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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Und mir dämmerte langsam, welch ein Unterfangen es sein würde, sie in dieser Stadt wiederzufinden. Gasalabad war ein Ameisenhaufen. Wo sollte ich mit der Suche anfangen?
    »Nun, Esseri, lasst das meine Sorge sein. Wenn sie in der Stadt sind, werde ich sie finden. Aber seid Ihr denn sicher, dass sie in der Stadt sind? Werden sie nicht vielmehr versuchen, Euch zu retten?«
    »Hätten sie uns dann nicht entgegenkommen müssen?«
    Er nickte nachdenklich. »Ja, Herr. Das stimmt nun auch wieder.«

22. Der Platz der Ferne
     
    Armin war aufgebrochen, um sich etwas umzuhören. Wir hatten vereinbart, uns am Abend im Haus der Hundert Brunnen wiederzutreffen. Bis dahin war ich auf mich allein gestellt, und ich beschloss, ein wenig die Stadt zu erkunden. Vielleicht half mir ja der Zufall.
    Zokora und zumindest zwei weitere aus der Gruppe waren frei. Ich vermutete, die beiden waren Poppet und Varosch. Die Sklavenhändler, die sie nach Gasalabad hatten bringen wollen, hatten allem Anschein nach eine unangenehme Überraschung erlebt, wahrscheinlich in dem Moment, in dem Zokora erwacht war. Ich hätte gern gesehen, was sie getan hatte, um diese abgebrühten Halunken derart zu erschrecken, dass sie selbst ein Leben in Sklaverei ihrer Gesellschaft vorzogen. Oder besser nicht. Immer wieder vergaß ich, dass es eine Zokora gab, die nicht meine Gefährtin oder vielleicht sogar Freundin war, sondern eine Kriegerin der Dunkelelfen.
    Warum waren sie nicht zu der Wegestation zurückgekehrt? Ich ging davon aus, dass Zokora keine Angst vor den dortigen Wachen hatte.
    Und von Ordun, vor dem man mit Grund hätte Angst haben können, wussten sie alle nichts. Oder? Hatten sie es erfahren? Ich konnte getrost davon ausgehen, dass Zokora mittlerweile auch die letzten Geheimnisse der Sklavenhändler kannte.
    Immerhin befand sich noch ihre Ausrüstung in der Wegestation. Auch wenn Zokora kein Bannschwert besaß, war ich mir doch sicher, dass sie ihr Gepäck nicht missen wollte, schon allein ihr Kettenhemd war unersetzlich für sie.
    Es gab zwei Möglichkeiten. Die eine war, sie wussten es nicht. Armin hatte mir erzählt, dass Fahrd oft die Besitztümer seiner Opfer diskret am Markt verkaufte, und bis ich unsere Sachen gefunden hatte, war ich selbst davon ausgegangen, dass sie sich auf dem Weg nach Gasalabad befanden. Was mich anging – wer konnte sagen, was sie über mich erfahren hatten, vielleicht hielten sie mich für tot.
    Die andere Möglichkeit war, dass es für Zokora Wichtigeres zu tun gab, als zur Wegestation zurückzukehren. Meine Gefährten waren getrennt worden, und vielleicht wusste Zokora etwas über die anderen. Möglicherweise suchte sie sie.
    An die Möglichkeit, dass Leandra, Sieglinde und Janos verletzt oder sogar tot waren, wagte ich nicht zu denken. Mir war nur eins klar: dass sowohl Sieglinde als auch Leandra ihre Schwerter nicht zurücklassen würden.
    Hatten wir uns auf der Straße nach Gasalabad verfehlt? Ich versuchte mich zu erinnern, aber gerade auf dem letzten Teil der Reise hatte der Verkehr auf der Straße stark zugenommen. Ich hatte Dutzende von dunkel oder hell gekleideten Reisenden gesehen, viele davon zu Pferd. Keiner von uns hatte erwartet, dass wir einander entgegenreiten könnten. War es denkbar, dass ich meine Gefährten nicht erkannt hatte und sie mich nicht?
    Ja. Auf einem Pferd, in diese wallenden Gewänder gekleidet, mit Armin und Helis an der Seite … Es war möglich. Ich fluchte leise.
    Gut. Ich nahm an, dass Zokora, Varosch und Poppet sich in der Stadt befanden. Ich war mir ziemlich sicher, dass es Poppet war; sie war fast so groß wie Leandra, aber eben nicht so elfengleich. Ich musste lächeln, denn bevor ich Leandra kennengelernt hatte, hätte ich Poppets üppigeren Formen selbst den Vorzug gegeben. Genau diese weibliche Figur, so vermutete ich, war der Grund, warum der Sklavenaufseher in der verhüllten Begleitung Zokoras eine andere Frau erkannt hatte.
    Ausgerüstet waren sie mit dem, was die Sklavenhändler besessen hatten, bevor sie selbst zu Sklaven wurden. Also mindestens neun Pferden, vielleicht mehr, Waffen und einer unbekannten Menge Gold. Wenn sie mehr brauchten, konnten sie ja die Pferde verkaufen.
    »Guter Mann.« Ich hielt einen der Passanten an. »Könnt Ihr mir sagen, wie ich zu einem Pferdemarkt komme?«
    »Jawohl, Esseri, das kann ich. Folgt einfach dieser Straße, bis ihr zum Brunnen der Heiterkeit gelangt. Biegt dort rechts in die Straße der Bäcker ein, folgt dieser bis zum Tor

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