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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Führung unserer Sippe. Er ist ein guter Bruder, aber er hat nicht den Stahl, den es für eine solche Rache braucht. In einem unserer ältesten Rituale erklärte er mich für tot, bis ich mit unserer Schwester wiederkommen würde. Meine Sippe zog davon und ließ mich zurück, die Katze zu begraben und meine Schwester zu finden.« Er wischte sich eine Träne aus dem Auge und goss sich und mir Wein nach. »Wer konnte sie entführt haben? Sie war schön, unsere Helis, jung und kräftig. Aber das waren andere Frauen auch. Ich suchte überall und fand meinen Weg auch in die tiefen Keller des Sklavenmarktes. Langsam, nur langsam bekam ich Stück um Stück heraus, was ich wissen wollte. Kein gewöhnlicher Sklavenhändler hatte meine Schwester ergriffen. Wir sind Gaukler, aber Helis ist frei geboren und für unsere Verhältnisse aus guter Familie. Längst schon wussten alle Gaukler des Landes von ihrem Schicksal, kaum einer der Sklavenhändler hätte es gewagt, sich an einer unseres Volkes zu vergreifen. Gerüchte kamen mir zu Ohren von einem Mann, der so etwas sehr wohl wagen würde. Aber nur, wenn es ein spezielles Opfer wäre, eine Person mit einer … Gabe.« Er sah nachdenklich in sein Weinglas. »Helis hatte eine solche Gabe, wie auch ich eine besitze. Sie konnte eine wahre Freundschaft mit Tieren schließen. Ich … ich vermag Tiere zu verstehen. Es liegt in unserem Blut, auch mein Vater konnte das. Das mit der Sandkatze war kein Dressurakt, sondern ein Freundschaftsdienst einer wahrhaft edlen Kreatur. Nur eine Art von menschlichem Ungeheuer sucht Leute mit diesen besonderen Gaben: ein Nekromant, und nur ein solcher, konnte die Katze ohne sichtbare Spuren eines Kampfes besiegen. Ich suchte weiter und fand auf dem Basar eine Kette, die einst Helis gehört hatte. Durch Drohung und Bestechung fand ich heraus, wer diese Kette verkauft hatte, es war niemand anderer als Fahrd. So kam ich hierher, nur wenige Tage vor Euch. Ihr könnt Euch mein Entsetzen vorstellen, als ich nach einem Mädchen fragte, um sie auszuhorchen, und mir dann Helis angeboten wurde. Am schlimmsten aber war, dass ihre Seele nicht mehr in ihr weilte. Ich tat, als ob ich sie in mein Zimmer mitnehmen, als ob ich meine Lüste an ihr stillen wollte … Aber ich muss mich verraten haben, denn noch als ich sie in meine Arme nahm, in ihren Augen das suchte, was einst meine Schwester war, schlief ich ein. Den Rest der Geschichte kennt Ihr, Herr.«
    Ich blickte zu der jungen Frau hinüber, zu Helis. Sie starrte auf den Tisch und wippte leicht vor und zurück, dabei summte sie leise. In ihren Armen schlief eine zufriedene Faraisa.
    »Lasst mich Euer Diener sein und Helis die Amme Eurer Tochter. Es gibt noch Reste von ihr, von Helis, sie ist selbst wie ein junges Kind, mit ruhigem Gemüt. Nur ihre Augen strahlen nicht mehr. Ich bringe es nicht übers Herz, ihren Körper zu töten, Herr. Also suche ich eine Anstellung für uns beide.«
    »Ja, Armin, ich stelle euch ein.« Ich schluckte. »Ich achte auf Helis. Aber du … kannst du in Erfahrung bringen, ob Ordun … ob Ordun sich an meinen Gefährtinnen vergriffen hat?«
    »Habt Ihr auf seinem Antlitz die Gesichter Eurer Gefährtinnen gesehen?«, fragte er leise.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann hat er es nicht getan. Er war wohl ziemlich vorsichtig. Nur Ihr müsst ihn unsagbar gereizt haben.«
    »Leandra oder Poppet wären interessanter für ihn gewesen«, sagte ich leise.
    Armin zuckte mit den Schultern. »Wer weiß schon, was in ihm vorging. Aber ich werde fragen. Danach werde ich dafür sorgen, dass die Leichen verschwinden, und Pferde für uns auswählen. Wenn Ihr Gasalabad noch rechtzeitig erreichen wollt, müssen wir am Morgen reiten wie die Dämonen. Die Sonne wird bald aufgehen, viel Zeit bleibt uns nicht.«
    »Gut«, sagte ich. »Aber es gibt noch etwas anderes zu tun.«
    Er sah mich fragend an.
    »Schickt mir noch die älteste der Frauen. Sie wird diesen Hof für mich führen.«
    »Für Euch, Herr? Er gehört Fahrd.«
    »Jetzt nicht mehr.« Ich sah zu dem Wirt hinüber, er stand noch immer an derselben Stelle. Er weinte.
    »Gut, dass du mich an ihn erinnert hast. Ich muss noch mit ihm und diesem dort«, ich sah zu dem anderen Gefangenen hinüber, »eine innige Unterhaltung führen.«
    Als ich mich erhob, sah ich Armin an, dass er noch etwas sagen wollte, aber sich nicht traute. »Was ist, Armin?«
    »Nichts, Esseri, nichts von Belang. Es ist nur … Es steht mir nicht zu, Euch das zu fragen.«
    Ich

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