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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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eine Flasche Orthentaler Elfenwein als Geschenk erhalten. Als ich Leandra kennenlernte, öffnete ich die Flasche für uns, als eine Art Entschuldigung für mein Verhalten ihr gegenüber. Viel war in der Flasche nicht mehr drin, aber als wir den Hammerkopf verließen, hatte ich sie dennoch eingepackt. Vielleicht war es Gewohnheit – sie hatte mich lange Jahre auf meinen Reisen begleitet –, vielleicht dachte ich auch, den letzten Schluck bei einer passenden Gelegenheit zu genießen. Man sagte dem Wein magische Fähigkeiten nach, und vielleicht war etwas dran, denn die Traube, von der Leandra sprach, war die gleiche, aus der dieser Wein gekeltert wurde. Schaden würde es Zokora jetzt nicht mehr.
    Ich säuberte meinen Becher und kehrte überaus vorsichtig mit der Flasche und dem Becher zu Zokoras Lager zurück.
    »Hier, Varosch. Schenkt ihr ein und gebt ihr diesen Schluck.«
    »Was ist das?«
    »Orthentaler Wein.«
    Zokora ließ erneut ein schwaches Lachen hören. »Ich wünschte … es wäre so. Aber Orthentaler Wein … wird niemals einem … Menschen gegeben.«
    Ich lächelte. »Genießt ihn.«
    Ich hörte, wie Varosch das kostbare Nass in den Becher fließen ließ.
    »Es ist … Orthentaler! Havald … du bist … ein Idiot!«, rief Zokora.
    »Aber …«
    »Gib mir den Becher!«, rief Zokora mit überraschend kräftiger Stimme. »Verschütte nichts!«
    »Was … ?«
    »Solante, deine Dienerin bittet dich, gib deiner heiligen Traube die Macht der Heilung«, intonierte Zokora.
    Ich fühlte etwas. Wie einen warmen Windhauch oder einen Sonnenstrahl. Ich hörte sie trinken. Dann einen letzten Seufzer und Stille. »Leandra? Was ist mit ihr? Ist sie tot?«
    »Sie ist …« Leandras Stimme klang seltsam.
    »Geheilt«, ergänzte Varosch ehrfürchtig.
    »Wieso sagt sie dann nichts?«
    »Weil mir nichts Gebührendes einfällt, deshalb«, hörte ich Zokoras Stimme. Sie klang etwas erschöpft, aber normal. Ihre Hand ergriff mich am Hals, und sie zog mich zu sich herunter. »Außer … danke.«
    Sie sagte es so leise, dass ich es kaum verstand.
    »Ich habe den dritten Hund gefunden«, sagte Varosch. Dies war die zweite Nacht in der Bärenhöhle, eine mehr, als ich geplant hatte. Aber es hatte uns fast den ganzen Tag gekostet, einen Weg durch den Lawinenabgang zu graben.
    »Hast du ihn abgezogen?«
    »Hier«, hörte ich Varosch sagen und dann ein »Danke« von Leandra.
    Sie hatte Fellstücke von dem erschlagenen Bären gesammelt, und so nun auch von den Vartramen.
    Zokora ging es deutlich besser, sie war noch etwas schwach, aber zuversichtlich, dass sie sich bald vollständig erholt haben würde. Sie hatte eine Unterredung mit Natalyia. Ich wusste nicht, was die beiden Frauen besprachen, aber danach war Natalyia wieder Poppet. Leandra sagte mir jedoch, dass Poppet nicht mehr so verzweifelt wirkte.
    Wir waren aufbruchsbereit, warteten nur auf den Tagesbeginn. Im Hintergrund hörte ich die drei restlichen Bären. Leandra hatte ihren Zauber ausprobiert, und er funktionierte einwandfrei, die Tiere ignorierten uns.
    »Zokora, was ist das mit Natalyia?«, fragte ich leise die Dunkelelfe.
    »Sie hat ihre Schuld noch nicht beglichen. Wir haben darüber gesprochen, und sie sieht es ein. Sie wird weiter Poppet sein.«
    »Aber …«
    »Havald.« Zokoras Stimme war wie üblich ruhig. »Sie hat freiwillig zugestimmt.«
    »Niemand stimmt so etwas freiwillig zu.«
    »Ich tat es. Sie tat es. Glaubst du mir nicht?«
    Ich war mir sicher, dass es keine gute Idee war, Zokora als Lügnerin zu bezeichnen. Abgesehen davon, war es mir zwar immer noch unverständlich, aber ja, ich glaubte ihr. »Gut. Ihr sagtet, Ihr wisst, was Ihr tut. Ich vertraue Euch.«
    Die Elfe lachte. »Du überraschst mich immer wieder. Ist es Weisheit oder Naivität? Niemand traut einer Dunkelelfe, ohne es zu bereuen.«
    »Werde ich es bereuen?«, fragte ich.
    »Das ist wahrscheinlich«, war ihre Antwort.
    »Wir können aufbrechen!«, rief Janos vom Eingang her.
    »Ich habe Poppet den Befehl gegeben, dich zu führen. Sie wird dir ihre Augen leihen.« Zokora ergriff meine Hand und legte sie auf eine Schulter vor mir. Poppet.
    »Danke.« Was sollte ich sonst sagen? Wir waren darüber einig geworden, dass Leandra uns führen würde. Sie sagte, dass sie es stellvertretend tun werde. Ich sei immer noch der Anführer der Gruppe.
    Poppet befreite somit Leandra von der Aufgabe, mich zu leiten.
    »Zokora?«
    »Ja?«
    »Könnt Ihr mich heilen?«
    »Ich nicht, aber meine Göttin. Aber

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