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Die zweite Kreuzigung

Die zweite Kreuzigung

Titel: Die zweite Kreuzigung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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hatte.
    Er lag so weit wie möglich von der Küche entfernt, um die nötige Stille für die Meditationen der Mönche zu gewährleisten.
    Gegenüber der Gottesmutter stand ein altes Sofa. Dort ließen sie sich nieder.
    »Geht es dir etwas besser?«, fragte Ethan.
    »Ich denke, ja. Es geht jeden Tag ein bisschen aufwärts. Wenn nur die Alpträume nicht wären. Die plagen mich immer noch.«
    »Ich habe dir gesagt, dass ich mich gern nachts in dein Zimmer setze, wenn du aufwachen solltest.«
    »Ich liege manchmal lange wach. Ich träume nicht immer, zumindest kann ich mich nicht erinnern. Tagsüber geht es mir schon ganz gut. Du bist ja bei mir. Bei dir fühle ich mich sicher.«
    »Weil du von Sicherheit sprichst: Man hat mir gesagt, Ilona sei bei den Nonnen außer Gefahr. Sie kümmern sichum sie. Eine war früher Psychologin und behandelt Ilona jetzt. Aehrenthal kommt dort nicht an sie heran. Und auch du bist hier gut aufgehoben.«
    Sie nahm seine Hand.
    »Ich weiß nicht, was du meinst«, sagte sie. Ihre grauen Augen streiften ihn und blickten dann wieder fort. »Ich bin nicht froh, wenn du nicht da bist. Wenn ich aufschaue und du bist nicht bei mir, werde ich traurig.«
    Er drückte ihre Hand.
    »Keine Sorge«, sagte er. »Das vergeht. Es dauert nicht mehr lange, dann kommst du ganz gut wieder allein zurecht.«
    »Mein Gott, Ethan!«, zischte sie und zog ihre Hand zurück. »Du bist das perverseste, begriffsstutzigste, blindeste Wesen, das mir je begegnet ist. Warum ich mich je in dich verliebt habe, verstehe ich überhaupt nicht mehr.«
    Er starrte sie an, als hätte sie ihm gerade einen kleinen Mord oder ein gigantisches Verbrechen, das absichtliche Töten kleiner Vögel oder die Sehnsucht gestanden, von einem Sklaven in Lederkleidung ausgepeitscht zu werden.
    Ihr plötzlicher Ärger verflog so rasch, wie er gekommen war. Denn so perplex hatte sie ihn noch nie dreinschauen sehen.
    »Sag bloß, das hast du nicht gewusst! Ich bin mir seit einer Ewigkeit klar darüber, was ich für dich empfinde. Seit Heiligabend.«
    Ihm stand der Mund offen. In seinen Augen glitzerte es, als kämpfe er gegen Tränen an.
    »Du warst so … Sie haben dir so weh getan«, sagte er dann, als müsse er es ihr erklären.
    Sie schüttelte den Kopf, dann beugte sie sich vor und küsste ihn sanft.
    »Sie haben mir Schmerzen zugefügt«, sagte sie und lehnte sich zurück, um ihn besser sehen zu können. »Jetzt will ich, dass du es wieder gutmachst.«
    Er drehte sie zu sich, eine Hand an ihrem Kopf. Es hatte mehrere Frauen vor ihr, mehrere vielversprechende Anfänge gegeben, die am Ende zu nichts führten. Sie war nicht schöner, nicht intelligenter oder warmherziger als jene, aber er liebte sie über alle Maßen. Auch er hatte sie seit ihrer ersten Begegnung haben wollen, und nur die tief in ihm sitzende Furcht vor Inzest hatte ihn zurückgehalten.
    Er fühlte, wie sie sich fallenließ, wie ihr Mund sich für ihn öffnete, er spürte die Wärme ihrer Zunge. Sein Herz schlug wie wild, und doch war er innerlich ruhig. Er empfand ein dringendes Begehren nach ihr, das nicht nur körperlich war, sondern ihn bis ins Mark erschütterte wie einen Mann, der vor einem tiefen Wasser kniet und weiß, dass er seinen Durst niemals stillen wird.
    Mit bebenden Fingern knöpfte er ihre Bluse auf, während er mit der anderen Hand sacht durch ihr Haar fuhr.
    Seine Hand umschloss ihre Brust und schlüpfte dann unter ihren BH, um ihre nackte Haut zu liebkosen.
    Sie schob ihre Hand dazwischen.
    »Wollen Sie jetzt Ihre raffinierten Verführungskünste an mir ausprobieren, Chief Inspector?«
    Dabei lächelte sie spitzbübisch. Er hatte ein sanftes Rot auf ihre Wangen gezaubert.
    Ethan nickte.
    »Wenn das so ist«, sagte sie, »dann wäre ein Ortswechsel angebracht, denke ich. Es wäre doch sehr peinlich für den frommen Gavril und seine Freunde, uns hier vor der Gottesmutter mit dem Kind in einer Situation anzutreffen, die so ungewohnt für sie ist.«
    Er zog seine Hand zurück, wobei seine Finger leicht über ihre Brustwarzen fuhren. Sie stöhnte auf und lächelte ihn an. Er lächelte zurück und knöpfte ihr die Bluse zu.
    Sie öffnete sie selbst, als sie in seinem Zimmer waren. Sie ließ sie achtlos zu Boden fallen, griff hinter sich und nahm den Büstenhalter ab. Er beugte sich zu ihrer Brust hinab, küsste und liebkoste sie, als hätte er vor ihr noch nie eine Frau gehabt, während sie sich genussvoll nach hinten lehnte. Seine Begierde nach ihr machte sich in

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