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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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bedauerte oder ob sie froh war, konnte Wolf in keiner Weise an ihrem Blick erkennen. Eva verschränkte die Arme über ihre Brust. Sie sah ihn leicht abweisend an, als sie sagte.
    „Werden Sie das, was ich Ihnen in der letzten Stunde erzählt habe, gegen mich verwenden? Ich habe ihr Wort.“
    „ Sie haben den Mord nur geplant und etwas zu planen, ist nicht strafbar.“
    „ Hätten Sie es getan, wenn ich den Plan durchgeführt hätte?“
    Wolf schwieg eine Weile. Eva sah ihn an. Ihre Augen drängten auf eine Antwort.
    „Ich will ganz ehrlich zu Ihnen sein, als Wolf war ich erschüttert, dass sie überhaupt so etwas planen konnten, als Psychologe verstehe ich sie und, was Ihre Frage betrifft, ich kann Sie nicht beantworten.“
    Das Schweigen darauf drückte in den Raum.
    „Eva, Sie verwechseln den abgrundtiefen selbst zerstörerischen Hass auf die Männer und auf die Welt mit dem Hass gegen sich selbst. Denn im Grunde hassen Sie sich selbst dafür, was Ihnen widerfahren ist an Missbrauch und mangelnder Liebe, weil sie glauben, alles wäre ihre eigene Schuld. Aber Sie können nichts dafür. Es ist nicht Ihre Schuld. Die anderen sind die Schuldigen. Und wenn mein Gutachten anerkannt wird, werden Sie in den geschlossenen Vollzug kommen und eine jahrelange Therapie erhalten. Es liegt dann in Ihrer Hand, was Sie für sich draus machen.“
    Wieder minutenlanges Schweigen. Wolf war es heute egal, ob er diesmal anfangen und das Schweigen brechen musste.
    „Eva, wir haben das Geheimnis hinter Ihrer Mauer noch nicht gelüftet. Ich würde gerne mit Ihnen heute nochmals darüber sprechen.“
    Eva hob den Kopf etwas höher und atmete hörbar durch.
    „Ich weiß nicht, ob ich das will.“
    Wolf reagierte nicht darauf und fragte sanft, aber bestimmt.
    „Sind Sie sicher, dass Dr. Bischoff keine Ahnung über ihr Wissen hat, dass er ihr Vater ist?“
    Eva stöhnte.
    „Sie lassen nicht locker, was? Weil es heute der letzte Tag ist? Sonst halten Sie doch auch immer die Klappe, wenn ich den Mund nicht aufmachen will.“
    „ Dass wir nochmals darüber reden, könnte wichtig sein.“
    „ Wichtig?“ Es klang abwertend.
    „ Für Sie, Eva.“
    „ Ich habe es ihm nie erzählen können und ob Mutter ..., das glaube ich nicht. Ihr habe ich jedenfalls niemals gesagt, dass ich weiß, wer mein Vater ist, wohl aber zu der Zeit, als das im Café geschah mit den beiden, dass ich Bischoff in seiner Funktion als Arzt kenne. Aber daraus konnte sie ja nichts entnehmen. Seit der Schule habe ich ihn nur noch damals im Café gesehen und als ich kurz in seiner Praxis war. Das wissen Sie ja alles schon.“
    „ Aber es ist Ihnen bekannt, dass Ihre Mutter weiterhin Kontakt mit Dr. Bischoff hatte?“
    „ Ich ahnte es. Aber wir haben nie darüber gesprochen. Er existierte in unserer Beziehung einfach nicht. Jedenfalls nicht so, dass wir uns über ihn direkt unterhalten haben.“
    „ Ahnten Sie auch, dass Dr. Bischoff Ihre Mutter in Meckenheim öfter besucht hat und ihm das Haus gehört?“
    Wolf spürte, wie Eva etwas aufgeregt wurde. Sie sah ihn sehr erstaunt an.
    „Das Haus gehört? Woher wissen Sie das?“
    Wolf schmunzelte.
    „Na ja, ich habe Ihnen doch anfangs erzählt, dass meine Frau Journalistin ist. Sie hat sich ein bisschen umgehört.“
    „ Haben Sie auch anderweitig in meinem Leben herumschnüffeln lassen. Was wissen Sie noch?“
    Wolf schwieg eine Weile. Er sah Eva abwägend an, überlegte, ob er es ihr sagen sollte. Anke hatte ihn kurz bevor er hierher fuhr aus Meckenheim angerufen und ihm knapp erzählt, was sie erfahren hatte. Sollte er Eva davon berichten?
    „Was ist, Dr. Heinzgen? Was überlegen Sie? Ich sehe es Ihnen an, und ich höre förmlich, wie es hinter ihrer Stirn rattert.“
    Wolf holte Luft.
    „Also gut, es könnte sein, Eva, dass vermutlich, ganz vorsichtig ausgedrückt, Dr. Bischoff an dem Abend, als Ihre Mutter ums Leben kam, bei ihr gewesen ist.“
    Evas frische Farbe verlor sich.
    „Sie meinen, er war ... im Haus, als ich ...?“
    „ Ich betone, vermutlich, Eva. Ich sage Ihnen das auch nur, weil es eventuell helfen könnte, hinter Ihre Mauer zu gelangen.“
    Eva rang nach Fassung. Sie hatte die Hände aneinander gepresst, als würde sie beten. Ganz langsam formten sich ihre Worte.
    „Dann ... könnte es ... sein, dass ... der Schatten ...“
    Wolf fuhr fort  „... möglicherweise Dr. Bischoff war, der Ihnen eins drüber gezogen hat, als Sie ihn bei Ihrer Mutter überrascht haben. Aber Eva, bedenken Sie, das

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