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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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sich zurückzog.
    Einen Moment lang geschah nichts, ich dachte schon, es wäre sinnlos gewesen. Dann merkte ich, wie der Fels, auf dem ich lag, zitterte.
    »Sie sind gleich da!«, rief Varosch.
    Dann fiel uns der Himmel auf den Kopf.
    Nun, das würde mich lehren, mit Naturgewalten zu spielen. Ein gewaltiges Donnern erfüllte die Luft um uns herum, den Boden, meine Knochen, mich. Ein Donnern, das allgegenwärtig war, unausweichlich und von einer Unaufhaltsamkeit, über die ich, den Göttern sei Dank, kaum die Gelegenheit hatte nachzudenken.
    Ein gewaltiger Luftstoß kam vom Höhleneingang her, zerrte erst an meinen Kleidern, um mich dann im Ganzen zu ergreifen und in einer Wolke aus Schnee und Eis tiefer in die Höhle zu schleudern.
    Zum zweiten Mal in wenigen Stunden flog ich durch die Luft. Schon im ersten Moment war mir Seelenreißer aus der Hand gefallen, so sah ich nicht, wohin ich flog, aber ich wusste, wie es enden würde … und so kam es auch. Eine Felswand beendete meinen stürmischen Flug.
    Diesmal wurde ich nicht bewusstlos. Ich rutschte an der Wand herab, spuckte Schnee und Eis aus, hustete und wurde mir bewusst, dass ich noch am Leben war. Nicht nur das, es schien, als hätte ich mir keine neue Verletzung zugezogen, auch wenn meine Seite brannte wie Feuer.
    Eine harte Hand ergriff mich und zog mich auf die Beine. Janos.
    »Havald! Seid Ihr von allen Göttern verlassen? Was habt Ihr getan, Mann?«
    »Er hat eine Lawine abgehen lassen.« Varoschs Stimme klang beeindruckt.
    »Wofür, bei Soltars Höllen? Seht, der Eingang ist verschüttet!«
    »Wir können uns durchgraben.« Leandra trat zu mir und nahm meine Hand in die ihre. »Er wusste, was er tat.«
    »Ja, sicher! Und was genau war das?«
    »Er hat drei Vartramen erlegt«, sagte Natalyia leise. »Ich weiß nur nicht, ob das eine so gute Idee war.«
    »Was, bei Soltars Bart, sind Vartramen?«
    »Magische Jägerkreaturen des Imperators von Thalak. Sie sind an einen Jäger gedankengebunden. Er sieht und hört durch sie. Es heißt, sie verlieren niemals eine Witterung.«
    »Moment mal! Ein Jäger, was bedeutet das? Und warum haben wir sie nicht einfach erschlagen?«
    »Ein Jäger ist ein Assassine des Imperiums. Die Anwesenheit von Vartramen beweist, dass jemand uns folgt, dass der Imperator uns nun direkt seine Aufmerksamkeit schenkt. Und so einfach sind sie nicht zu erschlagen. Sie können fliegen. Und der Jäger wüsste jetzt, wo wir sind«, antwortete ihm Natalyia.
    »Weiß er es nicht sowieso?« Sieglindes Stimme klang noch etwas belegt, aber sie wirkte hellwach. Kein Wunder.
    »Vielleicht, vielleicht nicht. Wenn er direkt durch ihre Augen sieht und Ohren hört, dann ja. Erstatten sie ihm nur Bericht, dann nein.«
    »Wisst Ihr, was davon zutrifft?«, fragte ich Natalyia.
    »Nein. Ich habe nie Vartramen besessen.«
    »Zokora!«, rief Varosch, und ich hörte ihn davoneilen.
    »Ich hoffe, Ihr wisst wirklich, was Ihr tut«, sagte Janos leise. »Wenn Ihr mich mit Euren Entscheidungen umbringt, werde ich Euch noch als Geist heimsuchen.«
    Etwas später kniete ich zusammen mit Leandra neben Zokoras Lager. Leandra wechselte den Verband. »Wie geht es ihr?«, fragte Varosch leise.
    »Ich …« Leandra zögerte. »Ich glaube nicht, dass sie es schaffen wird. Den Göttern sei Dank, dass sie bewusstlos ist.«
    »Dankt … den Göttern … nicht zu … früh«, hörte ich Zokora.
    »Ihr seid bei Bewusstsein, Zokora?«
    »Wie … hört es sich … an?«
    Ich konnte nicht anders, ich musste lachen. Ich suchte ihre Hand und ergriff sie, sie erwiderte meinen Druck, aber nur schwach. Das erschreckte mich wirklich. Ich meinte Zokora gut genug zu kennen, um zu wissen, dass sie niemals freiwillig Schwäche zeigte.
    »Ich muss … leben, Havald. Sie … müssen leben. Die Kinder.«
    Ich drückte ihre Hand. »Kann ich irgendetwas für Euch tun?«
    »Ha … vald?«
    »Ja, Zokora?«
    »Ihr weint … tropft nicht auf … mich.«
    »Zokora!«
    Sie lachte leise. »Keine … Hoffnung?«
    »Nein«, antwortete Leandra bedrückt.
    »Warum kann sie sich nicht heilen, verflucht!«, rief Varosch im Ton der Verzweiflung.
    »Keine … Trauben mehr.«
    »Was für Trauben?«, fragte Varosch.
    »Sie braucht eine spezielle Traubensorte für ihre Magie.«
    »Kann sie etwas trinken?«, fragte ich Leandra.
    »Es wird ihr nicht mehr schaden.« Ihre Stimme war sanft.
    Ich tastete mir einen Weg zu meinem Rucksack. Es dauerte nicht lange, bis ich fand, was ich suchte. Vor vielen Jahren hatte ich

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