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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Einfluss, Wissen und Macht, das ihnen beiden zweifelsohne zueigen war, den Kriegsplänen Utgorths einen entscheidenden Nutzen bringen. Ein orkischer Schamane und ein schwarz gerüsteter Krieger, dessen Wesen ein Geheimnis umgab, waren den Verlockungen Tuors erlegen und hatten ihm ihre Gefolgschaft bei ihrer Seele geschworen.
    Und entsprechend jenem neuartigen Bündnis verbeugten sich die zwei Dutzend Ghuls artig, als eines Nachts ein einsamer Reiter einen Hang im östlichsten Teil des Milmondo Mirnors erklomm und in ihre Mitte trat.
    „Bringt mich dorthin, wo Eure Kriegerschar wartet, meine neuen Diener, ganz gleich, an welchen verwunschenen Plätzen dies auch sein mag! Dort werdet Ihr von mir vernehmen, auf welchen Pfaden ich Euch schon sehr bald zu führen gedenke! Lasst uns keine Zeit verlieren, denn es gibt viel für uns zu tun, und der Tage sind nur noch wenige, ehe die dunklen Mächte sich erheben und ihren letzten Schlag gegen die falschen Herren der Welt führen werden!“
    Mit diesen Worten stieg der Schwarze Gebieter von seinem Pferd, entließ dieses mit einem Klaps in die Freiheit und begab sich an der Seite der Ghuls stolzen Schrittes voran. Die garstigen Geschöpfe hielten ihrerseits einen respektvollen Abstand zu ihrem neuen Heerführer, während sie seiner Weisung folgten und ihm den Weg wiesen. Obgleich sie der Gemeinsamen Sprache nicht mächtig waren, wussten sie auf irgendeine Weise doch, welches Handeln er von ihnen verlangte.
    So gelangte der schwarze Tross nach einer Weile in eine tief eingeschnittene Schlucht hinein, wo er bald allen Blicken entschwand und seine ruchlosen Absichten vor allen möglichen Spähern mit Dunkelheit umhüllte.
    *
    Die Gestalt mit der dunkelgrünen Gesichtsfarbe und der grauen Robe machte keine Anstalten, das träge Maultier, auf dem sie Ritt, zu einem höheren Tempo anzutreiben. Ganz im Gegenteil schien sie das gemächliche Voranschreiten zu genießen, denn auf diese Weise vermochte sie ganz entspannt viele lange Blicke auf die wilde Schönheit der Umgebung zu werfen. Der Glanz des Rubins, der in der Mitte ihres Stirnreifs saß, und das Rasseln der Glöckchen, die am Zaumzeug des Reittieres angebracht waren, wirkten dabei als Kontrast zu der Natürlichkeit, welche den Reiz der Wildnis ausmachte.
    Zarr Mudah, der sich trotz der herrschenden Wärme die Kapuze seines Gewandes über sein Haar gestülpt hatte, war lange nicht mehr hier gewesen in jenem Teil des nördlichen Kontinents, in welchem er so viele Jahre seines ereignisreichen Lebens zugebracht hatte. Darum bewunderte er die Landschaft, in welcher er sich nunmehr bewegte, auch mit besonderer Faszination und stellte innerlich Vergleiche an, welche Änderungen während der langen Zeit seiner Abwesenheit denn eingetreten waren. Dass er dabei allein unterwegs war und sich als Fortbewegungsmittel statt eines stolzen Rosses oder eines komfortablen Gespannes ein einfaches Maultier ausgewählt hatte, bereite ihm ein zusätzliches Vergnügen.
    Den felsernen Kranz, hinter welchem sich Arth Cafan mit seinem von Einhörnern bewohnten Wäldchen befand, hatte der Zerk-Gur bereits hinter sich gelassen und sich weiter nach Osten gewandt. Vor Antritt seiner kleinen Rundreise hatte er sich überlegt, ob er seinem alten Wohnhauseinen kurzen Besuch abstatten sollte, doch hatte er den Gedanken letztendlich verworfen. Schließlich wusste er nicht, ob sein einstiges Heim, aus welchem er damals von den Elben vertrieben worden war, überhaupt noch stand oder möglicherweise von neuen Bewohnern, die ihm vielleicht nicht freundlich gesonnen sein würden, bewohnt war. Stattdessen hatte er sich fortwährend auf seine bevorstehende Aufgabe konzentriert, die ihn so sehr berührte und mit Vorfreude erfüllte, dass er ein anhaltendes Prickeln verspürte, welches wohlig war, aber sogleich Spannung verriet.
    Das Maultier kämpfte sich nun mit behäbigen Schritten durch ein endloses Feld aus hohem Pfeifengras. Zahlreiche Moore und Tümpel lagen in der Landschaft nordöstlich des Verborgenen Landes, wie der Reiter wusste, sodass durchaus Vorsicht angebracht war. Es war einevollkommen weglose Wildnis, da weder Elben noch Oger oder Zwerge jene abgelegene Gegend jemals als bewohnenswert empfunden hatten ode auch nur häufig hier vorübergekommen waren. Allenfalls auf Dingos, die ihren Hunger auf Fleisch vorwiegend mit Rebhühnern, Fasanen, Schweinen und Hasen stillten, mochte man inmitten der weitläufigen Felder treffen, was man jedoch besser vermied,

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