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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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ungeteilte Aufmerksamkeit auch der Elben auf seiner Seite hatte. „Wie Ihr wisst, existierte dieser Kontinent schon lange Zeit bevor wir Orks hier landeten, und es heißt, dass in früheren Zeiten schreckliche Kreaturen auf seiner Oberfläche wandelten, die von Gord nicht bewusst erschaffen wurden, sondern als zufälliges Beiwerk seiner Schöpfung entstanden. Deren Dasein bestand im Verlauf vieler Jahrtausende ausschließlich darin, sich aufgrund von Hunger und Bosheit gegenseitig aufzufressen und ständig zu bekriegen.
    Zwar haben sich diese Wesen mit der Zeit gegenseitig ausgelöscht oder sind dorthin verschwunden, wo sie keinen Schaden mehr anrichten können, doch kehren einige von ihnen zu manchen Stunden als Geister zurück und wenden sich gegen die Lebenden, die sie wegen ihrer Seele beneiden. Einer jener Orte, von dem es heißt, dass man ihn meiden soll, da er den rachsüchtigen Verstorbenen gehört, ist Dork-Girgol, die Drachenpranke. Es ist ein großer Felsen mit einer Höhle, der wie die einzelne Klaue eines der geflügelten Monstren, die Ihr auch aus Nordamar kennt, geformt ist. Er steht in der Mitte einer gerundeten Fläche, die von einigen weiteren Felsbrocken begrenzt wird. Die wenigen, die von dort zurückgekehrt sind, berichteten, dass die Steine so angeordnet sind, als hätten sie einstmals ein riesiges Bauwerk von unbekanntem Zweck gebildet, welches irgendwann durch eine gewaltige Krafteinwirkung zerstört wurde. Auf jeden Fall soll Dork-Girgol im Südwesten der Kroak-Tanuk liegen, weshalb wir so weit nach Osten ausgewichen sind. Somit sollten wir diesen verfluchten Platz sicher umgehen, denn wir haben keine Lust darauf, selbst herauszufinden, ob an den unheilvollen Sagen etwas Wahres dran ist oder nicht.“
    „Genau, denn gegen Kroaks sind Schwert und Bogen leider machtlos“, sagte Uchnoth mit trotziger Stimme. „Die Talúreg allerdings, von denen Ugluk letzte Nacht einen gesehen habenwill, sind zweibeinige Geschöpfe, gegen die unsere Vorfahren nach ihrer Ankunft noch selbst gekämpft haben. Sie leben offenbar schon seit ewigen Zeiten in Dantar-Mar und haben selbst die schlimmsten Ungeheuer überdauert, weshalb es auf der Hand liegt, dass sie mit den Kroaks und anderen bösen Mächten gemeinsame Sache machen.“
    „Worüber Ihr Euch aber nicht sicher seid“, gab Nurofin zu bedenken.
    „In unseren frühen Tagen in Arthilien, als wir noch weit reisten und an jeden Tag, der uns gegeben war, mit Busch und Baum, Vogel und Einhorn redeten und unser Wissen austauschten“, sagte Eldorin, „hörten wir unter anderem die Legende von einem Volk, das ähnlich den Irremani – wie wir die Menschen bezeichnen – war und sich an den Rändern einer großen Wüste des südlichen Kontinents gegen alle Gefahren tapfer zur Wehr setzte. Man erzählte, dass sie sich ihrer gnadenlosen Umgebung hervorragend angepasst hätten und im kahlen Hochwald über Sand und Steinen, zwischen Bergseen und felsigen Sümpfen lebten, ohne dass sie jemals gesehen wurden, wenn sie es nicht wollten. Sie bauten keine Behausungen und hinterließen niemals Spuren, denn dies hätte sie an ihre Feinde verraten, sodass ihr Bett das Heidekraut und ihr Dach der bewölkte Himmel war.“
    „Das klingt zwar etwas fremdartig und ungewöhnlich, aber schon weitaus weniger bedrohlich und unheimlich als die Geschichte mit den Geistern“, befand Ulven.
    „Ich fand dieses Gesicht in der Nacht auf jeden Fall bedrohlich genug“, sagte Ugluk und schüttelte den Kopf wie nach einem Frösteln bei der Erinnerung daran.
    „Na, dann sei froh, dass du nicht plötzlich deine eigene Visage in einem Spiegel gesehen hast; da hättest du einen Schrecken und wahre Albträume fürs Leben bekommen!“, sagte Uchnoth und fing an, auf eine raue Art über seinen eigenen Humor zu lachen.
    Die anderen – außer Ugluk, der ein wenig überrascht wirkte – fielen in das Gelächter mit ein. Weniger über die Komik in den Worten des Orks als vielmehr aus Freude darüber, dass der grobschlächtige Befehlsgeber einen Ausbruch an Ausgelassenheit zeigte wie noch zu keiner Zeit zuvor, seitdem sie vom Dorf der Ashtrogs aus aufgebrochen waren. Offensichtlich hatte ihn das offene Gerede über die Geister und die Gefahren der Kroak-Tanuk erleichtert. Außerdem war unübersehbar, dass er sich dem Auftrag, den ihm Bullwai verpasst hatte, nicht länger innerlich widersetzte. Vielmehr hatte er mittlerweile einigen Gefallen an jener Herausforderung gefunden und fühlte sich wohl

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