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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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größte der drei Königreiche. Dort werden es wohl so um die fünfhunderttausend sein.«
    »Nun. Da habt Ihr Eure Antwort, Janos. Askannon wusste, was er tat, als er diese Kolonien hier gründete. Unser Land ist reich und fruchtbar. Die Länder hier sind – oder waren – fast so groß wie das Imperium. Wir haben etwas, was die Menschen im Alten Reich nicht haben: Platz. In Askir haben sie dafür etwas anderes.«
    Alle sahen mich erwartungsvoll an. »Was? Nun sagt es endlich.« Janos fixierte mich.
    »Das Wissen, wie man eine Legion aufstellt, ausbildet, versorgt und befehligt. Alle Armeen, die ich je kannte, liefen nicht nur auf den Füßen ihrer Soldaten, sondern auch auf einer Straße aus Papier. Wenn Askir nicht untergegangen ist, gibt es Archive. Dort finden wir alles, was wir brauchen. Und Menschen, die sich wahrscheinlich an ihre alte militärische Macht erinnern.«
    »Ihr hofft, ein Buch zu finden, in dem steht, wie man eine Legion nach altem Muster ausbildet? Und Leute, die Euch helfen, eine Legion aufzustellen?« Janos sah mich fassungslos an.
    Kennard lächelte.
    »Du willst nach Askir gehen und Legionen aufstellen?«, fragte Leandra.
    »Es ist eine Sache der menschlichen Natur«, sagte ich und genoss die Wärme des Pfeifenkolbens in meiner Hand. »Denkt euch, ihr lebt in einem Land, das einst das mächtigste Imperium der Weltenscheibe war. Ich wette mein Pferd, dass es dort jede Menge Balladen gibt, die das alte Imperium glorifizieren. Es wurde nie besiegt, oder?«
    Kennard schüttelte den Kopf. »Der Imperator dankte ab. Das war alles.«
    »Freunde, was meint ihr, wie viele junge Männer träumen dort von diesen alten Zeiten? Ihr wisst doch, früher war immer alles besser. Das Abenteuer ruft und solche Dinge.«
    Janos nickte bedächtig. »Das könnte funktionieren. Aus den verloren gegangenen Kolonien nach Askir marschieren, lautstark anklopfen und an alten Ruhm erinnern. Dann Soldaten anwerben und nach den Regeln des Imperiums selbst ausbilden. Aber wie wollt Ihr das anstellen? Woher sollen Sold und Ausrüstung der Männer kommen?«
    Ich winkte Eberhard heran. Der Wirt kam und blickte fragend in die Runde.
    »Ein Glas Fiorenzer für jeden hier, Meister Eberhard. Aber das ist nicht alles, könntet Ihr uns berichten, was Ihr jenseits des zugemauerten Kellers gefunden habt?«
    »Gern, Ser. Ein riesiges Lager, voll mit Waffen und Rüstungsteilen.«
    »Danke, Eberhard.« Ich sah mich um und musste grinsen, als ich sah, wie die anderen langsam verstanden.
    »Bei den Göttern. Dies war ja ein Depot! Ein Ausrüstungslager! Ich hätte es fast vergessen!«, sagte Janos dann leise, beinahe ehrfürchtig.
    »Ich kann euch noch etwas dazugeben«, sagte Kennard. Wir sahen ihn überrascht an. Er lächelte und winkte Eberhard zu sich. »Meister Eberhard. Habt Ihr irgendwo die Flagge gefunden?«
    »Welche Flagge, Ser?«
    »Die Flagge der Legion.«
    »Nein, Ser.«
    »Im Büro des Kommandanten steht noch ein alter Schreibtisch, nicht wahr?«
    Der Wirt nickte.
    »Geht dorthin und versucht, die Stirnwand des Schreibtischs zu lösen. Dort wurden die Flaggen oft verstaut. Schaut, ob Ihr sie findet, und bringt sie uns.«
    »Sofort.«
    Eberhard eilte davon.
    Kennard lächelte, als er unsere Blicke sah. »Es ist ein seltsames Ding mit den Traditionen, Legenden und Balladen. Sagt, was ist eure Meinung: Hat die Zweite Legion hier ihre Mission erfüllt?«
    »Ja«, sagte ich. »Das Land wurde befriedet und die Magie gebannt. Sie waren erfolgreich.«
    »Aber keiner überlebte«, sagte Leandra leise.
    Kennard ließ seinen Blick nicht von mir. »Aber das ist nicht wichtig. Die Zweite Legion hat ihren Auftrag erfüllt. Seht, Eberhard kommt zurück.«
    So war es. Und er trug eine große, flache Kiste aus Zedernholz. Sorgsam legte er sie auf einen Nachbartisch. Wir standen alle auf.
    »Lasst mich«, sagte Leandra, als Eberhard den Deckel der Kiste abheben wollte. Eberhard nickte, und Leandra trat an den Tisch heran. Sie holte tief Luft und löste den Deckel.
    Dort lag die Flagge, zusammengelegt. Vorsichtig entfaltete Leandra sie, während wir gebannt zusahen. Ich glaube, niemand von uns blieb unberührt.
    Die Flagge war etwa eine Mannshöhe hoch und anderthalb lang. Sie war rot, blutrot. Oben, in der linken Ecke, prangte der imperiale Drache. Entlang des oberen Randes lief eine Reihe Symbole oder Wappen. Der schwarze, schnaubende Bulle war bis ins kleinste Detail in das schwere Tuch gestickt. Zwischen seinen Hörnern trug er zwei goldene

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