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Die zweite Nacht

Die zweite Nacht

Titel: Die zweite Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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vierteilen – immerhin war das ganze Schlamassel meine Schuld.  
    Wenn ich nicht auf die glorreiche Idee gekommen wäre, mit Frederik eine Affäre zu beginnen, gäbe es jetzt gar keinen Mann in meinem Leben, den meine Familie kennenlernen wollte. Sicherlich wäre ich auch nicht wie eine Schülerin beim Kondome kaufen erwischt worden.
    Am meisten nervte mich, dass ich trotz allem danach lechzte, mit ihm zu schlafen. Das war unter anderem einer der Gründe gewesen, warum ich überhaupt zu ihm hinüber gegangen war – die Hoffnung, dass unsere Auseinandersetzung in seinem Bett enden würde.
    Vielleicht konnte ich durch Sex wieder die Oberhand gewinnen? Ich warf einen Blick auf meinen Wecker. Es war zwei Uhr morgens. Auf keinen Fall die richtige Zeit für einen Besuch. Trotzdem erhob ich mich und zog meine Unterwäscheschublade auf.
    In einem Anflug von Wahnsinn hatte ich doch irgendwann einmal dieses sündige Negligé gekauft, das musste hier irgendwo sein. War es selbstgerecht, zu hoffen, dass Frederik mir nicht würde widerstehen können, wenn ich in einem Nichts aus hellgrauer Spitze an seiner Tür klopfte?  
    Ich würde es wohl herausfinden müssen. Endlich hatte ich das völlig überteuerte Stück Stoff in den Fingern und hielt es hoch. Genauso gut hätte ich nackt gehen können, aber das wäre dann doch zu offensichtlich gewesen.
    Es dauerte nicht annähernd so lange, wie ich gedacht hatte, bis Frederik mir die Tür öffnete. Verblüfft starrte er mich an, schluckte nur schwer. Ich zuckte gelassen mit den Schultern. »Du hast doch gesagt, dass ich netter zu dir sein soll.«
    Eilig trat er zur Seite. »Komm rein, bevor dich noch jemand sieht.«
    Lächelnd spazierte ich in seine Wohnung und blieb unschlüssig stehen. Schröder saß auf der Rückenlehne der Couch und bedachte mich mit seinem aufmerksamen Blick.  
    »Du glaubst doch nicht etwa, dass du auf diese Weise darum herum kommst, morgen den Tag mit mir zu verbringen, oder?« Frederik betrachtete mich kritisch, eine Augenbraue hochgezogen.
    Langsam schüttelte ich den Kopf. »Ich konnte nicht schlafen, ich hatte den Fetzen hier noch nie an und mir war nach Sex. Das waren für mich gleich drei gute Gründe, dir einen Besuch abzustatten«, erläuterte ich ihm. Die Tür rechts von mir stand einen Spalt weit auf und wenn ich mich nicht täuschte, war es sein Schlafzimmer. Licht brannte darin.
    »Das ist in der Tat ein hübscher Fetzen, den du da trägst.«  
    Ohne mich umzudrehen, spürte ich, dass Frederik näher kam. Ich spähte noch immer in sein Schlafzimmer und wog zwischen der Couch und seinem Bett ab. »Ich hoffe, Schröder hat nicht vor, uns zu beobachten.«
    Frederik lachte, streichelte meine Oberarme und küsste meinen Nacken. Sofort überlief mich ein wohliger Schauer.
    »Nein, Schröder ist gut erzogen und weiß, dass er nicht ins Schlafzimmer darf.«
    »Hm.« Damit hatte das Bett wohl die Couch übertrumpft. Frederik schob mich vorwärts und ich nahm erstaunt zur Kenntnis, dass mein Buch aufgeschlagen auf dem Bett lag.
    »Du hast direkt angefangen zu lesen?«, fragte ich und fühlte mich seltsam geschmeichelt.
    »Nicht direkt. Zuerst habe ich meine Vorbestellung storniert und den Schock darüber, dass ich mit meiner Lieblingsautorin geschlafen habe, bei einer Tasse Kaffee verdaut«, erwiderte er trocken.
    Okay, ich würde definitiv meinen nächsten Mörder nach Frederik benennen. Vielleicht würde er sogar eine Widmung bekommen – aber nur vielleicht.  
    Ich drehte mich um und legte die Hände auf seine Brust. Während ich zu ihm aufsah, fragte ich: »Klär mich auf: Bist du dann jetzt mein Groupie?«
    Er lachte und beugte sich hinunter. Statt einer Antwort bekam ich einen leidenschaftlichen Kuss.  
    »Das werte ich als Zustimmung«, verkündete ich gut gelaunt und strich mit meiner Hand über seinen festen Oberschenkel. Schnell hatte ich den Stoff des Shirts zusammengerafft und hochgeschoben. Mit den Lippen streifte ich seine Haut, hauchte unzählige Küsse auf die Fläche zwischen Brust und seinem Hosenbund.
    »Schlafe ich jetzt mit meiner Lieblingsautorin oder lese ich lieber ihr Buch zu Ende?«, neckte Frederik mich und kniete sich neben mich auf die Matratze.
    »Wenn du willst, dass ich weiter Bücher schreibe, solltest du lieber dem Sex den Vorzug geben…«, murmelte ich bedeutungsvoll.
    Seine Hand griff in meine Haare und er zwang meinen Kopf in den Nacken. Ich ließ meinen Oberkörper nach hinten sinken und entblößte meinen Hals,

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