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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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die Nachbarschaft der großen Ufer und Meeresbrandungen zurückzukehren.“
    Ulven und Marcius lauschten dankbar der angenehm klingenden Stimme des Elben. Sie fanden, dass die strahlende Schönheit und der betörende Gleichmut der drei fremdartigen Wesen in jener widrigen, gleichförmigen Umgebung nur noch mehr zum Vorschein kamen. Mit Bewunderung betrachteten sie – ebenso wie die Orks – überdies deren Waffen und Harnische, welche die Elben zeitweilig abgelegt und sorgfältig neben sich auf einem Tuch ausgebreitet hatten. Der Lederpanzer, den jeder von ihnen trug, wirkte zäh und zugleich anschmiegsam, was eine besondere Kunstfertigkeit verriet. Jedes Fragment war in zahlreiche dünne Lagen gespalten, bearbeitet und anschließend nach eigenem Willen wieder zusammengesetzt worden. Kein menschlicher Schmied, Schneider oder sonstiger Handwerker vermochte eine solch beeindruckende, Wirksamkeit und Eleganz scheinbar widerspruchslos vereinende Arbeit auch nur ansatzweise zu vollbringen.
    Gleichermaßen atemberaubend waren die Waffen, die den Eindruck erweckten, dass bei ihnen Leichtigkeit mit Robustheit gepaart wurde. Die Bogen waren aus Eibenholz, das glänzte wie junge Baumzweige in der Sonne. Möglicherweise war es mit einem besonderen Stoff behandelt worden. Die Elbenschwerter hatten Griffe aus Perlmut mit Streifen aus Kupfer, die fließend ineinander übergingen und ansehnliche Muster bildeten. Die Parierstangen waren leicht gebogen und zeigten Runen, deren Bedeutung die Menschen und Orks nicht verstanden. Jedes einzelne dieser Exemplare mochte eine Kostbarkeit sein, deren Verkauf in den Handelsmetropolen der Menschen fraglos höchste Preise erzielen würde.
    Nurofin war der einzige, der statt eines Schwertes einen langen Dolch mit sich führte. Dieser erlaubte, wie für seinen gegenüber den Lindar etwas kräftigeren Körperbau angemessen, eine betont aggressive Kampfesweise. Abgesehen davon war unübersehbar, dass die Werke der Lindar diejenigen des Nolori an Feinheit und verspielter Pracht noch um ein geringes Maß übertrafen.
    „Gord, oder der Eine, wie man in der Gemeinsamen Sprache sagt, hat es dennoch gut mit Euch gemeint“, sagte Uchnoth, „denn immerhin führte er Euch nach Nordamar, in ein Land, das Euren Vorstellungen gänzlich entspricht. Sicher hat er niemals beabsichtigt, dass sich die Oger irgendwann mit solcher Wut erheben und Euren Anspruch auf ein friedfertiges Leben zunichte machen würden. Wir aber hatten, seitdem sich unsere Vorfahren auf der großen Überfahrt wiederfanden und schließlich Dantar-Mar erreichten, keinen einzigen Tag, an dem wir reichlich Grund zur Freude gehabt hätten. Hunger, Hitze wie Kälte, Überlebenskampf und Tod sind von Anfang an unsere stetigen Begleiter gewesen und ließen uns keine Zeit dafür, mit Bäumen zu reden oder den Lauf der Meeresströmungen zu erforschen, wie man es sich von Euch erzählt.“
    Die Worte des Ashtrogs enthielten keinerlei Vorwurf, sondern drückten vielmehr Kummer und Bedauern aus. Einem Kerl wie dem grobschlächtigen Befehlsgeber, der sich gemeinhin an Kampf, Gefahr und anderen Herausforderungen zu berauschen schien, waren solche Gedankengänge und Gefühle wohl am wenigsten zuzutrauen gewesen. Auf jeden Fall bewirkte jene Äußerung, dass die Menschen und Elben augenblicklich nachdenklich wurden und mit jeder Sekunde, die verstrich, die Rasse der Orks mit anderen Augen zu sehen begannen.
    „Man sagt, dass wir Orks uns über solche Dinge ein wenig zu viele Gedanken machen, was speziell für uns Ashtrogs gilt, und vielleicht haben die Leute damit Recht“, sagte Ugluk. „Unbestrittenist aber, dass wir, oder vielmehr unsere Vorfahren, es waren, die Dantar-Mar, das zuvor von üblen Verteilungskämpfen unter wilden Tieren und sonstigen Geschöpfen beherrscht wurde, befriedeten und so etwas wie eine Ordnung gaben. Ebenfalls waren wir es, die den Vormarsch der Oger unterbanden. Die Anerkennung, die uns für all dies zusteht, hat man uns aber stets verwehrt. Weiterhin berichten manche, die sich in ihren Träumen und Visionen an die längst vergangenen Zeiten in unserer verlorenen Heimat erinnern, dass wir damals ebenso wie Ihr Elben mit ewig jungen Körpern gesegnet und Freund von allen Wesen waren. Dies alles hat man uns genommen. Dennoch sollten wir nicht klagen darüber, denn Gord hat sicher seine guten Gründe für sein Handeln, die wir nicht hinterfragen sollten.“
    Der kleinere der beiden Ashtrogs, die dieses Mal ausnahmsweise einer

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