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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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und machten sich an die Fortsetzung ihres langen Weges.
    Ausdauernd und entschlossen schwammen sie in dem Sandmeer dahin, das sich nach allen Richtungen hin scheinbar endlos ausbreitete. Dünen standen hier und dort, wüst und groß, die es sich nicht für den Rückweg einzuprägen lohnte, da sie sich als ewige Wanderer bekanntlichregelmäßig verlagerten. Ansonsten erspähten sie zu ihrer einzigen Abwechslung zuweilen die blassgrünen Triebe winziger Pflanzen, die durch die pulverige Sandschicht unter den Hufen ihrer Pferde stachen, sowie einige Kakteen und Dornenbäume, die ihre stachelbewehrten, krummen Äste wie Wegweiser von sich reckten, die den Ahnungslosen in die Irre führen mochten. An Tieren begegneten ihnen Schlangen, welche die hellbraune Farbe des feinkörnigen Untergrunds nachahmten und vor denen sich die Pferde merklich erschraken, Spinnen verschiedener Größen, die sie mit großen Augen angafften, sowie zahlreiche Springmäuse und Eidechsen.
    Am Mittag des dritten Tages ihrer Wanderschaft gewahrten sie außerdem einige weitere reptilienartige Kreaturen, die jedoch viel größer waren als ihre Verwandten, welche die Menschen und Elben aus dem westlichen und zentralen Arthilien kannten, und daher beinahe riesenhaft wirkten. Die Orks bezeichneten dieselben als Wüstenleguane. Ugluk meinte, dass jene Wesen die Fähigkeit besaßen, mit ihrer schuppigen Haut die Farbe ihrer Umgebung anzunehmen, was ihnen trotz ihrer immensen Ausmaße zu einer außerordentlichen Tarnung verhalf. Eine Gruppe, die aus drei oder vier Exemplaren bestand und die sie aus einiger Entfernung zu beobachten vermochten, kauerte gerade zwischen einigen Felsbrocken. Dabei bestand die einzige Bewegung, die sie taten, darin, dass sich ihr Kehlkopf in einem langsamen, stetigen Rhythmus aufblähte und wieder zusammenzog. Auch wenn die Orks behaupteten, dass die Wesen angeblich weitgehend friedlicher Natur waren, erweckten diese bei den Rhodrim ein eher unbehagliches Gefühl. Denn zweifellos konnten diese Tiere ihre lauernde Haltung jederzeit aufgeben und mittels ihrer Beweglichkeit, ihrer Körpermasse und ihren scharfen Zahnreihen jedwedem Gegner gehörig zusetzen.
    „Es ist beeindruckend, dass sich selbst in solch unwirtlichen Regionen Mundas das Leben durchsetzt“, sagte Nurofin, als sie die starr an ihnen haftenden Blicke der Leguane hinter sich ließen.
    „Ja, doch nicht alles, was hier existiert, ist anderen Lebewesen gegenüber freundlich gesonnen“, erwiderte Ugluk.
    Damit wurden Ulven und Marcius wieder an die seltsamen Worte der Ashtrogs bezüglich Geistern und manchen gefährlichen Völkern, die es in jener Einöde möglicherweise geben mochte, erinnerte. Als sie einige Zeit später wie zufällig dicht beieinander ritten, redeten sie leise darüber und nahmen sich vor, ihre Führer bei der nächsten Gelegenheit endlich darauf anzusprechen.
    Ohne Zwischenfälle verstrich die Zeit bis zum späten Nachmittag. Die ganze Zeit über hatte die Sonne auf den endlosen Sand gebrannt und den Pferden immer mehr zu schaffen gemacht, sodass die Angehörigen der Gemeinschaft zusehends langsamer vorankamen. Ihre Wasserschläuche waren zwar noch gut gefüllt, doch konnte es für den Rückweg ausgesprochen eng werden, wenn sie nicht unterwegs irgendwann einen Nachschub an trinkbarer Flüssigkeit fanden. Auch die Reiter fühlten sich, obwohl sie einer vergleichsweise geringen körperlichen Anstrengung ausgesetzt waren, ermattet und mit viel Trübsal in ihren Herzen. Mit dem Schweiß, der den Menschen und Orks, durch die beständige, spätsommerhafte Wüstenhitze bedingt, über Stirn und Schläfen rann, verloren sie nämlich nach und nach unweigerlich an Kraft und Energie. Auch den Elben, auf deren glatten Gesichtern sich keine einzige Scheißperle bildete, waren die Strapazen anzusehen, denn sie redeten immer weniger untereinander und saßen nicht mehr ganz so aufrecht und stolz in den Sätteln wie ehedem.
    Alle sieben fühlten sich schutzlos, einsam und nackt in einem wüsten, vergessenen Land. Manchmal bildeten sie sich in der kaum getrübten Stille ein, dass sie ganz in ihrer Nähe schwache Geräusche vernahmen. Mehrfach wandten die Betroffenen sich daraufhin um, mal hastig, mal verstohlen, da ihre Gemüter sich die tapsenden Füße von feindseligen Kreaturen ausmalten,die sie verfolgten und auf die rechte Gelegenheit warteten, über sie herzufallen und sie zu meucheln. Weiterhin glaubten sie, wenn einzelne Felsen ihren Weg säumten,

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