blick auf die Rhodrim und vor allem die Elben zu erhaschen.
„Nachdem die Unternehmung erfolgreich verlaufen sein wird, wovon ich mit großer Zuversicht ausgehe, werdet Ihr sicherlich auf direktem Wege in Eure Heimat zurückkehren“, sagte Bullwai vor dem Abschied zu Ulven und Marcius.
„Ja, denn wie wir erzählten, ist das Schicksal unseres Landes mehr als ungewiss, und der letzte und schlimmste Angriff des Schwarzen Gebieters und seiner bösartigen Verbündeten steht, wenn unsere Befürchtungen zutreffen, bald bevor“, erwiderte Ulven. „Wir wissen nicht, was wir ausrichten können, ob Braccas und Dwari mit ihren Bemühungen, die Zwerge um Beistand zu ersuchen, erfolgreich sein werden, und ob mit Kheron und Lemuria ein verlässliches Bündnis geschmiedet werdet kann. Doch wir müssen alles versuchen, das in unserer Macht steht, um den Untergang der menschlichen Zivilisation und der Freiheit auf unserem Kontinent zu verhindern.“
„Nun, ich kann nicht sagen, dass wir Ashtrogs uns allzu viele Gedanken machen über das, was in Nordamar vor sich geht, denn auch um unsere Nöte hat sich noch niemals jemand anders gekümmert. Andererseits sind wir für das Unglück, das Euch widerfahren ist, mitverantwortlich, darüber lässt sich nicht streiten, und außerdem ist mir Zarr Mudah, dieser heuchlerische Schamane, ein Dorn im Auge. Lasst uns wissen, wenn Ihr unsere Hilfe braucht, dann werden wir sehen, was sich einrichten lässt! Doch wenn es sich tatsächlich ergeben sollte, dass Pír Cirven als letzte Zuflucht der Menschen verteidigt werden muss und wir bis dorthin gehen sollen, dann muss uns der König der Lemurier höchstpersönlich seine Einladung aussprechen!
Aber genug davon, ich wünsche Euch gutes Gelingen, und natürlich wünsche ich den Elben außerdem, dass sie anschließend diesen Dämon vernichten, denn solch eine Kreatur hat nichts zu suchen in Mar, das unserer Meinung nach allein Gords Herrschaft unterliegen soll! Nun geht, und tretet allen in den Hintern, die es wagen, sich einem Freund der Ashtrogs in Dantar-Mar in den Weg zu stellen!“
„Und unterschätzt nicht die Wüste und die Orte in ihr, die für die Lebenden gefährlich sind!“, fügte Ogrey hinzu. „Uchnoth kennt diese Gegend, er wird Euch mit Verstand vor den Gefahren, die dort lauern, behüten.“ Die letzten Worte des älteren, für
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