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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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hatte, was zeigte, dass es selbst in der Nähe des Vulkans ausreichend Feuchtigkeit gab.
    „Seht, dort oben!“, sagte Telorin, als er sein Pferd anhielt.
    Die anderen folgten seinen Blicken und erblickten eine Felswand, die sich hinter einer länglich gefalteten hohen Düne abzeichnete. Wie sie erkannten, klaffte dort eine schmale Schneise, welche die endlosen Sandstürme in den Stein gefressen hatten. Das Innere derselben wurde bevölkert von einer Dunkelheit, die durch die Schatten der sie flankierenden Wände geschaffen wurde und nicht einfach zu durchdringen war. Als die Menschen und Orks, die nicht über die scharfen Sinne der Elben verfügten, jedoch genauer schauten und sich an das kümmerliche Licht, das ihnen zur Verfügung stand, gewöhnt hatten, gewahrten sie auf der rechten Seite der Kluft den Anbeginn einer natürlichen, ungemauerten Treppe. Diese war offensichtlich durch das jahrtausendelang währende Verwittern und Absplittern von Fels entstanden, sodass sie entsprechend rau, holprig und ungleichmäßig war.
    Wenn man den Lauf der Stiege verfolgte, konnte man erkennen, dass diese sich oft wand und an manchen Stellen sogar vorübergehend aus dem Sichtfeld verschwand, letztlich aber bis zu einer ebenen Felsplatte führte. Jene erstreckte sich etwa auf der Höhe, welche die Wipfel der höchsten Baumriesen erreichten, die man in Arthilien oder Orgard kannte, von denen in jenem kargen Grenzland zwischen Wüste und Gebirge jedoch selbstverständlich keine wuchsen.
    Das Restlicht des verblassenden Tages erhellte den vorderen Bereich des Plateaus nur wenig und offenbarte einzig ein paar blasse Gräser und Unkräuter, die an dessen Rand sprossen. Der hintere Teil der steinernen Fläche war hingegen mitnichten einzusehen, denn dieser duckte sich im Schatten eines schweren Felsens, der ihn überragte.
    „Deckt sich dieser Pfad nicht mit der Beschreibung, welche uns über den Weg zu Dson Baldur überliefert wurde?“, fragte Nurofin, an die Lindar gewandt.
    „Ich denke, Telorins scharfe Augen haben uns einen großen Dienst erwiesen“, sagte Eldorin. „Doch heute ist es zu spät, um die Klippen zu erklimmen, denn es wird bald dunkel sein und der Aufstieg mag länger und schwieriger sein, als es von hier unten aus erscheinen mag.“
    Besonders die Menschen waren dankbar für jene Einschätzung und die damit einhergehende nächtliche Rast, zu der man sich nunmehr anschickte. Ulven war anzusehen, dass er noch immer geplagt wurde von den unsichtbaren Wunden, die ihm die Geister von Dork-Girgol beigebracht hatten. Zwei seiner Gefährten hatten sich während der letzten Stunden immerzu an seiner Seite gehalten, da sie fürchteten, er könne von einer plötzlichen Schwäche übermannt werden und vom Pferd fallen. Und auch Marcius war erschöpft und litt unter der geringen Menge an Nahrung, die er und seine Begleiter seit ihrem Aufbruch im Dorf der Ashtrogs zu sich genommen hatten.
    Den Orks hatten die zurückliegenden Strapazen sicherlich ähnlich zugesetzt, doch ließen ihre robuste Art, ihr Stolz und ihre Leidensfähigkeit nicht zu, dass sie irgendetwas davon nach außen trugen.
    Allein die Elben wirkten unverändert fröhlich und unbeschwert, auch wenn den Rhodrim auffiel, dass ihre Füße nun, da sie aus den Sätteln gestiegen waren und sich im Sand bewegten, etwas tiefer einsanken als noch vor einiger Zeit, als sie förmlich über dem Untergrund zu schweben schienen.
    Nachdem die sieben sich den Staub aus der Kleidung geklopft hatten, machten sie sich daran, ihr Lager zu errichten und hernach die Pferde zu versorgen. Erst dann ließen sie sich müde nieder und kramten in ihren Taschen nach einigen Tropfen Flüssigkeit und etwas Essbarem.
    Sterne wurden in der sich vertiefenden Dämmerung sichtbar, bis sie über den starren Felsen ein blinkendes, scharf umrissenes Meer ausgebreitet hatten. In deren Zentrum stand leuchtend der Mond, der sein fahles Weiß zu einer seltenen runden Scheibe geformt hatte.
    Die Angehörigen der Gemeinschaft wärmten sich im kalten Abendlicht an einem knisternden Feuer, das sie am Rand der großen, sich vor dem Spalt erstreckenden Düne entfacht hatten. Dabei erzählten die Elben noch einmal die Geschichte von Illidor und demjenigen, was ihnen selbst von dem Ort, an welchem man diesen gefangen gesetzt hatte, bekannt war.
    „Dson Baldur bedeutet in unserer Sprache soviel wie Verborgenes Verlies“, sagte Eldorin. „Um in jene Kammer zu gelangen, ist es zunächst notwendig, ein dunkles

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