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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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vor allen Dingen, wenn Ihr meinen Rat hören wollt, baldmöglichst einen neuen Oberkommandierenden des Reiches, jemanden, den die altgedienten Soldaten kennen und dem sie Vertrauen und Respekt entgegenbringen!Derjenige, den Ihr aussucht, sollte sich darum kümmern, dass die Notwendigkeiten, die ich Euch aufzeigte, rasch in die Wege geleitet werden. Wenn all dies geschieht, wird mir um die Zukunft Lemurias nicht bange sein.“
    Der nicht sehr große Mann mit dem kahlen Schädel stand weiterhin stramm und wartete geduldig auf eine Äußerung seines Königs. Kheron aber ließ sich Zeit und blickte für eine ganze Weile stumm unter sich. Sein bleiches Gesicht und seine leeren, tristen Augen ließen ihn gedankenverloren und abwesend erscheinen. Hat er überhaupt zugehört, oder war meine Rede eine vergebliche Mühe gewesen?, hörte sich Obron irgendwann innerlich fragen.
    „Ich werde nach Beregil schicken lassen, auf dass er sogleich nach seiner Genesung an meinem Hof erscheine“, sagte die müde, undeutliche Stimme der Gestalt, die gebeugt auf dem Thron saß, plötzlich. „Da er sein Amt als Oberkommandierender der Armee nicht länger wird ausüben können, soll er künftig als mein persönlicher Berater an meiner Seite weilen. Er wird gemeinsam mit mir entscheiden, wer ihm in seiner bisherigen Tätigkeit nachfolgen soll.“
    „Aber ...“ Obron war erschüttert. Er hatte gehofft, dass dies sein großer Tag werden und der altersschwache, von der Trauer über den Tod seines Sohnes gepeinigte König ihn ohne zu zaudern zum neuen obersten Heeresführer ernennen würde. Und nun sollte er weiterhin auf jene Entscheidung warten und sie Beregil überlassen, mit dem er sich niemals übermäßig gut verstanden hatte? „Mein König, vielleicht hat man Euch nicht gesagt, dass es nach Aussage der Ärzte noch einige Zeit dauern kann bis unser geschätzter Beregil wieder reisefähig ist. Was soll bis dahin mit der Führung und Ordnung unserer Streitmacht geschehen? Ihr seid als großer und weiser Herrscher berühmt, und es täte unserem Volk sicher gut, wenn Ihr nicht auf ein fremdes Urteil, dessen Zeitpunkt ungewiss ist, wartet, sondern selbst eine rasche Entscheidung trefft.“
    „Ich werde meine Entscheidung treffen, wenn ich dies für angebracht halte, Heeresmeister! Und die Ordnung unserer Armee kann auch ohne Oberkommandierenden vonstatten gehen außerdem. Ernennt einstweilen tapfere Soldat, die Ihr für geeignet haltet, zu neuen Heeresmeistern und organisiert, dass für alle Männer, die im Notfall rekrutiert werden sollen, Manöver stattfinden und ausreichend Waffen zur Verfügung stehen! Erfüllt Ihr diese Aufgabe für den Teil des Landes, welcher nördlich von Isandretta liegt, Heeresmeister Falmir wird dies im Süden übernehmen! Wenn Ihr Euch dessen für gewachsen haltet, beginnt sogleich damit und führt dies fort, bis Ihr von mir neue Anweisungen erhaltet! Und vergesst nicht, dass der oberste Befehlshaber über die Streitkräfte Lemurias allein der König und niemand anderes ist!“
    Der Ton, den Kheron nunmehr anschlug, war überraschend energisch. Obron erkannte, dass er sich keinen weiteren Einwand erlauben durfte. „Wie Ihr befehlt, Herr“, erwiderte er mit militärischer Strenge, verbeugte sich leicht und schritt unter dem Klacken seiner Stiefel zur Pforte hin.
    Als der Heeresmeister den Torindo Isa Nuafa verließ und auf den Luth Cirven hinaustrat, fühlte er einen Geschmack bitteren Ärgers in seinem Mund. Der Platz, der unter der mittäglichen Sonne dieses frühen Herbsttages lag, war von vielen Leuten bevölkert, die sich angeregt unterhielten und auch scherzten und lachten, obwohl die offizielle Zeit der Trauer um Aidan und die anderen gefallenen Soldaten erst übermorgen zu Ende ging. Entschieden winkte er zwei uniformierte Männer, die vor dem Eingangstor des Turmes auf ihn gewartet hatten, hinter sich her und bahnte sich anschließend ungeduldig einen Weg durch die Menschenschar.
    Seiner Ansicht nach war allein die Art, mit welcher der König ihn behandelt hatte, schon einer Beleidigung und Undankbarkeit gleichgekommen, denn ihm gebührte, wie er fand, ein erheblicher Anteil an dem errungenen Sieg über die Orks. Und außerdem war er der älteste und ranghöchste Offizier nach Beregil. Allein ihm stand es folglich zu, dessen Nachfolge in das höchste militärische Amt des Reiches anzutreten! Aber was sollte er tun, wenn Kheron undBeregil es tatsächlich wagten, ihn zu übergehen und stattdessen

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