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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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entsetzt auf. Etwas war blitzartig durch ihre Beine gehuscht.
    „ Erschreckens nicht, das war nur die Katze“, beruhigte sie die Frau, die, wie der Nachbarsjunge beschrieben hatte, schon was älter war.
    „ Das ist wirklich nicht meine Stunde“, stöhnte Anke und stellte sich zum dritten Mal vor.
    „ Frau ...“, Anke sah blitzschnell auf das schmale Schildchen neben der Klingel.
    „ Denger“, warf die Frau ein.
    „ Danke, ich bin auf der Suche nach einigen Informationen, möglicherweise können Sie mir helfen. Ich bin Journalistin.“
    „ Kommens doch bitte rein.“
    Frau Denger ging voran und führte Anke ins Wohnzimmer, eingerichtet mit dicken schweren Eichenmöbeln. Frau Denger war wirklich sehr freundlich und bot ihr sogar einen Kaffee an. Anke lehnte ab.
    „Wie kann ich Ihnen denn helfen, Frau ...“
    „ Contoli.“
    Anke holte ihre Fotos hervor und zeigte Frau Denger Dr. Bischoffs Fahrzeug.
    „Haben Sie vor sechs Jahren, ich weiß es ist lange her, im Januar 1994, mal so einen Wagen hier in der Straße parken sehen?“
    Frau Denger sah sich das Foto an und dann Anke, als verlange sie von ihr, sie möchte bitte den Satz in chinesisch wiederholen.
    „Vor sechs Jahren? Ich weiß nicht mal, wer da jetzt parkt.“
    Anke schloss für Sekunden die Augen. Sie hatte ja mit Schwierigkeiten gerechnet, aber gar keinen Erfolg, nicht mal ein bisschen, das passte nicht zu ihr. Sie hielt ihr das Foto mit Dr. Bischoff hin, das ihn von hinten auf seinem Gang zur Praxistür zeigte.
    „Dieser Mann, es geht jetzt nur um seine Gestalt, müsste den Wagen gefahren haben.“  
    Frau Denger schüttelte den Kopf.
    „Vielleicht frischt es ja ihr Gedächtnis auf, wenn ich Ihnen sage, dass vor sechs Jahren am 10. Januar 1994 eine Frau Irmgard Maron hier in der Nachbarschaft durch einen Treppensturz ums Leben kam.“
    „ Warten Sie, ja, ich erinnere mich. Die arme Frau. Sie hat in diesem alten Haus gelebt, ganz alleine. Ich kannte sie persönlich gar nicht. Aber hinterher ist viel von ihr gesprochen worden. Wie das so ist, keiner hat sie gekannt, aber jeder wusste Bescheid.“
    „ Sie wurde des öfteren von diesem Mann besucht, den sie hier nur von hinten sehen.“ Sie zeigte ihr ein weiteres Foto, auf dem Dr. Bischoffs Gestalt gut zu sehen war. „Stellen Sie sich ihn mit Hut vor. Er parkte seinen Wagen, wie ich herausgefunden habe, immer hier in der Straße.“ Zu Ankes Verdruss schüttelte Frau Denger erneut ihren Kopf.
    „ Kann schon sein, dass ich den Wagen mal gesehen habe, wenn er hier gestanden hat, aber Genaues will mir nicht in den Kopf kommen. Es tut mir leid.“
    Enttäuscht verabschiedete sich Anke.
    „Ich bringe Sie raus, einen Moment.“
    Frau Denger ging noch schnell in die Küche und kam mit einer Mülltüte wieder hervor. Sie ging mit Anke heraus, nickte ihr zum Abschied nochmals zu und zweigte dann ab in den kleinen Weg seitlich ums Haus zu den Mülltonnen, die Anke aus den Augenwinkeln im Vorübergehen sah. Tief in Gedanken, entmutigt und zerknirscht trottete Anke zu ihrem Auto und zuckte fürchterlich zusammen, als plötzlich eine schrille Stimme „Frau Contoli!!“ schrie. Anke drehte sich blitzartig um. Frau Denger stand vor ihrem Haus an der Straße und winkte sie zurück. Anke verdoppelte ihre Schritte und war in sekundenschnelle bei ihr. Mit leuchtenden Augen blickte sie Frau Denger an.
    „Und?“
    „ Mir ist da was eingefallen. Es kam schlagartig, als ich den Müll eingeworfen habe. Die Mülltonne hat jetzt noch die Kratzer und ist an der Stelle völlig abgeschabt. Er hat sie einfach umgefahren, dieser Depp.“
    Anke nickte aufgeregt.
    „Es ist wohl so sechs Jahre her, und ich meine, es war Januar. Die Mülltonnen standen schon an der Straße. Ich hab die Autotür gehört, deshalb hab ich hingesehen. Unsere Außenbeleuchtung hat das Heck noch schwach angeleuchtet. Es war eine Person in Mantel und mit Kopfbedeckung.“
    „ Einen Hut?“
    „ Kann schon sein, derjenige war gerade dabei, einzusteigen. Ich glaube es war ein Mann. Er hat etwas fallen lassen, es schnell wieder aufgehoben und ist dann geschwind eingestiegen. Hinten hat er dann gedreht und kam dann ziemlich schnell, ich hab mich noch gewundert, die Straße entlang gerast. Ich hatte mich schon wieder abgedreht und war auf dem Weg ins Haus, als der Knall mich erschreckte. Ich bin sofort wieder zur Straße gelaufen. Der Wagen hatte meine Mülltonne gerammt. Die lag auf der Straße und ein Teil des Mülls auch. Er ist einfach weiter

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