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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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bisweilen, einen schlurfenden Atem zu hören, der durch scharfe Zähne zischte und in einer fremden Sprache Drohungen ausspuckte. Und dies, obwohl es sich bei jenen Wahrnehmungen letztendlich jedes Mal nur um einen sich aufbäumenden Wind handelte, der seufzend über die Kanten der Steine fuhr.
    Hin und wieder machten sie eine kurze Pause, um ihren Tieren Entlastung zu verschaffen und sich ein wenig die Füße zu vertreten, was als Abwechslung zu ihrer steifen Sitzhaltung wohltuend war. Hierbei stellten die Menschen und Orks immer wieder mit Bewunderung und Verständnislosigkeit fest, dass die Schritte der Elben sich weigerten, in den weichen Sand einzusinken. Während sich ihre Stiefel nämlich tief in den lockeren Untergrund eingruben, hinterließen die Füße ihrer drei leichter gebauten Gefährten hingegen kaum so etwas wie sichtbare Eindrücke. Und einzig mit deren geringerem Gewicht konnte dieses Phänomen auf jeden Fall nicht zu erklären sein, denn selbst Kinder der menschlichen oder orkischen Art verursachten bei solchen Gelegenheiten zweifellos weit mehr an Spuren.
    Als der Abend dämmerte, erreichten sie einen großen Felshügel, der von einer feinen Sandschicht bestäubt war. Bei seinem Anblick stutzte Uchnoth und wurde von einer Unruhe gepackt, die seinen Begleitern zunächst nicht verständlich war. Erst als er sich genauer umsah und er und Ugluk sich nach einer kurzen, jedoch intensiven Diskussion darüber einig wurden, dass es sich bei jenem Ort mitnichten um Dork-Girgol handelte, beruhigte er sich wieder und schlug sogar vor, hier die anstehende Nachtruhe zu verbringen.
    Der Hang, den sie zur Hälfte erklommen, hob sich dunkel und scharfkantig gegen den schon vom Sonnenuntergang geröteten Himmel ab. Dann senkte sich die Dämmerung tiefer hinab, und über ihnen begannen die Sterne zu funkeln. Wie sie erkannten, war der Mond längst keine Sichel mehr, sondern war auf dem Weg, seinen Umfang zu einer gleichmäßig gerundeten Scheibe zu vollenden. Wie schon in den Nächten zuvor mussten die Menschen und Elben wiederum feststellen, dass die Nachtgestirne in diesen Breiten weitaus weniger hell und schön glänzten wie etwa in Arthilien. Denn obgleich der Himmel an diesem Abend nicht bezogen war, erstrahlten dessen Lichter lediglich in einem kalten, blassgrauen Schein, der in Zusammenspiel mit der schnell abkühlenden Witterung ein unwillkürliches Frösteln heraufbeschwor.
    Obwohl alle Angehörigen der Gemeinschaft schläfrig waren, kamen sie noch für eine Weile an dem Lagerfeuer, das Ugluk und Telorin gemeinsam entfacht hatten, zusammen. Ulven saß zwischen Nurofin und Eldorin, der außerdem seinen engsten Freund Telorin an seiner Seite hatte. Marcius hatte sich in der Nähe von Ugluk auf einen größeren runden Stein gesetzt. An dem gleichen Brocken hatte es sich auch der kleinere Ashtrog gemütlich gemacht hatte, denn er lehnte sich mit seinem kurzen Rücken dagegen an und streckte die Beine von sich. Uchnoth hielt sich wie gewohnt etwas entfernt der anderen auf und schärfte sein gewaltiges Schwert, indem er mit seinem Dolch immer wieder metallisch kratzend darüber strich.
    Nurofin war soeben dabei, etwas von seinem Stamm und denjenigen Zeiten, in denen selbiger unbekümmert an den Meeresufern des nördlichen Kontinents lebte, zu berichten.
    „Man erzählt sich“, sagte er, „dass wir Nolori von Aldu für die große Überfahrt nach Arthilien auserwählt wurden, da niemand sonst mehr vom Wasser und von den Ozeanen verstand. Sogar die Fische und die anderen Bewohner der küstennahen Gewässer achteten uns seit jeher und suchten unsere Freundschaft, obwohl wir uns auch von ihrem Fang ernährten. Es ist gerade so, als wären wir eines lange zurückliegenden Tages dem Wasser entstiegen und hätten doch niemals aufgehört, unsere Herkunft und unsere Verbundenheit mit jenem Element zu vergessen.
    Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie schmerzlich es für uns war, als wir nach den verlorenenSchlachten gegen die Oger flüchten und den Lindar, unseren Brüdern, die das Waldland bevorzugen, in den Schutz der Bäume folgen mussten. Mittlerweile aber haben wir uns angepasst und fühlen uns wohl damit, kleine Bäche und Teiche zu behüten. Gleichwohl kann ich nicht leugnen, dass es mich beispielsweise nun, da ich das Meer in nicht sehr weiter Ferne weiß, sehnsüchtig werde allein bei dem Gedanken an dieses. Doch noch ist unser Mut nicht groß genug, die Behausung, die uns zu überleben half, zu verlassen und in

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