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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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studierte.“
    Eva hatte sich etwas vorgebeugt.
    „Verstehe, und dass Sie Ihre Haare so lang und buschig tragen, hat sicher damit zu tun, dass Sie immer kahlrasiert waren“, sagte sie lapidar.
    Ihre Worte enthielten einen Hauch von Zynismus in der Weise, wie sie es sagte. Er starrte sie einen Moment verblüfft an.
    „Stimmt, Sie haben recht. Als Kind habe ich mir ständig die Haare meiner Schwester gewünscht, voll, dick, lang. Ich war immer rasiert wie ein Sträfling.“
    Jetzt starrte sie ihn an.
    „Ich dachte, ich hätte da eben etwas falsch mitbekommen. Haben Sie wirklich von sich erzählt? Aus Ihrem wahren Leben geplaudert?“
    „ Was dachten Sie denn?“
    „ Eine Einführung, als ein Kunstgriff, mich zu packen. Ich war schon nahe daran, ehrlich Anteil an ihrem schweren Kindheitsschicksal zu nehmen.“
    Wolf lehnte sich zurück. Ganz unrecht hatte sie mit ihrer sensiblen Vermutung ja nicht. Dennoch fuhr er auf seiner Schiene weiter. Etwas von sich selbst preiszugeben, sich zuerst zu offenbaren, war immer noch das einfachste Mittel, Vertrauen zu erlangen.
    „Mein Vater und ich haben uns nie verstanden. Und meine Mutter war zu schwach, sich durchzusetzen, auch, wenn sie insgeheim zu mir gehalten hat. Sie hat mir dennoch nicht helfen können.“
    Eva sah ihn an, als wisse sie nicht recht, ob sie ihm nun glauben sollte oder nicht.
    „Meine Mutter hat mir eigentlich auch nie helfen können. Oh, ich habe sie sehr geliebt. Ich hatte eine glückliche Kindheit, auch ohne Vater.“
    Wie sie das Wort glücklich gesagt hatte, signalisierte ihm, dass er jetzt bei weiteren Fragen vorsichtig sein musste.
    „Waren Ihre Eltern geschieden?“
    „ Nein“, kam es etwas zu schnell zurück. Sie zögerte, und er bekam schon Sorge, zu forsch gewesen zu sein. Aber dann hellte sich ihr Gesicht auf.
    „ Ach, das können Sie ja ruhig wissen. Meine Mutter war ledig. Ich habe meinen Vater nicht gekannt. Erst später, ach, quatsch, was rede ich, überhaupt nicht gekannt.“
    Sie fuhr sich zerstreut mit der Hand über die Stirn.
    „Meine Mutter lebt jetzt irgendwo in Hamburg. Ich habe schon lange keinen Kontakt mehr zu ihr.“
    „ Dann weiß Ihre Mutter womöglich gar nicht, was mit Ihnen passiert ist.“
    Eva schüttelte den Kopf.“
    „Was glauben Sie, hätte sie sich gemeldet, wenn sie es in der Zeitung gelesen hätte?“
    Einen Augenblick glaubte Wolf, ihre Augen schimmerten verdächtig feucht, doch sie fing sich schnell wieder. Weiterfragen, sie ist nahe daran, dachte er.
    „Wobei hat ..., Eva, es ist doch jetzt in Ordnung, wenn ich Eva sage?“
    Sie nickte fahrig.
    „Und nennen Sie mich bitte einfach Wolf. Das klingt nicht so steif wie Dr. Heinzgen.“
    Sie nickte wieder, schien unkonzentriert.
    „Wobei hat Ihre Mutter Ihnen nicht helfen können?“
    „ Scheiße! Sie Wichser!“
    Wolf zuckte zusammen. Die Reaktion hatte er jetzt nicht erwartet. Gerade wollte er darauf erwidern, als sie weiterredete.
    „Sie wollen mich nur aushorchen. Keine Ahnung. Sie hat mir eben nicht helfen können bei dem, was man so Leben nennt. Reicht das?!“
    Wolf schluckte einige Male. Besann sich, zwang sich zur Ruhe. Sodann sagte er mit weicher Stimme:
    „Das haben Sie sehr schön ausgedrückt: Bei dem, was man so Leben nennt.“
    Sie entspannte sich wieder. Starrte eine Weile an die Decke.
    „Da gab es einen Mann, mit dem meine Mutter damals lebte. Er war immer gut zu mir, ich habe ihn als meinen Vater angesehen.“
    Sie blickte ihn herausfordernd an.
    „Genügt Ihnen das?“
    „ Sie brauchen nur so viel sagen, wie sie selbst zulassen können.“
    „ Erzählen Sie doch keinen Blödsinn, das wäre ja einfach. Dann brauchten Sie hier nicht mit mir zu sitzen. Dann würde ich einfach nur das sagen, was ich will und schon wäre die Sache erledigt.“
    „ Meine Aussage“, erwiderte Wolf, „gilt nicht für alle Zeit, sondern nur in der Annäherungsphase. Je weiter wir zeitlich kommen, umso mehr werden Sie fähig sein, über Dinge zu sprechen, die tief in Ihnen verborgen liegen.“
    „ Nie, nie im Leben!“
    Wolf sah ihr direkt ins Gesicht. Wie schön sie ist, dachte er und bekam sogleich ein schlechtes Gewissen. So etwas hatte er noch nie bei einer Patientin gedacht.
    „Warten wir es einfach ab, Frau Seitz.“
    „ Eva, Sie wollten mich doch Eva nennen.“
    Wolf nickte, versuchte zu verbergen, dass er verwirrt war. Sie brachte ihn durcheinander.
    „Sind Sie verheiratet?“, fragte sie plötzlich lakonisch.
    „ Sehr glücklich getrennt

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