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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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hatte sie eine Spritze gebraucht ...?
    Eva erinnerte sich nur schwach daran, wie es weitergegangen war. Glaubte, dass sie wie in Trance dem Treiben um sich herum zugesehen hatte ...
    Die Männer waren überall zugegen gewesen. Einer von ihnen hatte sie immer wieder gefragt:
    „ Können Sie mir sagen, was hier passiert ist, Frau Seitz?“
    „ Sie steht unter Schock, sie werden nichts aus ihr herausbekommen“, hatte der Notarzt für sie geantwortet.“
    Plötzlich hatte einer der Männer vor ihr gestanden und ihr einen Klarsichtbeutel vors Gesicht gehalten. Sie hatte darauf gestarrt und so etwas wie einen hautfarbenen schrumpeligen Stummel durchschimmern sehen. In diesem Augenblick war es totenstill im Zimmer gewesen.
    „Waren Sie das?, haben Sie ihm das abgeschnitten?“
    Erneut hatte sie angefangen zu schreien und der Notarzt sich schützend vor sie gestellt. Die beiden Polizisten neben ihr hielten sie festgehalten, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Mit einem Mal hatte ihre rechte Hand zu bluten begonnen. An allen Fingern waren Schnittwunden vorhanden gewesen.
    „Es sieht aus“, hatte der Notarzt zu dem Kripobeamten neben ihm gesagt, „als sei ihr die Messerklinge beim Zustechen durch die geschlossene Hand gerutscht.“
    „ Sie müssen sich anziehen, Frau Seitz“, hatte der Mann gesagt, der sie ständig fragte und dem sie nicht sagen konnte, was hier passiert war. Die beiden Polizisten hatten sie daraufhin zum Badezimmer geleitet. Frau Angerer hatte eilige ein paar Sachen aus dem Kleiderschrank genommen und war mit ihr ins Bad gegangen.
    „ Nicht abschließen!“, hatte sofort einer der Beamte gerufen.
    „ Mein Gott, kommen Sie Frau Seitz, ziehen sie das aus. Ich werde sie schnell waschen.“
    Willenlos hatte Eva sich ausziehen, waschen und ankleiden lassen. In Jeans und Tshirt trat sie wenig später wieder hervor. Die Haare hatte Frau Angerer ihr hinten zusammengebunden. Mit dem Polizeiauto war es dann ins Präsidium gegangen. Hier fragte der Mann sie weiter, aber sie hatte ihm seine Fragen noch immer nicht beantworten können. Er war rabiat geworden und das hatte sie aufgeweckt.
    „Ich will einen Anwalt!“ Ronalds Anwalt. Jemand anderes war ihr auf die Schnelle nicht eingefallen. Bis er da war, hatten sie Eva in eine Zelle gesperrt. Auch ihrem Anwalt Dr. Dombrowsko hatte sie nichts vom Tathergang erzählen können.
     
    Eva erschauderte bei all den Gedanken und fröstelte auf einmal. Sie schlug einen Teil der Bettdecke um ihre Beine und hob schnüffelnd ihre Nase. Sie glaubte, den Geruch der Zelle wahrzunehmen. Warf die Bettdecke wieder fort, stand auf und wanderte ruhelos im Zimmer umher. Dr. Dombrowsko hatte es schließlich nach einer Woche geschafft, dass sie aus der Zelle in diese Klinik verlegt wurde. Seither blockierte sie jegliche Mitarbeit. Auch die mehrmaligen Besuche ihres Anwalts konnten sie nicht umstimmen. Schließlich hatte er ihr zugesichert, Zeit zu schinden. Doch die drängte mittlerweile, lange würde der Richter nicht mehr in Geduld ausharren. Sie musste ein Ergebnis liefern. Sie spürte, dass es mit Dr. Heinzgen gelingen würde. Er legte ein straffes, sicheres Auftreten an den Tag, war direkt und schien kein Interesse daran zu haben, sie hereinzulegen. Dennoch wollte sie vorsichtig sein.  
     
    ***
     
    Das Foto blinkte ihr auf der ersten Seite der grünen Akte entgegen. Am Küchentürrahmen gelehnt starrte sie auf das Bild von Eva Seitz.
    „ Wow, ich könnte ja glatt eifersüchtig werden.“
    Anke ließ ihre Stimme einige Oktave höher klingen.
    „Eva Seitz, geborene Maron, 1,75 groß, 58 kg, 34 Jahre. Wirst du ihr auch widerstehen können? Die sieht ja aus wie der Traum aller Männer.“
    Wolf sah zu ihr. Er stand in seiner praktisch eingerichteten Küche und rührte die Spaghetti.
    „Und so unschuldig wie ein Engel, sie heißt mit zweitem Namen Angela, bedeutet Engel. Kannst du dir beim Anblick des Fotos vorstellen, dass sie drei Mal mit einem Messer in den Brustkorb ihres geliebten schlafenden Mannes sticht und ihm anschließend sein Geschlechtsteil abschneidet und es in den Mülleimer wirft?“
    Anke zuckte mit den Schultern.
    „Sie ist gerade ein Jahr jünger als ich.“
    „ Komm zurück zum Punkt.“
    „ Anke klappte die Akte zusammen.
    „ Ich könnte dir eine weibliche Vision anbieten.“
    „ Schieß los.“
    „ Also war sein Glied Abfall für sie. Etwas, das für sie keinen Wert hat, das abgeschafft, entsorgt werden muss.“
    „ Ich liebe deinen scharfen

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