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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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gefahren. Ich hab mich furchtbar aufgeregt.“
    „ Haben Sie das Kennzeichen erkennen können?“
    „ Eine Bonner Nummer. Es waren zwei Bs drin. Ich wollte mir ja die Nummer merken und ihn anzeigen und hatte deswegen ganz angestrengt hingeschaut.“
    „ Wann kommt bei Ihnen die Müllabfuhr?“, wollte Anke wissen.
    „ Dienstags, immer dienstags.“
    „ Dann standen also am Montagabend die Tonnen an der Straße.“
    Anke hörte ihr „Ja, ja, natürlich“ nur aus der Ferne, dachte, der Montag war der Todestag von Frau Maron gewesen. Das würde passen. Aber irgendwie kam ihr plötzlich alles komisch vor, so unwirklich. Es hätte doch wenigstens ein klein wenig nachgeforscht werden müssen damals. Alles schien doch so einfach, so eindeutig.
    „Ach, und noch etwas“, durchdrang Frau Dengers Stimme ihre Gedanken.
    „ Der hatte einen Hund dabei gehabt. Ich hab ihn bellen hören, als es knallte und er hat durch das Heckfenster geschaut.“
    „ Einen Hund?? Was für einen?“
    „ Ich glaub, es war ein Schäferhund.“
    Anke wurde jetzt völlig kribbelig.
    „Frau Denger, gibt es irgendetwas Besonderes, dass sie in der Zeit oder kurz darauf gemacht haben, oder ist irgendetwas Besonderes vorgefallen? Etwas, worüber Sie einen Zeitbeleg haben. Verstehen Sie, was ich meine?“
    Frau Denger machte ein nachdenkliches Gesicht.
    „Verstehe. Sie wollen hundertprozentig wissen, ob es der Tag gewesen war und das Jahr.“
    Anke hielt die Luft an, als sie nickte. Sie war aufgeregt, wollte sich das aber nicht anmerken lassen.
    „Überlegen Sie, Frau Denger, wenn da möglicherweise etwas war, das kurz nach dem Vorfall mit der Mülltonne passiert ist, müssten Sie sich doch erinnern, weil sie das mit der Mülltonne dann bestimmt auch erzählt hätten.“
    „ Meine Tochter! Mein Schwiegersohn hat aus dem Urlaub angerufen, dass sich Ute, meine Tochter, beim Skifahren das Bein gebrochen hat. Aber ich weiß nicht mehr, an welchem Tag das genau war.“
    „ Aber es war zu der Zeit, als das mit der Mülltonne passiert ist, das wissen Sie?“
    Frau Denger nickte, schien angestrengt zu überlegen.
    „Wunderbar, Ihre Tochter wird doch sicherlich wissen, an welchem Tag und in welchem Jahr das gewesen ist.“
    Als hätte sie Ankes Aufforderung verstanden, schritt Frau Denger ins Haus. Anke folgte ihr wie selbstverständlich und unaufgefordert. Aufgekratzt, mit diesem Jagdgefühl im Bauch, stand Anke neben Frau Denger, als sie am Telefon mit ihrer Tochter sprach.
    „Ja, ich meine den Urlaub, als du dir das Bein gebrochen hast...., in Lech damals ..., wo Michael mich angerufen hat. Ich hab ihm das mit der Mülltonne nämlich noch erzählt ..., ist ja egal ..., ja mach, wir müssen es genau wissen ...., erzähl ich dir später ...“
    Frau Denger hielt die Muschel zu und informierte Anke.
    „Sie muss im Ordner nachsehen, dauert einen Moment.“
    „ 1994? Da bist du sicher?“
    Frau Denger sah Anke aufgeregt an.
    „Am 12. Januar 1994“, wiederholte sie am Telefon. Anke überlegte blitzschnell. Das war der Mittwoch gewesen, zwei Tage nach Irmgard Marons Tod, die Müllabfuhr kam dienstags und Montagabend hatte die Tonne draußen gestanden.
    Anke hätte am liebsten in die Hände geklatscht, aber ein unbestimmtes Gefühl hielt sie ab. Was konnte nur an all dem nicht stimmen? Wieso warnte ihr Bauch? Am liebsten hätte sie darüber hinweg gesehen, weil alles so wunderbar passte, alles so simpel war und vieles, was simpel war, wurde gerade aus dem Grund oft übersehen.
    Sie bedankte sich überschwänglich bei Frau Denger und rief aus dem Auto sofort Wolf an.
     
    ***
    Eva trug eine Jeans, darüber eine dunkelblaue Strickjacke. Ihre Wangen waren leicht gerötet. Sie sah frisch aus.
    „Waren Sie heute draußen?“, fragte Wolf nach seiner Begrüßung.
    „ Ja, ich habe eine Wanderung auf dem Sträflingsbalkon gemacht und mich ein bisschen umgesehen. Ich hatte tatsächlich einen freien Blick ohne Gitterstäbe.“
    Wolf lächelte.
    „Ich liebe den Herbst“, fuhr Eva fort. „Ich habe von oben die Bäume betrachtet, wie sie in den schönsten Farben erglühen, das letzte Aufbäumen vor dem Tod. Vielleicht mag ich die Jahreszeit so gern, weil sie mit dem Sterben zusammenhängt. Ich fühle mich auf mystische Weise mit dieser Zeit verbunden.“
    Sie zog ihre Jacke aus und band sie sich locker um die Taille. Das himmelblaue T-Shirt mit den blassrosa Blümchen ließ sie lieblich aussehen.
    „Eva, das ist heute unsere letzte Stunde.“
    Ob sie es

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